Archiv


Promenade in Brighton

In kaum einer anderen Stadt liegen das Erlesene und das Billige, das Exklusive und das Vulgäre so nahe beieinander wie in Brighton. Elegant und schmuddelig, kosmo-politisch und anrüchig, das war im Grunde immer schon ein Leitmotiv für diesen Badeort an der englischen Südküste.

Mit Reportagen von Ruth Rach |
    Wegen seiner Nähe zur britischen Hauptstadt wird Brighton auch "London by Sea" genannt.

    Hier lassen sich Prominente nieder: Schauspieler, Politiker, Medienpersönlichkeiten, aber auch Lebedamen, Drogendealer, die kriminelle Halbwelt. Am berüchtigsten waren die 30er-Jahre, als Brighton Schauplatz von brutalen Bandenkämpfen war, die in den Slums und um die Pferderennbahn ausgetragen wurden.

    In den 60er-Jahren lieferten sich die Mods und Rocker am Meer blutige Kämpfe. Aber schon die Eskapaden von König Georg IV. haben den Ruf des Badeorts geprägt: Der "erste Playboy Europas" baute vor 200 Jahren hier einen orientalischen Fantasie-palast, um sich mit seinen Maitressen zu vergnügen.

    Heute ist Brighton die Schwulenhauptstadt von Großbritannien, aber auch die erste Stadt mit einer grünen Abgeordneten im Parlament.


    Am Mikrofon: Norbert Weber