Das Metall Indium wird nicht in Indien abgebaut, noch ist es von einem Inder entdeckt worden. Das geschah vielmehr 1863 an der Bergakademie Freiberg in Sachsen. Und Indium wurde das Element genannt, weil sein Spektrum zwei schöne indigoblaue Linien aufweist. Lange Zeit musste sich das Metall als Legierungsbestandteil für niedrig schmelzende Speziallote unter Wert verkaufen, sogar in Einweg-Thermometern für das Truthahnbraten! Nun macht es eine HighTech-Karriere im IT- und Energiesektor und ist mittlerweile so begehrt, dass sein Preis in den letzten Jahren regelrecht explodiert ist. Auf dem IT-Sektor ist Indium unter anderem in schnellen Halbleitern etwa für Mobiltelefone und in einer lichtdurchlässigen Zinnverbindung in den Bildschirmen der Notebooks zu finden. Auf dem Energiesektor winkt ein im Wortsinne glänzender Aufstieg des Indiums als Bestandteil von Dünnschichtsolarzellen, meist in Verbindung mit den Elementen Kupfer und Selen, weshalb sich für Solarzellen dieser Art der Familienname C-I-S, CIS, eingebürgert hat. Die Firma SulfurCell, eine Ausgründung des Hahn-Meitner-Instituts in Berlin, bevorzugt eine abgewandelte Elementkombination: CIS steht hier für Kupfer-Indium-Sulfid, also eine Kupfer-lndium-Schwefel-Verbindung. Nikolaus Meyer, der Geschäftsführer, sagt, warum: Weil...
"... der Schwefel sich besser verbinden lässt mit Kupfer und Indium. Und das ermöglicht es Ihnen, kurze Prozesszeiten bei der Herstellung zu erreichen, letztlich mehr Solarmodule aus Ihren Maschinen zu holen und das wirkt sich Kosten reduzierend aus."
Der Vorzug der Dünnschicht-Technologie zeigt sich vornehmlich in der Produktion. Bei einer herkömmlichen Siliziumsolarzelle entsteht zunächst ein kristalliner Block aus Silizium, der dann in Scheiben zersägt wird. Die müssen noch poliert, beschichtet und kontaktiert werden. Bei Dünnschichttechnologien dagegen werden lichtelektrisch aktive Substanzen auf eine Unterlage, meist Glas, aufgedampft, der Materialaufwand ist wesentlich geringer. Gegenüber Dünnschicht-Silizium, wie man es bei Solartaschenrechnern kennt, ist der Wirkungsgrad von CIS-Zellen wesentlich höher, andererseits wieder kleiner als bei kristallinem Silizium. Aber Wirkungsgrade, sagt Nikolaus Meyer, sind nicht das wichtigste Kriterium für den Wert einer Solarzelle:
"Aus Sicht des Anwenders ist der Wirkungsgrad nicht das entscheidende Merkmal eines Solarmoduls, der Anwender möchte zu wirtschaftlichen Bedingungen Solarenergie erzeugen. Und das ermöglicht die Dünnschichtphotovoltaik sehr viel besser als kristalline Module, weil die Kosten niedriger sind, und zwar die Kosten pro Kilowattstunde."
Der CIS-Dünnschicht-Solarzellen-Familie wird jedenfalls eine gute Zukunft vorausgesagt. Allerdings monieren Skeptiker, dass dieser Technologie das Indium ausgehen könnte, eine Furcht, die Nikolaus Meyer nicht teilen kann:
"Indium ist ein Metall, das häufiger in der Erdkruste zu finden ist als Silber. Und bei Silber kann man sich wohl vorstellen, dass es sich um kein allzu knappes Gut handelt, und wenn Sie die Wissenschaftler befragen, die sich mit Bodenschätzen beschäftigen, dann werden die Ihnen bestätigen, dass Indium über Jahrzehnte ausreichend vorhanden ist, um die Bedürfnisse der Industrie damit zu decken."
Tatsächlich ist ein Teil des weithin beklagten Indiummangels auch der zunehmenden Ächtung des Bleis in den Industrieländern geschuldet, denn Indium wird unter anderem der Bleiverhüttung gewonnen, und wenn die in den Keller geht, wird auch das Indium knapper.
"... der Schwefel sich besser verbinden lässt mit Kupfer und Indium. Und das ermöglicht es Ihnen, kurze Prozesszeiten bei der Herstellung zu erreichen, letztlich mehr Solarmodule aus Ihren Maschinen zu holen und das wirkt sich Kosten reduzierend aus."
Der Vorzug der Dünnschicht-Technologie zeigt sich vornehmlich in der Produktion. Bei einer herkömmlichen Siliziumsolarzelle entsteht zunächst ein kristalliner Block aus Silizium, der dann in Scheiben zersägt wird. Die müssen noch poliert, beschichtet und kontaktiert werden. Bei Dünnschichttechnologien dagegen werden lichtelektrisch aktive Substanzen auf eine Unterlage, meist Glas, aufgedampft, der Materialaufwand ist wesentlich geringer. Gegenüber Dünnschicht-Silizium, wie man es bei Solartaschenrechnern kennt, ist der Wirkungsgrad von CIS-Zellen wesentlich höher, andererseits wieder kleiner als bei kristallinem Silizium. Aber Wirkungsgrade, sagt Nikolaus Meyer, sind nicht das wichtigste Kriterium für den Wert einer Solarzelle:
"Aus Sicht des Anwenders ist der Wirkungsgrad nicht das entscheidende Merkmal eines Solarmoduls, der Anwender möchte zu wirtschaftlichen Bedingungen Solarenergie erzeugen. Und das ermöglicht die Dünnschichtphotovoltaik sehr viel besser als kristalline Module, weil die Kosten niedriger sind, und zwar die Kosten pro Kilowattstunde."
Der CIS-Dünnschicht-Solarzellen-Familie wird jedenfalls eine gute Zukunft vorausgesagt. Allerdings monieren Skeptiker, dass dieser Technologie das Indium ausgehen könnte, eine Furcht, die Nikolaus Meyer nicht teilen kann:
"Indium ist ein Metall, das häufiger in der Erdkruste zu finden ist als Silber. Und bei Silber kann man sich wohl vorstellen, dass es sich um kein allzu knappes Gut handelt, und wenn Sie die Wissenschaftler befragen, die sich mit Bodenschätzen beschäftigen, dann werden die Ihnen bestätigen, dass Indium über Jahrzehnte ausreichend vorhanden ist, um die Bedürfnisse der Industrie damit zu decken."
Tatsächlich ist ein Teil des weithin beklagten Indiummangels auch der zunehmenden Ächtung des Bleis in den Industrieländern geschuldet, denn Indium wird unter anderem der Bleiverhüttung gewonnen, und wenn die in den Keller geht, wird auch das Indium knapper.