Archiv


Privat-Trödeln mit sozialer Komponente

Sie können es im Kleider-, Küchen- oder Bücherschrank nicht mehr sehen, und Sie wollen sich seelisch davon befreien. Also weg damit - doch bevor Sie es einfach wegwerfen: Es gibt Stellen, die ihr Ausrangiertes gerne annehmen und einem guten Zweck zuführen.

Von Christina Selzer |
    Brigitta Schierlow ist zum ersten Mal im Secondhand-Laden der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam in der Bremer Innenstadt.

    "Ich hab das entdeckt und gefragt, ob man was hinbringen kann."

    Das Konzept von Oxfam ist: Ehrenamtliche verkaufen gespendete Artikel und finanzieren damit soziale Projekte auf der ganzen Welt. Im Laden findet man Glas, Porzellan, Keramik, Bücher, Kleidung, Handtaschen, Schuhe und Modeschmuck. Brigitta Schierlow jedenfalls will ihre alten Sachen rasch vorbeibringen.

    "Das man einfach Luft schafft für das neue Jahr."

    Auch Maria Meier will zuhause Platz schaffen und hat eine große Tüte dabei:

    "Zwei Wintermäntel, drei Blazer. Wie immer ist der Kleiderschrank zu voll. Das hat mich gestört. Gerade Wintersachen nehmen viel Raum ein, und dann hab ich gesagt, jetzt mistest du aus, und das hab ich dann gemacht."

    Zum Wegwerfen sind ihr die Sachen zu schade. So geht es vielen, sagt Kirsten Gogolin, die den Oxfam-Laden leitet.

    "Berge an Kleidung, Porzellan, Kleidung, Spielwaren. Viele Bücher, die ungelesen sind, Fehlkäufe, Pullover, wir freuen uns darüber.""

    Im Lager sind die Regale voll. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen räumen Kisten aus und versuchen die vielen Jacken, Gläser, Tassen, Stofftiere und Bücher zu verstauen. Weil so viele Spenden abgegeben werden, wollen sie nur annehmen, was in gutem Zustand ist.

    ""Gläser, am besten im Set, keine einzelnen Gläser. Kleidung sollte sauber und gebügelt sein."

    Nicht alles, was gut gemeint ist, eignet sich als Spende. Vieles, was die Leute vorbeibringen, ist für den Laden unbrauchbar, erklärt Kirsten Gogolin.

    "Wir müssen auch Spenden zurückgeben, Elektroartikel, weil wir keine Garantie geben können. Wir wollen keine echten Pelze verkaufen, oder Schutzhelme, die könnten zum Beispiel gebrochen sein, ohne dass man das sieht."

    Was in Ordnung ist, wird angenommen. Und was nicht verkauft wird, das wird nach wenigen Wochen an soziale Projekte in der Nähe verteilt. Die kirchlichen Einrichtungen wir Caritas und Diakonie betreiben vor allem die Kleiderkammern. Wer seinen Kleiderschrank ausmistet, kann dort etwas hinbringen. Dann kommt es Bedürftigen zugute. Wer alte Möbel, Bücher oder einen Fernseher hat, kann die Sachen zwar zum Beispiel der Caritas spenden. Weil es dort aber keine Lager gibt, werden die Sachen dann direkt von den Mitarbeitern an Bedürftige verteilt.