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Krawalle in Frankreich
Premierministerin Borne schließt Notstand nicht aus

Angesichts der Krawalle in Frankreich hat Premierministerin Borne die Ausrufung des Notstands nicht ausgeschlossen.

    Protest gegen Polizeigewalt in Frankreich - brennende Autos in Nannterre nach einem Trauermarsch.
    Die Proteste gegen Polizeigewalt in Frankreich gehen weiter. Die Regierung prüft die Verhängung des Notstandes. (Michel Euler / AP / dpa / Michel Euler)
    Die Regierung prüfe, wie die republikanische Ordnung im gesamten Staatsgebiet wiederhergestellt werden könne, sagte Borne dem Fernsehsender BFMTV. Präsident Macron beendete seine Teilnahme am EU-Gipfel in Brüssel vorzeitig, um in Paris an einer Sitzung des Krisenstabs teilzunehmen.
    Frankreich wird seit Tagen von heftigen Krawallen erschüttert. Auslöser war der Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle. Im Großraum Paris und in weiteren Städten wie Lyon, Toulouse und Lille war es die dritte Nacht in Folge zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Die Stadt Marseille erließ ein allgemeines Demonstrationsverbot, um die Lage zu beruhigen.
    Bei den Tumulten seien seit gestern rund 1.900 Autos ausgebrannt, teilte ein Sprecher des Zivilschutzes mit. Zudem sei an rund 500 öffentlichen Gebäuden wie Polizeiwachen und Rathäusern Feuer gelegt worden. 9.900 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen.
    Diese Nachricht wurde am 30.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.