Antisemitismus
Projekt der Universität Duisburg-Essen: Online-Plattform dokumentiert Angriffe auf jüdische Friedhöfe

Die Universität Duisburg-Essen hat auf einer neuen Online-Plattform bundesweit Schändungen jüdischer Friedhöfe zusammengetragen. Wie das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte mitteilte, wurden 2.000 Angriffe aller Art auf Gräber, Gebäude und Anlagen dokumentiert.

    Grabsteine auf dem Friedhof "Heiliger Sand" in Worms. Er ist der älteste jüdische Friedhof Europas und als Teil der sogenannten SchUM-Stätten jetzt Weltkulturerbe.
    Grabsteine auf dem Friedhof "Heiliger Sand" in Worms (Archivbild). (picture alliance / Frank Rumpenhorst)
    Daraus sei ein digitales Mahnmal entstanden, erklärte ein Sprecher des Projekts ”Net Olam”. Ziel des Vorhabens sei der Schutz und der Erhalt jüdischer Friedhöfe.
    Das Portal ist interaktiv gestaltet und kann nach Ort, Zeitpunkt der Schändung, Gewaltform oder ideologischem Hintergrund durchsucht werden.

    Schändungen an 2.200 jüdischen Friedhöfen untersucht

    Forscherinnen und Forscher des Instituts haben nach eigenen Angaben für das Projekt gemeinsam mit ihren Verbundpartnern seit 2021 Grabsteinzerstörungen, Beschmierungen sowie andere Schändungen an insgesamt 2.200 jüdischen Friedhöfen in Deutschland untersucht.
    Diese Nachricht wurde am 30.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.