Nahost
Probleme bei der Verteilung von Hilfslieferungen in Gaza - EU überprüft Handelsabkommen mit Israel

Die Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen mit Lebensmitteln läuft weiterhin schleppend.

    Palästinenser an einer Essensausgabe in Gaza
    Die Not der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sorgt für internationale Kritik. (picture alliance / Zumapress / Moiz Salhi)
    Nach mehr als zwei Monaten hat Israel in dieser Woche wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zugelassen. Nach Angaben der UNO gibt es jedoch Schwierigkeiten bei der Verteilung der Hilfe. Die Lastwagen befänden sich wegen fehlender Genehmigungen noch in einem von Israel kontrollierten Bereich hinter dem Grenzzaun. Angesichts der Lage im Gazastreifen hat die EU gestern ihr Partnerschaftsabkommen mit Israel infrage gestellt. Bei einem Außenministertreffen in Brüssel sprach sich nach Angaben von EU-Chefdiplomatin Kallas eine starke Mehrheit dafür aus, zu überprüfen, ob sich Israel noch an die Grundprinzipien des sogenannten Assoziierungsabkommens hält. Zu diesen gehört, dass die Beziehungen zwischen den Vertragsparteien auch auf der Achtung der Menschenrechte beruhen. Deutschland gehörte bei dem Ministertreffen zu den Ländern, die sich gegen eine Überprüfung aussprachen. Das israelische Außenministerium sprach in einer ersten Reaktion von einem völligen Fehlverständnis der komplexen Realität, mit der Israel konfrontiert sei. Derweil stocken die Verhandlungen um eine Waffenruhe. Israel kündigte deshalb an, seine führenden Unterhändler aus Katar abzuziehen.
    Diese Nachricht wurde am 21.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.