Private Filmaufnahmen, die den Alltag zeigen und einen Blick auf besondere Ereignisse zulassen, sind "ein unschätzbares visuelles Erbe, das geschützt werden muss und öffentlich zugänglich sein sollte" – das machen die Verantwortlichen des Projekts "Rhinedits" deutlich.
Seit Anfang 2018 sammeln die Hochschule Offenburg und die Universität Straßburg Filmdokumente aus Baden, aus dem Elsass und aus der Schweiz. Die Forschungsergebnisse des von der EU finanzierten Projekts sollen zukünftig auf dem Onlineportal der "Kinemathek Oberrhein" zur Verfügung stehen.
"Wir picken uns die Perlen raus"
"Das ganze Material wird natürlich durchgeguckt und begutachtet und dann picken wir uns die Perlen raus, weil es oft auch Längen hat", erklärte Götz Gruner, der als Professor an der Hochschule Offenburg lehrt und auf deutscher Seite für "Rhinedits" verantwortlich ist. Die Aufnahmen zeigten "kleine historische Zeugnisse, zufällig erhascht von einem Amateurfilmer, die für sich Geschichte zum Ausdruck bringen".
Schwerpunkte in der Sammlung sind die Themen "Grenze", "Körper und Gesundheit" sowie "Identität". Diese Themen seien die Grundpfeiler des Projekts, so Götz Gruner im Deutschlandfunk.
Adolf-Hitler-Straße abmontiert
"Zum Beispiel haben wir schöne Schwarz-Weiß-Aufnahmen, wie der Zug über die provisorische Rheinbrücke donnert, die aus Booten bestehet. Oder wir haben einen Film aus Colmar aus der Nachkriegszeit, wie ein Mann waghalsig auf eine Leiter hochklettert, um das Straßenschild Adolf-Hitler-Straße abzumontieren."
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