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Proteste an der Hochschule Bremen
Studienfach Journalistik soll gekürzt werden

Die Hochschule Bremen muss zu Sparmaßnahmen greifen. Der Wissenschaftsplan 2020 fordert, den Studiengang Journalistik künftig zu streichen. So beschloss es der Akademische Senat letzten Sommer. In seiner jüngsten Sitzung wollte er darüber entscheiden, die Versammlung kam allerdings nicht zustande.

Von Franziska Rattei |
    Eine eingerollte Zeitung im Querschnitt vor einem schwarzen Hintergrund.
    Studenten kämpfen für ihren Studiengang (imago/Westend61)
    Studierende der Hochschule Bremen haben die jüngste Sitzung des Akademischen Senats verhindert. Sie protestierten dagegen, dass der Studiengang "Internationale Journalistik" ausläuft. Die Entscheidung des Akademischen Senats konnten die Studierenden allerdings nur aufschieben. Trotzdem hat die Aktion etwas bewirkt.
    Weitere Proteste
    Lisa Mahnke, Studentin Hochschule Bremen: "Bewirkt hat sie, dass wir jetzt Zeit haben. Und die Zeit nutzen wir natürlich, um weitere Proteste zu planen. Und auch, damit unsere Forderungen laut werden. Wir wollen nämlich den Studiengang Journalistik erhalten und sind gegen die Kürzungen an den Hochschulen."
    Dass der Studiengang "Volkswirtschaft" ausläuft, ist bereits beschlossen. Die Hochschule Bremen erhält künftig weniger staatliche Zuschüsse und muss deshalb sparen. Karin Luckey, Rektorin an der Hochschule Bremen gegenüber der ARD: "Ich denke, dass wir eine Hochschule sind, die fachliche Vielfalt braucht. Aber sie braucht auch dringend eine Profilierung. Dieser Frage müssen wir uns aktiv stellen."
    Die Zukunft der Studiengangs Journalistik
    Die nächste Sitzung des Akademischen Senats wird voraussichtlich während der Semesterferien im Februar stattfinden. Dann soll entschieden werden, ob der Studiengang Journalistik ausläuft oder ob er künftig enger mit dem Fach "Politik-Management" verzahnt wird. Eine Eingliederung des Studiengangs an die Universität Bremen wäre ebenfalls möglich. Dort haben Studierende die gestrige Sitzung des Akademischen Senats ebenfalls verhindert. Das Gremium will in der kommenden Woche erneut zusammenkommen. An der Universität Bremen sollen wegen des Wissenschaftsplans des Senats Verwaltungsgebühren für Studierende angehoben werden. Außerdem sollen sogenannte Doppelstrukturen abgeschafft, wenig nachgefragte Studiengänge zusammengelegt und einige Institute geschlossen oder verkleinert werden.
    Eva Quante-Brandt, Bremens Bildungssenatorin, erklärte gegenüber dem Bremer "Weser-Kurier": "Ich verstehe den Protest der Studierenden, sehe aber wenig Spielraum."