Maximilian Schönherr: Gerd Pasch, wir machen jetzt ein Experiment. Ich sage das mal, wie man das früher in den 50er-Jahren gesagt hätte: Können Sie mich hören?
Gerd Pasch: Oh ja, ich kann Sie sehr gut hören.
Schönherr: Okay. Sie sind gerade in Leipzig auf der Tonmeistertagung. Das Klischee sagt ja, dass Tonmeister Ohrfetischisten sind, die Audiokompression wie MP3 aus tiefstem Herzen verachten und das Internet höchstens zum Schreiben von E-Mails benutzen, aber nie und nimmer tonmeisterliche Aktivitäten drüber abwickeln würden. Über welche Technik sprechen wir gerade live miteinander?
Pasch: Konkret heißt das Verfahren Audio-over-IP und das ist so eine Art Highend-Internettelefonie. Studiosound übers Internet – dazu benötigt man sogenannte IP-Codecs, also speziell für Internetverbindungen Encoder und Decoder. Und ich spreche hier über ein Mikrofon und das ist mit einem Laptop verbunden. Und aufgerufen habe ich noch ein kleines Programm, eine App. Denn dieser IP-Codec ist reine Software. Das Signal wird damit in Pakete zerlegt und an eine bestimmte Internet-Adresse geschickt. Die Adresse steht im Schaltraum in Köln.
Schönherr: Augenblick, Herr Pasch. Wir haben immer wieder mal Aussetzer. Das gehört offenbar in diese Testphase von dem Codec noch mit rein? Ist das richtig? Also es läuft noch nicht ganz geschmiert, und es ist keine Hardware, es ist nur Software im Spiel.
Pasch: Exakt – ein kleines Programm, das ich auf einem USB-Stick mitgenommen habe. Und man muss einfach sagen: Diese Technik ist noch relativ neu und wird auch weiter verbessert, von Tag zu Tag sozusagen. Gegenüber der digitalen Telefonleitung, über die wir ja in der Vergangenheit oder auch heute noch gewöhnlich unsere Beiträge ins Studio überspielen, da hat das Internet einen ... kontinuierlichen Datenstrom. Und das Internet oder dieser Codec schickt dann kleine Pakete ab und die müssen schnell zum Decoder und das ist unterschiedlich lang. Das dauert und führt unter Umständen zu Synchronfehlern, diesen kleinen bekannten Aussetzern. Auf der Empfängerseite – und das ist eben das Neue – müssen die Codecs diese Pakete zusammen... und die Entwicklung geht dahin, dass man so eine Art Paketesammler einsetzt, der Vorausschaut: Wie viele Pakete müssten denn jetzt eigentlich ankommen? Und dann schon sagen kann: Aha, wir können drauf verzichten in der bestimmten Zeit, die die hier sein müssen, das klappt gar nicht. Wir nehmen schon mal ein paar Ersatzpakete, also korrigieren diese möglichen Fehler im Vorhinein. Und dann verschleiern sie auch noch diese Fehler, sodass das Ohr gar nicht wahrnimmt, dass es da zu Fehlern gekommen ist. Und das kann man in einer sehr, sehr kurzen Zeit realisieren.
Schönherr: Was ist denn der Unterschied, Herr Pasch, zu Voice-over-IP, also Internet-Telefonie, klingt doch auch klasse?
Pasch: Ja, das ist aber dann mit einem anderen Codierverfahren ausgestattet und in der Nähe der Standard-Telefoniequalität. Hier haben wir es mit Studioleitungsqualität zu tun, also UKW- oder CD-ähnlich und dafür muss man hocheffiziente Codecs einsetzen, die zum Beispiel auf 64 Kilobit Datenbandbreite Geschwindigkeit nicht nur Stereo, sondern sogar 5.1-Surround-Sound übertragen. Und da ist es wichtig, dass das innerhalb einer sehr, sehr kurzen Zeit passiert. Und wenn man sich so Internettelefonie mal anhört, dann kommt es nicht nur zur Aussetzern, da kommet es zu Abbrüchen und da kommt es zu Echos und auch Verschwimmungen, Verzerrungen des Tonsignals.
Gerd Pasch: Oh ja, ich kann Sie sehr gut hören.
Schönherr: Okay. Sie sind gerade in Leipzig auf der Tonmeistertagung. Das Klischee sagt ja, dass Tonmeister Ohrfetischisten sind, die Audiokompression wie MP3 aus tiefstem Herzen verachten und das Internet höchstens zum Schreiben von E-Mails benutzen, aber nie und nimmer tonmeisterliche Aktivitäten drüber abwickeln würden. Über welche Technik sprechen wir gerade live miteinander?
Pasch: Konkret heißt das Verfahren Audio-over-IP und das ist so eine Art Highend-Internettelefonie. Studiosound übers Internet – dazu benötigt man sogenannte IP-Codecs, also speziell für Internetverbindungen Encoder und Decoder. Und ich spreche hier über ein Mikrofon und das ist mit einem Laptop verbunden. Und aufgerufen habe ich noch ein kleines Programm, eine App. Denn dieser IP-Codec ist reine Software. Das Signal wird damit in Pakete zerlegt und an eine bestimmte Internet-Adresse geschickt. Die Adresse steht im Schaltraum in Köln.
Schönherr: Augenblick, Herr Pasch. Wir haben immer wieder mal Aussetzer. Das gehört offenbar in diese Testphase von dem Codec noch mit rein? Ist das richtig? Also es läuft noch nicht ganz geschmiert, und es ist keine Hardware, es ist nur Software im Spiel.
Pasch: Exakt – ein kleines Programm, das ich auf einem USB-Stick mitgenommen habe. Und man muss einfach sagen: Diese Technik ist noch relativ neu und wird auch weiter verbessert, von Tag zu Tag sozusagen. Gegenüber der digitalen Telefonleitung, über die wir ja in der Vergangenheit oder auch heute noch gewöhnlich unsere Beiträge ins Studio überspielen, da hat das Internet einen ... kontinuierlichen Datenstrom. Und das Internet oder dieser Codec schickt dann kleine Pakete ab und die müssen schnell zum Decoder und das ist unterschiedlich lang. Das dauert und führt unter Umständen zu Synchronfehlern, diesen kleinen bekannten Aussetzern. Auf der Empfängerseite – und das ist eben das Neue – müssen die Codecs diese Pakete zusammen... und die Entwicklung geht dahin, dass man so eine Art Paketesammler einsetzt, der Vorausschaut: Wie viele Pakete müssten denn jetzt eigentlich ankommen? Und dann schon sagen kann: Aha, wir können drauf verzichten in der bestimmten Zeit, die die hier sein müssen, das klappt gar nicht. Wir nehmen schon mal ein paar Ersatzpakete, also korrigieren diese möglichen Fehler im Vorhinein. Und dann verschleiern sie auch noch diese Fehler, sodass das Ohr gar nicht wahrnimmt, dass es da zu Fehlern gekommen ist. Und das kann man in einer sehr, sehr kurzen Zeit realisieren.
Schönherr: Was ist denn der Unterschied, Herr Pasch, zu Voice-over-IP, also Internet-Telefonie, klingt doch auch klasse?
Pasch: Ja, das ist aber dann mit einem anderen Codierverfahren ausgestattet und in der Nähe der Standard-Telefoniequalität. Hier haben wir es mit Studioleitungsqualität zu tun, also UKW- oder CD-ähnlich und dafür muss man hocheffiziente Codecs einsetzen, die zum Beispiel auf 64 Kilobit Datenbandbreite Geschwindigkeit nicht nur Stereo, sondern sogar 5.1-Surround-Sound übertragen. Und da ist es wichtig, dass das innerhalb einer sehr, sehr kurzen Zeit passiert. Und wenn man sich so Internettelefonie mal anhört, dann kommt es nicht nur zur Aussetzern, da kommet es zu Abbrüchen und da kommt es zu Echos und auch Verschwimmungen, Verzerrungen des Tonsignals.