Portugal
Proteste gegen geplante Arbeitsmarktreform

In Portugals Hauptstadt Lissabon haben Zehntausende gegen geplante Änderungen der Arbeitsmarktgesetze und für höhere Löhne demonstriert.

    Menschen laufen durch eine Straße und halten Schilder und Transparente mit Protest-Slogans hoch.
    Protest in Lissabon gegen Arbeitsgesetzes-Reform (AP / Armando Franca / dpa-bildfunk)
    Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die größte Gewerkschaft des Landes, CGTP. Sie sprach von rund 100.000 Teilnehmern. Der Chef der CGTP bezeichnete die Arbeitsmarktreform als "einen der größten Angriffe" auf die Arbeiter in Portugal. Er rief für den 11. Dezember zu einem landesweiten Generalstreik auf.
    Die konservative Regierung von Ministerpräsident Montenegro hatte im September einen Entwurf gebilligt, in dem mehr als 100 Artikel in Arbeitsgesetzen verändert werden. Ziel sei es, die portugiesische Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen.
    Besonders umstritten ist, dass Firmen in Zukunft leichter Leute entlassen können und mehr Arbeiten ausgegliedert werden dürfen. Auch die Arbeitszeiten sollen flexibler gehandhabt werden können. Es wird erwartet, dass das Vorhaben mit Unterstützung der rechtsextremen Partei Chega im Parlament verabschiedet wird.
    Portugal ist eines der ärmsten Länder Westeuropas. Im vergangenen Jahr verdienten über die Häfte der Arbeitnehmer weniger als 1.000 Euro im Monat.
    Diese Nachricht wurde am 09.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.