Turgay Yagan: "Das Ziel ist, dass wir den Kindern mehr Wissen und mehr Entertainment geben, und dass die Kinder an eine Tageszeitung in ihren jüngeren Jahren sich gewöhnen und dass diese Gewohnheit auch in der Erwachsenenzeit von denen weiterhin noch hält."
Als Turgay Yagan vor zehn Monaten mit "Meine Zeitung" auf den Markt kam, war der Tenor in den Medien eindeutig: Ein unterstützenswertes Projekt, denn wer was für Kinder und Bildung tut, steht in Zeiten von Pisa hoch im Kurs - auch bei der Rheinisch-Bergischen Druckerei, in der die Zeitung die ersten sechs Wochen gedruckt wurde. Doch dann, so Geschäftsführer Matthias Tietz, wechselte Turgay Yagan von heute auf morgen die Druckerei:
Matthias Tietz: "Der konkrete Vorwurf ist, dass Herr Yagan seine Rechnungen nicht bezahlt hat und es keinen Grund gibt, uns diese Rechnungsbegleichung entsprechend streitig zu machen und wir eben Strafantrag gestellt haben mit dem Ziel, eben unsere Ansprüche entsprechend durchzusetzen."
Das Medienhaus Südhessen, das "Meine Zeitung" zwei Monate lang druckte, berichtet von ähnlichen Erfahrungen. Auch dort, so der technische Leiter des Medienhauses, Michael Glück, sei man auf unbezahlten Rechnungen sitzen geblieben.
Michael Glück: "Wir haben natürlich versucht, das Geld einzutreiben, wir haben dann Strafanzeige erstattet, bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, dieser Strafanzeige haben sich inzwischen alle anderen geschädigten Häuser auch angeschlossen. Jedenfalls gibt es da noch mehr Geschädigte auf diesem Weg, und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat auch die Strafanzeige angenommen, die Kripo ermittelt."
Yagan selbst will zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Er wisse nichts von Strafanzeigen, bei ihm habe sich die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf jedenfalls noch nicht gemeldet.
Tatsache ist, dass die Staatsanwaltschaft wegen Betruges ermittelt. Tatsache ist auch, dass mehrere Verfahren an Arbeitsgerichten zugunsten ehemaliger Mitarbeiter von "Meine Zeitung" ausgingen, die auf nicht gezahlte Gehälter und Honorare geklagt hatten.
Mitte Juni erscheint "Meine Zeitung" plötzlich nicht mehr. Yagan kündigt einen Relaunch in Berlin an. Düsseldorf sei eben keine Printmedienstadt, begründet er seine Entscheidung. Berlin offensichtlich auch nicht, denn trotz mehrerer Hundert Bewerbungen auf seine Stellenanzeigen und Redaktionsräumen in bester Citylage erschien die Zeitung in Berlin nicht ein einziges Mal.
"Hamburg ist die Printmedienstadt", entscheidet Yagan schließlich, dort erscheint "Meine Zeitung" von Ende November bis Anfang Januar. Format und Seitenzahl sind – zusammen mit dem Preis - etwas gewachsen, der inhaltliche Themenmix von Nachrichten und Unterhaltung ist geblieben. Größte Änderung: Der Verlag heißt inzwischen nicht mehr Fame Company wie in Düsseldorf oder Yagan Verlag wie in Berlin sondern European Publishing Company.
Doch auch unter diesem Namen herrscht im Moment wieder Sendepause, ein Problem, so Matthias Tietz von der Rheinisch-Bergischen Druckerei, das auf die ganze Branche ausstrahlt.
Matthias Tietz: "Wir Verlage sind ja seit langem bemüht, Jugendliche als Zielgruppe für Printmedien ganz bewusst weiter zu begeistern, für unsere Produkte, und das Auf und Ab, das das Projekt "Meine Zeitung" macht, das nimmt die junge Leserschaft wahr. Und das ist aus meiner ganz persönlichen Sicht sicherlich nicht hilfreich für diese jungen Menschen, Vertrauen zu Printmedien insgesamt aufzubauen."
Auch das sieht Turgay Yagan anders: Er bemühe sich, dass "Meine Zeitung" kontinuierlich erscheine, doch einem Projekt in den Kinderschuhen unterliefen nun mal Fehler. Die vielen Anrufe von Eltern bestärkten ihn in seiner Absicht, an "Meine Zeitung" festzuhalten. Die Eltern sind es auch, die ihn nach eigenen Angaben zu seinem neuen Konzept bewogen haben: Ab nächsten Donnerstag soll "Meine Zeitung" als Wochenzeitung erscheinen: 40 Seiten für einen Euro, darunter acht Seiten Fernsehprogramm. Eine Tageszeitung sei für Kinder heutzutage noch zu viel. Doch langfristig will Yagan wieder zu täglichen Erscheinungsrhythmus zurück. Man müsse ihn dabei nur unterstützen – und nicht kritisieren.
Als Turgay Yagan vor zehn Monaten mit "Meine Zeitung" auf den Markt kam, war der Tenor in den Medien eindeutig: Ein unterstützenswertes Projekt, denn wer was für Kinder und Bildung tut, steht in Zeiten von Pisa hoch im Kurs - auch bei der Rheinisch-Bergischen Druckerei, in der die Zeitung die ersten sechs Wochen gedruckt wurde. Doch dann, so Geschäftsführer Matthias Tietz, wechselte Turgay Yagan von heute auf morgen die Druckerei:
Matthias Tietz: "Der konkrete Vorwurf ist, dass Herr Yagan seine Rechnungen nicht bezahlt hat und es keinen Grund gibt, uns diese Rechnungsbegleichung entsprechend streitig zu machen und wir eben Strafantrag gestellt haben mit dem Ziel, eben unsere Ansprüche entsprechend durchzusetzen."
Das Medienhaus Südhessen, das "Meine Zeitung" zwei Monate lang druckte, berichtet von ähnlichen Erfahrungen. Auch dort, so der technische Leiter des Medienhauses, Michael Glück, sei man auf unbezahlten Rechnungen sitzen geblieben.
Michael Glück: "Wir haben natürlich versucht, das Geld einzutreiben, wir haben dann Strafanzeige erstattet, bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, dieser Strafanzeige haben sich inzwischen alle anderen geschädigten Häuser auch angeschlossen. Jedenfalls gibt es da noch mehr Geschädigte auf diesem Weg, und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat auch die Strafanzeige angenommen, die Kripo ermittelt."
Yagan selbst will zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Er wisse nichts von Strafanzeigen, bei ihm habe sich die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf jedenfalls noch nicht gemeldet.
Tatsache ist, dass die Staatsanwaltschaft wegen Betruges ermittelt. Tatsache ist auch, dass mehrere Verfahren an Arbeitsgerichten zugunsten ehemaliger Mitarbeiter von "Meine Zeitung" ausgingen, die auf nicht gezahlte Gehälter und Honorare geklagt hatten.
Mitte Juni erscheint "Meine Zeitung" plötzlich nicht mehr. Yagan kündigt einen Relaunch in Berlin an. Düsseldorf sei eben keine Printmedienstadt, begründet er seine Entscheidung. Berlin offensichtlich auch nicht, denn trotz mehrerer Hundert Bewerbungen auf seine Stellenanzeigen und Redaktionsräumen in bester Citylage erschien die Zeitung in Berlin nicht ein einziges Mal.
"Hamburg ist die Printmedienstadt", entscheidet Yagan schließlich, dort erscheint "Meine Zeitung" von Ende November bis Anfang Januar. Format und Seitenzahl sind – zusammen mit dem Preis - etwas gewachsen, der inhaltliche Themenmix von Nachrichten und Unterhaltung ist geblieben. Größte Änderung: Der Verlag heißt inzwischen nicht mehr Fame Company wie in Düsseldorf oder Yagan Verlag wie in Berlin sondern European Publishing Company.
Doch auch unter diesem Namen herrscht im Moment wieder Sendepause, ein Problem, so Matthias Tietz von der Rheinisch-Bergischen Druckerei, das auf die ganze Branche ausstrahlt.
Matthias Tietz: "Wir Verlage sind ja seit langem bemüht, Jugendliche als Zielgruppe für Printmedien ganz bewusst weiter zu begeistern, für unsere Produkte, und das Auf und Ab, das das Projekt "Meine Zeitung" macht, das nimmt die junge Leserschaft wahr. Und das ist aus meiner ganz persönlichen Sicht sicherlich nicht hilfreich für diese jungen Menschen, Vertrauen zu Printmedien insgesamt aufzubauen."
Auch das sieht Turgay Yagan anders: Er bemühe sich, dass "Meine Zeitung" kontinuierlich erscheine, doch einem Projekt in den Kinderschuhen unterliefen nun mal Fehler. Die vielen Anrufe von Eltern bestärkten ihn in seiner Absicht, an "Meine Zeitung" festzuhalten. Die Eltern sind es auch, die ihn nach eigenen Angaben zu seinem neuen Konzept bewogen haben: Ab nächsten Donnerstag soll "Meine Zeitung" als Wochenzeitung erscheinen: 40 Seiten für einen Euro, darunter acht Seiten Fernsehprogramm. Eine Tageszeitung sei für Kinder heutzutage noch zu viel. Doch langfristig will Yagan wieder zu täglichen Erscheinungsrhythmus zurück. Man müsse ihn dabei nur unterstützen – und nicht kritisieren.