In seinem Büro an der Columbia Universität beschreibt Colin Nuckolls seinen neuen Forschungsauftrag. Geldgeber ist das amerikanische Verteidigungsministerium.
"Erst kürzlich hat das Militär uns Finanzierung für unsere Forschung gegeben.Wir wollen entschlüsseln, ob biologische Baugerüste wie DNS und Eiweiss benutzt werden können, um magnetische Nanopartikel genau aneinander zureihen – und wie die Quantenphysik dieser Anreihung aussehen könnte. "
Rund sechs Millionen Dollar pumpt das US Militär in das Projekt des jungen Chemieprofessors und seiner Kollegen. Ein klassischer Fall, beweist eine neue Studie der National Science Foundation. Nach dieser Studie hat das US Verteidigungsministerium vor 2 Jahren 2,6 Milliarden Dollar in Forschungsprojekte von 350 Universitäten gesteckt. Davon gingen rund 100 Millionen Dollar an die Eliteuniversitäten Harvard, Princeton und Stanford. Ein Klacks im Vergleich zu den 366 Millionen Dollar für Technologie Hochburgen wie Penn State, Georgia Tech und das berühmte Massachusetts Institute of Technology. Dort entstehen kugelsichere Tarnanzüge und künstliche Muskeln für Soldaten von morgen.
Mit den leeren Geldbeuteln der US-Bundesstaaten wächst die Abhängigkeit der Forscher von militärischen Geldern für Grundlagenforschung und Entwicklung. Aus seinen tiefen Taschen habe das Pentagon schon oft Projekte wie das Radar oder die Wettervorhersage finanziert, sagt Naomi Oreskes, eine Professorin an der Universität von Kalifornien, die sich mit der Rolle der Wissenschaft in der amerikanischen Gesellschaft befasst. Nun programmieren Forscher der 1919 von Pazifisten gegründeten New School mit Hilfe des Abwehrraketenherstellers Raytheon eine Suchmaschine und kassieren dafür sechs Millionen Dollar vom US-Verteidigungsministerium.
Gefördert werden aber nur Projekte, die in den militärischen Rahmen passen. Nirgends ist sich Oreskes dessen so bewusst wie in der Meeresforschung. Man habe den Meeresboden erforscht, um feindliche Uboote zu sichten, die Meeresbiologie aber ignoriert. Nun fehle es an Grundwissen, um das Fischsterben in den Weltmeeren zu verhindern.
"Ich beschreibe es gerne so: Wir haben die Ozeane als Hintergrundkulisse zur Kriegsführung erforscht, aber nicht als Wohnsitz des Lebens. Das hat Konsequenzen, weil wir viele Dinge überhaupt nicht verstehen. "
Auch Thomas Briese ist ein Forscher, dem militärisches Denken bis jetzt fremd war. Lieber widmet sich der Deutsche der Bekämpfung tödlicher Krankheiten wie Sars und West Nile Fieber. Gerade hat das US Verteidigungsministerium seinem Labor an der Columbia Universität 1 Million Dollar zur Verfügung gestellt. Jetzt wird ausgebaut. Und ein Früherkennungskit für den Ebora Virus entwickelt. Hat er Bedenken? Er schüttelt den Kopf.
"Ich sehe das nicht so sehr als für das Defense Ministerium arbeiten. Wir machen Diagnostika und Therapeutika und wenn die Geld dafür geben, dann können sie die Sachen auch benutzen und einsetzen. Das ist weithin bekannt als Dual Purpose. Viele dieser Forschungen haben zwei Seiten. Man kann sie für verschiedene Zwecke benutzen und in dem Fall von Diagnostika und Therapeutika sind das auf jeden Fall Methoden, die kranken Menschen helfen, die Ausbrüche verhindern. "
Kann sein, dass er recht hat. Die reiche Förderin, die das Labor finanziell unterstützt hat, ist allerdings anderer Meinung. Ihr gefällt die enge Verpflechtung von Wissenschaft und Militär angeblich nicht. Thomas Briese:
"Darüber ist sie nicht sehr glücklich. Vielleicht kommt es zu einer Umstrukturierung. Dann müssen wir eben andere Spender finden, die Gelder zur Verfügung stellen. "
"Erst kürzlich hat das Militär uns Finanzierung für unsere Forschung gegeben.Wir wollen entschlüsseln, ob biologische Baugerüste wie DNS und Eiweiss benutzt werden können, um magnetische Nanopartikel genau aneinander zureihen – und wie die Quantenphysik dieser Anreihung aussehen könnte. "
Rund sechs Millionen Dollar pumpt das US Militär in das Projekt des jungen Chemieprofessors und seiner Kollegen. Ein klassischer Fall, beweist eine neue Studie der National Science Foundation. Nach dieser Studie hat das US Verteidigungsministerium vor 2 Jahren 2,6 Milliarden Dollar in Forschungsprojekte von 350 Universitäten gesteckt. Davon gingen rund 100 Millionen Dollar an die Eliteuniversitäten Harvard, Princeton und Stanford. Ein Klacks im Vergleich zu den 366 Millionen Dollar für Technologie Hochburgen wie Penn State, Georgia Tech und das berühmte Massachusetts Institute of Technology. Dort entstehen kugelsichere Tarnanzüge und künstliche Muskeln für Soldaten von morgen.
Mit den leeren Geldbeuteln der US-Bundesstaaten wächst die Abhängigkeit der Forscher von militärischen Geldern für Grundlagenforschung und Entwicklung. Aus seinen tiefen Taschen habe das Pentagon schon oft Projekte wie das Radar oder die Wettervorhersage finanziert, sagt Naomi Oreskes, eine Professorin an der Universität von Kalifornien, die sich mit der Rolle der Wissenschaft in der amerikanischen Gesellschaft befasst. Nun programmieren Forscher der 1919 von Pazifisten gegründeten New School mit Hilfe des Abwehrraketenherstellers Raytheon eine Suchmaschine und kassieren dafür sechs Millionen Dollar vom US-Verteidigungsministerium.
Gefördert werden aber nur Projekte, die in den militärischen Rahmen passen. Nirgends ist sich Oreskes dessen so bewusst wie in der Meeresforschung. Man habe den Meeresboden erforscht, um feindliche Uboote zu sichten, die Meeresbiologie aber ignoriert. Nun fehle es an Grundwissen, um das Fischsterben in den Weltmeeren zu verhindern.
"Ich beschreibe es gerne so: Wir haben die Ozeane als Hintergrundkulisse zur Kriegsführung erforscht, aber nicht als Wohnsitz des Lebens. Das hat Konsequenzen, weil wir viele Dinge überhaupt nicht verstehen. "
Auch Thomas Briese ist ein Forscher, dem militärisches Denken bis jetzt fremd war. Lieber widmet sich der Deutsche der Bekämpfung tödlicher Krankheiten wie Sars und West Nile Fieber. Gerade hat das US Verteidigungsministerium seinem Labor an der Columbia Universität 1 Million Dollar zur Verfügung gestellt. Jetzt wird ausgebaut. Und ein Früherkennungskit für den Ebora Virus entwickelt. Hat er Bedenken? Er schüttelt den Kopf.
"Ich sehe das nicht so sehr als für das Defense Ministerium arbeiten. Wir machen Diagnostika und Therapeutika und wenn die Geld dafür geben, dann können sie die Sachen auch benutzen und einsetzen. Das ist weithin bekannt als Dual Purpose. Viele dieser Forschungen haben zwei Seiten. Man kann sie für verschiedene Zwecke benutzen und in dem Fall von Diagnostika und Therapeutika sind das auf jeden Fall Methoden, die kranken Menschen helfen, die Ausbrüche verhindern. "
Kann sein, dass er recht hat. Die reiche Förderin, die das Labor finanziell unterstützt hat, ist allerdings anderer Meinung. Ihr gefällt die enge Verpflechtung von Wissenschaft und Militär angeblich nicht. Thomas Briese:
"Darüber ist sie nicht sehr glücklich. Vielleicht kommt es zu einer Umstrukturierung. Dann müssen wir eben andere Spender finden, die Gelder zur Verfügung stellen. "