Wer das Biodieselwerk in Oranienburg telefonisch erreichen will, der hört die Ansage: Kein Anschluss unter dieser Nummer. Und wer das uckermärkische Biowerk Kleisthöhe im Internet sucht, findet die Auskunft: die Internetadresse wird zum Verkauf angeboten. 2 von 7 Brandenburger Biodieselwerken - zuvor mit üppigen Fördermitteln aufgebaut - sind pleite. In anderen Bundesländern sieht es nicht besser aus, sagt Peter Schrum, der Präsident des Bundesverbandes Biogene Kraftstoffe BBK:
" Die ersten drei Biodieselanlagen sind bereits demontiert. Es stehen 50 Prozent der Biodieselanlagen vor der Demontage, weil die Banken auch drücken und wir den Schaden möglichst gering halten müssen. Und es steht die Hälfte der Pflanzenölpressen vor der Demontage. Die LKWs tanken fast alle im Ausland, aber sie kommen auch morgen wieder, wenn wir unsere Fabriken anstellen, So müssen wir diesen Weg jetzt so schnell wie möglich umkehren. "
Den Weg umkehren - damit meint Peter Schrum: Das entsprechende Gesetz müsse novelliert werden. Seit eineinhalb Jahren wird Biosprit in Deutschland besteuert, der Steuersatz steigt kontinuierlich an, bis er 2012 die Höhe von 45 Cent pro Liter erreicht hat. Gleichzeitig beschloss der Bundestag die so genannte Beimischungspflicht: Benzin und Diesel muss ein bestimmter Prozentsatz Bioethanol bzw. Biodiesel beigemischt werden. Allerdings stammen diese beigemischten Biokraftstoffe selten aus heimischer Produktion. Beispiel Schwedt: mit staatlichen Fördermitteln wurde direkt neben der dortigen PCK-Raffinerie ein Bioethanolwerk errichtet. Die vorhandenen Synergieeffekte sollten dazu führen, dass die Raffinerie das für die Beimischung benötigte Bioethanol direkt von der Nachbarfirma bezieht. Die Realität sieht anders aus: das Bioethanolwerk hat seine Produktion eingestellt, denn die Raffinerie bezieht billiges Bioethanol aus Brasilien. PCK-Geschäftsführer Klaus Niemann:
" Das, was wir hier an günstigem Dampf liefern können, was wir an günstigem Strom liefern können, ließ dann letztlich keinen Ethanolpreis zustande kommen, der mit brasilianischem Bioethanol inklusive Transport, inklusive Nach-Entwässerung in Rotterdam konkurrieren konnte. "
Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke fordert die Einhaltung von Umweltstandards bei der Produktion von Biokraftstoffen. Nötig sei eine ökologische Zertifizierung von Biodiesel und Bioethanol, so der SPD-Politiker:
" Es sind nicht die kleinen Bauern in Südamerika oder Afrika, die davon profitieren, sondern es sind weltweit agierende Konzerne, die teilweise zumindest Ökosysteme vernichten, um billige Preise zu erzielen. Und wenn wir weiterkommen wollen in einer ehrlichen Klimaschutzdiskussion, dann brauchen wir diese Zertifizierung auf europäischer Ebene. "
Die Branche selber fordert, die Steuern auszusetzen, damit heimischer Biosprit wieder wettbewerbsfähig wird. Peter Schrum, Präsident des Bundesverbandes Biogene Kraftstoffe:
" Das ist eine Katastrophe, was sie sich haben einfallen lassen. Dann besteuern sie einen regenerativen, biogenen, alternativen Kraftstoff fix aus dem Markt heraus. Das ist umweltpolitisch und wirtschaftlich völlig unlogisch. "
Um ihre Forderungen zu unterstreichen, wollen sich Landwirte, Biodieselproduzenten und andere Vertreter der Branche in den hessischen Landtagswahlkampf einmischen. Sie rufen zu einer Demonstration auf, am nächsten Montag in Wiesbaden.
" Die ersten drei Biodieselanlagen sind bereits demontiert. Es stehen 50 Prozent der Biodieselanlagen vor der Demontage, weil die Banken auch drücken und wir den Schaden möglichst gering halten müssen. Und es steht die Hälfte der Pflanzenölpressen vor der Demontage. Die LKWs tanken fast alle im Ausland, aber sie kommen auch morgen wieder, wenn wir unsere Fabriken anstellen, So müssen wir diesen Weg jetzt so schnell wie möglich umkehren. "
Den Weg umkehren - damit meint Peter Schrum: Das entsprechende Gesetz müsse novelliert werden. Seit eineinhalb Jahren wird Biosprit in Deutschland besteuert, der Steuersatz steigt kontinuierlich an, bis er 2012 die Höhe von 45 Cent pro Liter erreicht hat. Gleichzeitig beschloss der Bundestag die so genannte Beimischungspflicht: Benzin und Diesel muss ein bestimmter Prozentsatz Bioethanol bzw. Biodiesel beigemischt werden. Allerdings stammen diese beigemischten Biokraftstoffe selten aus heimischer Produktion. Beispiel Schwedt: mit staatlichen Fördermitteln wurde direkt neben der dortigen PCK-Raffinerie ein Bioethanolwerk errichtet. Die vorhandenen Synergieeffekte sollten dazu führen, dass die Raffinerie das für die Beimischung benötigte Bioethanol direkt von der Nachbarfirma bezieht. Die Realität sieht anders aus: das Bioethanolwerk hat seine Produktion eingestellt, denn die Raffinerie bezieht billiges Bioethanol aus Brasilien. PCK-Geschäftsführer Klaus Niemann:
" Das, was wir hier an günstigem Dampf liefern können, was wir an günstigem Strom liefern können, ließ dann letztlich keinen Ethanolpreis zustande kommen, der mit brasilianischem Bioethanol inklusive Transport, inklusive Nach-Entwässerung in Rotterdam konkurrieren konnte. "
Brandenburgs Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke fordert die Einhaltung von Umweltstandards bei der Produktion von Biokraftstoffen. Nötig sei eine ökologische Zertifizierung von Biodiesel und Bioethanol, so der SPD-Politiker:
" Es sind nicht die kleinen Bauern in Südamerika oder Afrika, die davon profitieren, sondern es sind weltweit agierende Konzerne, die teilweise zumindest Ökosysteme vernichten, um billige Preise zu erzielen. Und wenn wir weiterkommen wollen in einer ehrlichen Klimaschutzdiskussion, dann brauchen wir diese Zertifizierung auf europäischer Ebene. "
Die Branche selber fordert, die Steuern auszusetzen, damit heimischer Biosprit wieder wettbewerbsfähig wird. Peter Schrum, Präsident des Bundesverbandes Biogene Kraftstoffe:
" Das ist eine Katastrophe, was sie sich haben einfallen lassen. Dann besteuern sie einen regenerativen, biogenen, alternativen Kraftstoff fix aus dem Markt heraus. Das ist umweltpolitisch und wirtschaftlich völlig unlogisch. "
Um ihre Forderungen zu unterstreichen, wollen sich Landwirte, Biodieselproduzenten und andere Vertreter der Branche in den hessischen Landtagswahlkampf einmischen. Sie rufen zu einer Demonstration auf, am nächsten Montag in Wiesbaden.