Alexandra Pipos lebt und studiert in Dresden. Geboren wurde sie allerdings in Rumänien, und zwar im Jahr 1989. Ihr Geburtsjahr ist es, was sie mit anderen Teilnehmern des Projektes Generation '89 verbindet. Das Projekt stellt die in den Mittelpunkt, die den Kalten Krieg nur mehr aus Geschichtsbüchern und den Erzählungen der Älteren kennen. Bei einer Konferenz in Bukarest hat die junge Studentin gemeinsam mit 35 Altersgenossen ...:
"... eine Deklaration verfasst, wie wir uns Europa vorstellen, was unsere Vision von Europa ist."
Gleichzeitig fanden Treffen in Brüssel, Warschau und Prag statt, getragen von verschiedenen europäischen Kultureinrichtungen, darunter auch das Goethe-Institut. Insgesamt sind so vier Deklarationen zur Zukunft Europas entstanden. Darin geht es etwa um Sozial- und Bildungspolitik, aber auch um den Umweltschutz. Jachym Hercher, ein Wirtschaftsstudent aus Prag, sieht Handlungsbedarf beim Thema Agrarsubventionen:
"Wir als die Generation 1989, wissen, dass wir eine besondere Verantwortung für die Umwelt haben, und wollen dort Vorbild sein. Beim Klimawandel zum Beispiel. Aber wir haben uns auch über etwas spezielleren Themen wie die Agrarsubventionen gesprochen und müssen dort unbedingt etwas ändern."
Zu viel Geld aus dem EU-Haushalt fließe in die Agrar-Subventionen, Geld, das Jachym Hercher lieber für den Umweltschutz oder Entwicklungspolitik ausgeben würde.
Auch über eine Erweiterung der EU hat sich Jachym Hercher Gedanken gemacht. Für ihn steht fest: Die Balkanstaaten und auch die Türkei sollen in Zukunft zur Europäischen Union dazugehören.
Nicht immer einer Meinung waren die Teilnehmer bei anderen Themen. Laut Alexandra Pipos hat es heftige Diskussionen gegeben ...:
"Bezüglich Einwanderung, ob die EU eine Position dazu beziehen soll und wie die genau aussehen soll. Und im Rahmen von Bildung, dass sich die östlichen Teilnehmer sehr frustriert gezeigt haben und dort viel mehr gefordert wurde als vielleicht von Leuten die aus Deutschland oder Frankreich kommen, weil die vielleicht schon mehr Privilegien genießen als Leute, die aus den ehemaligen Ostblockstaaten kommen."
Unterschiede zwischen Ost und West hätten sich schon im Vorfeld des Projekts gezeigt, meint Daniel Göpfert vom Goethe-Institut.
"Da hat man gemerkt, aus Belgien haben wir zum Beispiel sehr wenig Bewerbungen bekommen. Offenbar haben die jungen Belgier mit dem Thema 1989 nicht so viel am Hut. Viel mehr Bewerbungen haben wir aus ehemaligen osteuropäischen Ländern bekommen, auch aus Deutschland sehr viele Bewerbungen."
Für viele Familien in ost- und mitteleuropäischen Staaten sei das Jahr 1989 besonders prägend gewesen, so Göpfert. Ihre Erfahrungen hätten die Älteren auch an ihre Kinder weitergegeben – eben die heute 20-jährigen.
Zu eben diesen Älteren zählt auch Dan Duta vom rumänischen Kulturinstitut in Prag, der Ideengeber des Projekts war. Als 20-Jähriger hat er gegen den Kommunismus protestiert und ist in Rumänien auf die Straße gegangen. Er ist überzeugt:
"Den jungen Leuten dieser Generation ist nicht immer bewusst, dass wir für die Rechte und Freiheiten, die sie heute so selbstverständlich genießen, hart kämpfen mussten. Die Generation 89 lebt in völliger Freiheit, sie ist ein Symbol."
Nun steht Dan Duta gemeinsam mit 30 der über 100 Teilnehmer des Projekts Generation '89 unter der Glaskuppel des Europäischen Parlaments. Die wollen ihre Deklarationen an Jerzy Buzek, den Präsidenten des Europäischen Parlaments, übergeben. Viel wichtiger aber als das Treffen mit dem hochrangigen Politiker ist etwas anderes, meint Camilla Born, eine Teilnehmerin aus Großbritannien:
"Ich habe unglaublich viel über Osteuropa gelernt in diesen Tagen, das war ziemlich gut. In Großbritannien haben wir einige unschöne Diskussionen über Leute aus Osteuropa, die zu uns zum Arbeiten kommen. Viel, viel Unwissen. Aber ich habe jetzt endlich verstanden, worum es beim Ende des Kommunismus und der Zeit davor wirklich ging."
"... eine Deklaration verfasst, wie wir uns Europa vorstellen, was unsere Vision von Europa ist."
Gleichzeitig fanden Treffen in Brüssel, Warschau und Prag statt, getragen von verschiedenen europäischen Kultureinrichtungen, darunter auch das Goethe-Institut. Insgesamt sind so vier Deklarationen zur Zukunft Europas entstanden. Darin geht es etwa um Sozial- und Bildungspolitik, aber auch um den Umweltschutz. Jachym Hercher, ein Wirtschaftsstudent aus Prag, sieht Handlungsbedarf beim Thema Agrarsubventionen:
"Wir als die Generation 1989, wissen, dass wir eine besondere Verantwortung für die Umwelt haben, und wollen dort Vorbild sein. Beim Klimawandel zum Beispiel. Aber wir haben uns auch über etwas spezielleren Themen wie die Agrarsubventionen gesprochen und müssen dort unbedingt etwas ändern."
Zu viel Geld aus dem EU-Haushalt fließe in die Agrar-Subventionen, Geld, das Jachym Hercher lieber für den Umweltschutz oder Entwicklungspolitik ausgeben würde.
Auch über eine Erweiterung der EU hat sich Jachym Hercher Gedanken gemacht. Für ihn steht fest: Die Balkanstaaten und auch die Türkei sollen in Zukunft zur Europäischen Union dazugehören.
Nicht immer einer Meinung waren die Teilnehmer bei anderen Themen. Laut Alexandra Pipos hat es heftige Diskussionen gegeben ...:
"Bezüglich Einwanderung, ob die EU eine Position dazu beziehen soll und wie die genau aussehen soll. Und im Rahmen von Bildung, dass sich die östlichen Teilnehmer sehr frustriert gezeigt haben und dort viel mehr gefordert wurde als vielleicht von Leuten die aus Deutschland oder Frankreich kommen, weil die vielleicht schon mehr Privilegien genießen als Leute, die aus den ehemaligen Ostblockstaaten kommen."
Unterschiede zwischen Ost und West hätten sich schon im Vorfeld des Projekts gezeigt, meint Daniel Göpfert vom Goethe-Institut.
"Da hat man gemerkt, aus Belgien haben wir zum Beispiel sehr wenig Bewerbungen bekommen. Offenbar haben die jungen Belgier mit dem Thema 1989 nicht so viel am Hut. Viel mehr Bewerbungen haben wir aus ehemaligen osteuropäischen Ländern bekommen, auch aus Deutschland sehr viele Bewerbungen."
Für viele Familien in ost- und mitteleuropäischen Staaten sei das Jahr 1989 besonders prägend gewesen, so Göpfert. Ihre Erfahrungen hätten die Älteren auch an ihre Kinder weitergegeben – eben die heute 20-jährigen.
Zu eben diesen Älteren zählt auch Dan Duta vom rumänischen Kulturinstitut in Prag, der Ideengeber des Projekts war. Als 20-Jähriger hat er gegen den Kommunismus protestiert und ist in Rumänien auf die Straße gegangen. Er ist überzeugt:
"Den jungen Leuten dieser Generation ist nicht immer bewusst, dass wir für die Rechte und Freiheiten, die sie heute so selbstverständlich genießen, hart kämpfen mussten. Die Generation 89 lebt in völliger Freiheit, sie ist ein Symbol."
Nun steht Dan Duta gemeinsam mit 30 der über 100 Teilnehmer des Projekts Generation '89 unter der Glaskuppel des Europäischen Parlaments. Die wollen ihre Deklarationen an Jerzy Buzek, den Präsidenten des Europäischen Parlaments, übergeben. Viel wichtiger aber als das Treffen mit dem hochrangigen Politiker ist etwas anderes, meint Camilla Born, eine Teilnehmerin aus Großbritannien:
"Ich habe unglaublich viel über Osteuropa gelernt in diesen Tagen, das war ziemlich gut. In Großbritannien haben wir einige unschöne Diskussionen über Leute aus Osteuropa, die zu uns zum Arbeiten kommen. Viel, viel Unwissen. Aber ich habe jetzt endlich verstanden, worum es beim Ende des Kommunismus und der Zeit davor wirklich ging."