Professor Richard Münch von der Universität Bamberg sieht die Auswirkungen kritisch. Durch die Exzellenzinitiative rückt der Wettbewerb um Forschungsgelder in den Vordergrund. Kleine Forschungseinrichtungen oder gar Nachwuchswissenschaftler haben da keine Chance. Übrig bleiben einige wenige ausgezeichnete Universitäten, die mit dem Titel Eliteuniversität für sich werben.
" Das führt zu einer Art Etikettenschwindel zunächst einmal, in der weiteren Folge wird es Verfestigungen geben. Es bildet sich eine Statushierarchie, die den Wettbewerb einschränkt, weil man nicht mehr unter gleichen Bedingungen miteinander konkurriert. "
Die Folge ist, dass zu viele Forschungsgelder auf zu wenige Institutionen verteilt werden. Für die Finanzierung der Lehre bleiben zu wenig Mittel. Trotz seiner Kritik an den Auswirkungen der Exzellenzinitiative, eine Initiative für die Lehre könnte sich der Wissenschaftler vorstellen.
" Wenn ein Professor sechzig Studierende zu betreuen hat, dann kann daraus keine gute Lehre entstehen. In dieser Hinsicht bin ich natürlich schon für eine Lehrinitiative. Das heißt aber, dass man die entsprechenden Strukturen schafft, dass eine gute Lehre stattfinden kann. "
So kritisch, wie viele deutsche Wissenschaftler, sehen es andere nicht. Helga Nowotny aus Wien ist Vizepräsidentin beim Europäischen Forschungsrat. Sie beurteilt den neuen Wettbewerb der deutschen Universitäten untereinander positiv.
" Ich war damals noch im Stiftungsrat der Universität Göttingen, als das begonnen hat, und ich habe gesehen, wie plötzlich innerhalb der Universität miteinander zu reden beginnen, Kontakt zu anderen Instituten suchen, die vorher nie einen Anlass hatten miteinander zu reden. Also es bewirkt eine Menge an neuer Kommunikation, dem Suchen nach Gemeinsamkeiten innerhalb der Universität. "
Universitäten müssen viel stärker als je zuvor nach einem eigenen Profil suchen. Dazu zählt auch die Nachwuchsförderung. Als junger Wissenschaftler unabhängig forschen, das ist in Europa und in Deutschland trotz Exzellenzinitiative noch immer Vision. In den USA ist es Realität.
" Wenn man mit jungen Europäern spricht, die in den USA sind und die nicht zurück wollen, kommt immer dieselbe Antwort. Wir können in Amerika das selbständig tun, wozu ich in Europa egal wo jahrelang brauche, um in dieselbe Position zu kommen. "
Ein erster Wettbewerb um Forschungsgelder beim Europäischen Forschungsrat soll genau diese Lücke füllen. 9000 Bewerber aus ganz Europa haben in einer ersten Phase ihre Forschungsarbeiten eingeschickt. 300 Bewerber haben bereits für fünf Jahre Forschungsgelder von bis zu eineinhalb Millionen Euro bekommen. Ein erfolgreiches Programm, sagt Helga Nowotny. Doch es zeigt auch, dass wenige deutsche Forschungseinrichtungen vertreten sind. Die Wissenschaftlerin aus Wien beurteilt den Wettbewerb, den die Exzellenzinitiative in Deutschland angestoßen hat, positiv. Trotz viel Kritik seitens deutscher Wissenschafter.
" Ein Teil der Kritik mag berechtigt sein, weil sich das Verfahren erst einspielen muss. Aber im Grunde würde ich sagen, Kritik ja, aber die Richtung ist aus meiner Sicht die Richtige. "
" Das führt zu einer Art Etikettenschwindel zunächst einmal, in der weiteren Folge wird es Verfestigungen geben. Es bildet sich eine Statushierarchie, die den Wettbewerb einschränkt, weil man nicht mehr unter gleichen Bedingungen miteinander konkurriert. "
Die Folge ist, dass zu viele Forschungsgelder auf zu wenige Institutionen verteilt werden. Für die Finanzierung der Lehre bleiben zu wenig Mittel. Trotz seiner Kritik an den Auswirkungen der Exzellenzinitiative, eine Initiative für die Lehre könnte sich der Wissenschaftler vorstellen.
" Wenn ein Professor sechzig Studierende zu betreuen hat, dann kann daraus keine gute Lehre entstehen. In dieser Hinsicht bin ich natürlich schon für eine Lehrinitiative. Das heißt aber, dass man die entsprechenden Strukturen schafft, dass eine gute Lehre stattfinden kann. "
So kritisch, wie viele deutsche Wissenschaftler, sehen es andere nicht. Helga Nowotny aus Wien ist Vizepräsidentin beim Europäischen Forschungsrat. Sie beurteilt den neuen Wettbewerb der deutschen Universitäten untereinander positiv.
" Ich war damals noch im Stiftungsrat der Universität Göttingen, als das begonnen hat, und ich habe gesehen, wie plötzlich innerhalb der Universität miteinander zu reden beginnen, Kontakt zu anderen Instituten suchen, die vorher nie einen Anlass hatten miteinander zu reden. Also es bewirkt eine Menge an neuer Kommunikation, dem Suchen nach Gemeinsamkeiten innerhalb der Universität. "
Universitäten müssen viel stärker als je zuvor nach einem eigenen Profil suchen. Dazu zählt auch die Nachwuchsförderung. Als junger Wissenschaftler unabhängig forschen, das ist in Europa und in Deutschland trotz Exzellenzinitiative noch immer Vision. In den USA ist es Realität.
" Wenn man mit jungen Europäern spricht, die in den USA sind und die nicht zurück wollen, kommt immer dieselbe Antwort. Wir können in Amerika das selbständig tun, wozu ich in Europa egal wo jahrelang brauche, um in dieselbe Position zu kommen. "
Ein erster Wettbewerb um Forschungsgelder beim Europäischen Forschungsrat soll genau diese Lücke füllen. 9000 Bewerber aus ganz Europa haben in einer ersten Phase ihre Forschungsarbeiten eingeschickt. 300 Bewerber haben bereits für fünf Jahre Forschungsgelder von bis zu eineinhalb Millionen Euro bekommen. Ein erfolgreiches Programm, sagt Helga Nowotny. Doch es zeigt auch, dass wenige deutsche Forschungseinrichtungen vertreten sind. Die Wissenschaftlerin aus Wien beurteilt den Wettbewerb, den die Exzellenzinitiative in Deutschland angestoßen hat, positiv. Trotz viel Kritik seitens deutscher Wissenschafter.
" Ein Teil der Kritik mag berechtigt sein, weil sich das Verfahren erst einspielen muss. Aber im Grunde würde ich sagen, Kritik ja, aber die Richtung ist aus meiner Sicht die Richtige. "