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Preis für Entdeckung der Röntgenstrahlen

In einem verdunkelten Laboratorium in Würzburg sah der Physiker Wilhelm Röntgen zum ersten Mal jenes seltsame Licht. Während er mit Elektronenstrahlen experimentierte, entdeckte er, dass eine unbekannte Strahlung luminiszente Chemikalien zum Leuchten brachte – sogar als sich die Chemikalien in einem benachbarten Raum befanden. Er nannte die unbekannten Strahlen "X-Strahlen” – "X" für "unbekannt”. Röntgens Entdeckung brachte ihm – genau heute vor 100 Jahren – den ersten Nobelpreis der Physik ein.

Damond Benningfield |
    In einem verdunkelten Laboratorium in Würzburg sah der Physiker Wilhelm Röntgen zum ersten Mal jenes seltsame Licht. Während er mit Elektronenstrahlen experimentierte, entdeckte er, dass eine unbekannte Strahlung luminiszente Chemikalien zum Leuchten brachte – sogar als sich die Chemikalien in einem benachbarten Raum befanden. Er nannte die unbekannten Strahlen "X-Strahlen” – "X" für "unbekannt”. Röntgens Entdeckung brachte ihm – genau heute vor 100 Jahren – den ersten Nobelpreis der Physik ein.

    Röntgenstrahlen gehören zu den stärksten Strahlen. Sie können fast alles durchdringen. Wie es neben Röntgen bald auch andere Forscher entdeckten, kann diese Eigenschaft als einzigartiges diagnostisches Hilfsmittel genutzt werden. Sie ermöglichen die Abbildung von gebrochenen Knochen, zeigen Haarrisse in Flugzeughüllen, und spüren Schmuggelware im Gepäck auf.

    Röntgenstrahlung ist aber auch für die Astronomie von Bedeutung. Sie wird durch besonders heiße Objekte und Ereignisse mit hoher Energie im Universum freigesetzt. Jedoch absorbiert unsere Atmosphäre die Röntgenstrahlung, so dass die Astronomen ihre Teleskope in den Weltraum verfrachten müssen. Eines der erfolgreichsten Röntgenobservatorien trägt den Namen ROSAT. Der Röntgensatellit war fast ein Jahrzehnt in Betrieb, bis 1999 die Beobachtungen eingestellt wurden.

    In jüngster Zeit stehen den Astronomen die neueren Satelliten Chandra und XMM-Newton zur Verfügung. Das Röntgenlicht enthüllt, wie heißes Gas im Zentrum unserer Milchstraße in ein Schwarzes Loch fällt, Sternwinde in anderen Galaxien aufeinandertreffen und Ströme hochenergetischer Teilchen von einem Pulsar ins All schießen. Jede dieser "durchdringenden” Entdeckungen enthüllt neue Einzelheiten über die Physik des Universums.