Vielfalt ist Trumpf auf dem Dottenfelder Hof in Bad Vilbel bei Frankfurt am Main. Das gilt für die Betriebszweige ebenso wie die angebauten Kulturpflanzen-Arten und -Sorten. Der Demeterbetrieb hält Milchvieh, baut Gemüse, Hackfrüchte und Getreide an. Hat eine Freilandhühnerhaltung, eine Bäckerei, eine Käserei und zwei Hofläden. Heute wird mit dem Förderpreis ökologischer Landbau ausgezeichnet.
Was mich besonders interessiert, das sind die alten Sorten auch jetzt. Vor allen Dingen beim Kohl. Es gab überall um die Städte herum eigene Sorten, die eben lokal ausgeprägt waren, für die Sauerkrautherstellung. Und die sind jetzt nur noch über die Genbank erhältlich. leider z.T. in sehr desolatem Zustand. Aber ich bin da dran, die wieder zu regenerieren.
Kohl gehört zu den Spezialitäten von Dieter Bauer, in dessen Händen seit über drei Jahrzehnten die Gemüsezüchtung auf dem Dottenfelder Hof liegt. Seine Rotkohlsorte "Rodynda" wurde als erste biologisch-dynamische Sorte 1991 vom Bundessortenamt zugelassen und in die Sortenliste eingetragen. Weißkohl und Möhren folgten, die bei einer Prüfung durch das Bundessortamt hervorragend abschnitten. Allein in den letzten fünf Jahren wurden im Rahmen der Züchtungsarbeit auf dem Dottenfelder Hof 200 verschiedene Gemüsesorten aus den Genbanken geholt, angepflanzt und auf Geschmack und Anbauwürdigkeit hin geprüft. Auch für diesen Beitrag zur Erhaltung alter Sorten und ihre genetisch fixierten Eigenschaften, wird heute der Förderpreis verliehen. Bislang gibt es nur wenige ökologisch gezüchtete Sorten. Das macht besonders den Getreideanbauern zu schaffen, sagt Hartmut Speiss. Er unterhält auf dem Dottenfelder Hof eine Außenstelle des Darmstädter Instituts für biologisch-dynamische Forschung
Die Erfahrungen in Hessen z.B. zeigen, dass man mit den Qualitätsweizensorten, die heute gängig im Anbau sind, häufig nicht zurechtkommt. Weil wir nicht die Maßnahmen einsetzen wie im konventionellen Landbau. D.h. gezielte Stickstoff-Düngung etc. ...Man versucht dann das über den Anbau zu regulieren,. z.B. weite Reihe. D.h. geringeren Ertrag, geringere Konkurrenz, daher höhere Eiweißgehalte. Wir wollen aber Pflanzen züchten, die unter ökolw-Bedingungen diese Eiweißgehalte garantieren
Die Züchtung für den Ökolandbau hat sich eigenen Ziele gesetzt: Widerstandsfähigkeit, Harmonie in Wachstum und Gestalt der Pflanzen und vor allem hohe Geschmacksqualität - haben Vorrang vor Ertrag und äußere Qualität.
Außerdem müssen die Sorten "samenfest" sein. Samenfeste Sorten kommen zur Blüte und bilden dann selber wieder Samen, die ohne Qualitätsverlust nachgebaut werden können. Was bei Hybrid-Sorten, die in der konventionellen Züchtung vorherrschen, nicht der Fall ist. Der Nachbau ist Konzept: Denn die Sorten sollen sich mit der Zeit immer besser an den Standort anpassen.
Alle neuen Sorten aus ökologischer Züchtung werden dem gemeinnützigen Verein "Kultursaat" übereignet. Er wurde Mitte der 90er Jahre von einer Gruppe biologisch-dynamischer Züchter gegründet, der auch der Dottenfelder Hof angehört. Dahinter steht die Auffassung, dass Saatgut kein Wirtschaftsgut sein sollte, sagt Dieter Bauer
Es ist die Frage ja grundsätzlich zu stellen, ob es eigentlich richtig ist, dass die Kulturpflanze als ein Kulturgut der ganzen Menschheit dann einzelnen gehört. Was ja dann in der Gentechnik auf die Spitze getrieben wird durch die Patentschutzregelung... Wir meinen eben dagegen, dass es richtig ist, dass Kulturgut, Kulturpflanze eben allen Menschen gehört. Und dass eigentlich der gemeinnützige Verein als Träger eben genügend dieses öffentliche Interesse vertreten würde.
Bisher wird die Züchtungsarbeit über Stiftungen und aus Spenden finanziert. In Zukunft, so die Preisträger, sollte auch staatliche Forschungsförderung dazukommen.
Was mich besonders interessiert, das sind die alten Sorten auch jetzt. Vor allen Dingen beim Kohl. Es gab überall um die Städte herum eigene Sorten, die eben lokal ausgeprägt waren, für die Sauerkrautherstellung. Und die sind jetzt nur noch über die Genbank erhältlich. leider z.T. in sehr desolatem Zustand. Aber ich bin da dran, die wieder zu regenerieren.
Kohl gehört zu den Spezialitäten von Dieter Bauer, in dessen Händen seit über drei Jahrzehnten die Gemüsezüchtung auf dem Dottenfelder Hof liegt. Seine Rotkohlsorte "Rodynda" wurde als erste biologisch-dynamische Sorte 1991 vom Bundessortenamt zugelassen und in die Sortenliste eingetragen. Weißkohl und Möhren folgten, die bei einer Prüfung durch das Bundessortamt hervorragend abschnitten. Allein in den letzten fünf Jahren wurden im Rahmen der Züchtungsarbeit auf dem Dottenfelder Hof 200 verschiedene Gemüsesorten aus den Genbanken geholt, angepflanzt und auf Geschmack und Anbauwürdigkeit hin geprüft. Auch für diesen Beitrag zur Erhaltung alter Sorten und ihre genetisch fixierten Eigenschaften, wird heute der Förderpreis verliehen. Bislang gibt es nur wenige ökologisch gezüchtete Sorten. Das macht besonders den Getreideanbauern zu schaffen, sagt Hartmut Speiss. Er unterhält auf dem Dottenfelder Hof eine Außenstelle des Darmstädter Instituts für biologisch-dynamische Forschung
Die Erfahrungen in Hessen z.B. zeigen, dass man mit den Qualitätsweizensorten, die heute gängig im Anbau sind, häufig nicht zurechtkommt. Weil wir nicht die Maßnahmen einsetzen wie im konventionellen Landbau. D.h. gezielte Stickstoff-Düngung etc. ...Man versucht dann das über den Anbau zu regulieren,. z.B. weite Reihe. D.h. geringeren Ertrag, geringere Konkurrenz, daher höhere Eiweißgehalte. Wir wollen aber Pflanzen züchten, die unter ökolw-Bedingungen diese Eiweißgehalte garantieren
Die Züchtung für den Ökolandbau hat sich eigenen Ziele gesetzt: Widerstandsfähigkeit, Harmonie in Wachstum und Gestalt der Pflanzen und vor allem hohe Geschmacksqualität - haben Vorrang vor Ertrag und äußere Qualität.
Außerdem müssen die Sorten "samenfest" sein. Samenfeste Sorten kommen zur Blüte und bilden dann selber wieder Samen, die ohne Qualitätsverlust nachgebaut werden können. Was bei Hybrid-Sorten, die in der konventionellen Züchtung vorherrschen, nicht der Fall ist. Der Nachbau ist Konzept: Denn die Sorten sollen sich mit der Zeit immer besser an den Standort anpassen.
Alle neuen Sorten aus ökologischer Züchtung werden dem gemeinnützigen Verein "Kultursaat" übereignet. Er wurde Mitte der 90er Jahre von einer Gruppe biologisch-dynamischer Züchter gegründet, der auch der Dottenfelder Hof angehört. Dahinter steht die Auffassung, dass Saatgut kein Wirtschaftsgut sein sollte, sagt Dieter Bauer
Es ist die Frage ja grundsätzlich zu stellen, ob es eigentlich richtig ist, dass die Kulturpflanze als ein Kulturgut der ganzen Menschheit dann einzelnen gehört. Was ja dann in der Gentechnik auf die Spitze getrieben wird durch die Patentschutzregelung... Wir meinen eben dagegen, dass es richtig ist, dass Kulturgut, Kulturpflanze eben allen Menschen gehört. Und dass eigentlich der gemeinnützige Verein als Träger eben genügend dieses öffentliche Interesse vertreten würde.
Bisher wird die Züchtungsarbeit über Stiftungen und aus Spenden finanziert. In Zukunft, so die Preisträger, sollte auch staatliche Forschungsförderung dazukommen.