Die Behandlung von Blutkrebs bei Kindern ist eine der ganz großen Erfolgsgeschichten der Medizin. Starben früher fast alle der jungen Patienten, können heute mit einer Chemotherapie vier von fünf Kindern gerettet werden. Aber auch wenn der Krebs wiederkommt, gibt es noch eine Hoffnung: Das komplette, von Krebszellen durchsetzte blutbildende System muss dann zerstört werden. Ohne Blut kann aber niemand leben, deshalb erhalten die Kindern nach der Behandlung das Knochenmark eines Spenders. Darin befinden sich die Stammzellen, die Tag für Tag neue Blut- und Abwehrzellen bereitstellen, erläutert einer der Kongresspräsidenten, Professor Gerhard Gaedicke von der Berliner Charité.
Wenn man sie nach einer entsprechenden Vorbehandlung dem Patienten gibt, dann finden diese Stammzellen wieder dorthin, wo sie hingehören, nämlich ins Knochenmark. Sie differenzieren sich dann aus in die verschiedenen Bestandteile des Blutes.
So lassen sich heute über 93 Prozent der Kinder mit Blutkrebs retten. Von den Erfahrungen mit der Knochenmarkstransplantation profitieren auch Kinder, die an seltenen Stoffwechselkrankheiten wie der Adrenoleukodystrophie leiden. Bei dieser Erbkrankheit verläuft die Entwicklung bis ins Grundschulalter normal. Dann aber kommt es zu Bewegungsstörungen, die Merkfähigkeit der meist männlichen Patienten lässt nach, die Beschwerden werden schlimmer, bis die Kinder am Ende sterben. Die Ursache ist bekannt, es fehlt ein bestimmtes Eiweiß, das für die Abfallbeseitigung im Körper zuständig ist. Die Folge: vor allem im Gehirn lagern sich Fette ab, die langsam die Nerven und ihre Verbindungen zerstören. Seit einigen Jahren versuchen Ärzte wie Wolfram Ebel von der Charité, auch diesen Jungen mit einer Knochenmarkstransplantation zu helfen.
Dann geht es darum Zellen einzuschleusen, die aus dem Knochenmark stammen, ausreifen und dann in diese verschiedenen Geweben wandern. Eine ganz bestimmte Art von weißen Zellen tut das auch, wandert in das Gehirn, und produziert dann dort vor Ort die fehlenden Substanzen, das Eiweiß, das notwendig ist, damit der Stoffwechselprozess im Gehirn wieder funktioniert.
Die Fettablagerungen verschwinden, das Fortschreiten der Krankheit wird gestoppt. Zwei Dutzend der seltenen erblichen Stoffwechselstörungen lassen sich inzwischen so behandeln. Allerdings gelingt es mit der Knochenmarkstransplantation nicht, schon verlorene Funktionen wieder zurückzugewinnen. Es kommt deshalb darauf an, die Krankheiten schon im Frühstadium zu erkennen. Der Berliner Kongress bietet den Ärzten Gelegenheit, sich hier fortzubilden. Bewegungsstörungen bei Kindern können allerdings viele Ursachen haben, zum Beispiel auch die Multiple Sklerose. Bei der MS greift das eigene Abwehrsystem die Nervenleitungen an, es kommt zu Sehstörungen und Lähmungen, die gerade junge Patienten schnell an den Rollstuhl fesseln. Auch in diesen Fällen behandelt Wolfram Ebel mit einer Knochenmarkstransplantation:
Das Prinzip ist, dass die Abwehrzellen, die sich gegen den eigenen Körper richten, dass man diese Zellen beseitigt. Das kann man tun, indem man eine intensive Chemotherapie macht, dann sind diese Zellen weitgehend weg. Und dann gibt man diese stark aufgereinigten Stammzellen zurück, und aus diesen Stammzellen entwickelt sich dann nicht nur ein neues blutbildendes System, sondern gleichzeitig auch ein neues Abwehrsystem, das nicht mehr diese autoaggressiven Zellen enthält, die sich gegen das Nervengewebe des Patienten richtet.
Das Gehirn erholt sich, viele der vorher gelähmten Jugendlichen können mit viel Training sogar wieder laufen oder sprechen lernen. Die Beispiele zeigen: die Stammzellen im Knochenmark sind schon heute ein Segen für die jungen Patienten und ihre Ärzte. Wolfram Ebel versucht diese Stammzellen im Labor zu Nerven weiterzuentwickeln. Seine Vision ist, dass die Zellen aus dem Knochenmark irgendwann nicht nur das Fortschreiten von Krankheiten stoppen, sondern auch die schon entstandenen Schäden reparieren können.
Wenn man sie nach einer entsprechenden Vorbehandlung dem Patienten gibt, dann finden diese Stammzellen wieder dorthin, wo sie hingehören, nämlich ins Knochenmark. Sie differenzieren sich dann aus in die verschiedenen Bestandteile des Blutes.
So lassen sich heute über 93 Prozent der Kinder mit Blutkrebs retten. Von den Erfahrungen mit der Knochenmarkstransplantation profitieren auch Kinder, die an seltenen Stoffwechselkrankheiten wie der Adrenoleukodystrophie leiden. Bei dieser Erbkrankheit verläuft die Entwicklung bis ins Grundschulalter normal. Dann aber kommt es zu Bewegungsstörungen, die Merkfähigkeit der meist männlichen Patienten lässt nach, die Beschwerden werden schlimmer, bis die Kinder am Ende sterben. Die Ursache ist bekannt, es fehlt ein bestimmtes Eiweiß, das für die Abfallbeseitigung im Körper zuständig ist. Die Folge: vor allem im Gehirn lagern sich Fette ab, die langsam die Nerven und ihre Verbindungen zerstören. Seit einigen Jahren versuchen Ärzte wie Wolfram Ebel von der Charité, auch diesen Jungen mit einer Knochenmarkstransplantation zu helfen.
Dann geht es darum Zellen einzuschleusen, die aus dem Knochenmark stammen, ausreifen und dann in diese verschiedenen Geweben wandern. Eine ganz bestimmte Art von weißen Zellen tut das auch, wandert in das Gehirn, und produziert dann dort vor Ort die fehlenden Substanzen, das Eiweiß, das notwendig ist, damit der Stoffwechselprozess im Gehirn wieder funktioniert.
Die Fettablagerungen verschwinden, das Fortschreiten der Krankheit wird gestoppt. Zwei Dutzend der seltenen erblichen Stoffwechselstörungen lassen sich inzwischen so behandeln. Allerdings gelingt es mit der Knochenmarkstransplantation nicht, schon verlorene Funktionen wieder zurückzugewinnen. Es kommt deshalb darauf an, die Krankheiten schon im Frühstadium zu erkennen. Der Berliner Kongress bietet den Ärzten Gelegenheit, sich hier fortzubilden. Bewegungsstörungen bei Kindern können allerdings viele Ursachen haben, zum Beispiel auch die Multiple Sklerose. Bei der MS greift das eigene Abwehrsystem die Nervenleitungen an, es kommt zu Sehstörungen und Lähmungen, die gerade junge Patienten schnell an den Rollstuhl fesseln. Auch in diesen Fällen behandelt Wolfram Ebel mit einer Knochenmarkstransplantation:
Das Prinzip ist, dass die Abwehrzellen, die sich gegen den eigenen Körper richten, dass man diese Zellen beseitigt. Das kann man tun, indem man eine intensive Chemotherapie macht, dann sind diese Zellen weitgehend weg. Und dann gibt man diese stark aufgereinigten Stammzellen zurück, und aus diesen Stammzellen entwickelt sich dann nicht nur ein neues blutbildendes System, sondern gleichzeitig auch ein neues Abwehrsystem, das nicht mehr diese autoaggressiven Zellen enthält, die sich gegen das Nervengewebe des Patienten richtet.
Das Gehirn erholt sich, viele der vorher gelähmten Jugendlichen können mit viel Training sogar wieder laufen oder sprechen lernen. Die Beispiele zeigen: die Stammzellen im Knochenmark sind schon heute ein Segen für die jungen Patienten und ihre Ärzte. Wolfram Ebel versucht diese Stammzellen im Labor zu Nerven weiterzuentwickeln. Seine Vision ist, dass die Zellen aus dem Knochenmark irgendwann nicht nur das Fortschreiten von Krankheiten stoppen, sondern auch die schon entstandenen Schäden reparieren können.