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Verleumdungsvorwurf
Prozess gegen Regisseur Polanski in Paris

Der polnisch-französische Regisseur Roman Polanski muss sich von heute an vor einem Gericht in Paris verantworten. Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis hat ihn wegen Verleumdung verklagt, weil er ihr in einem Interview eine "gemeine Lüge" vorgeworfen hatte.

    Polanski im schwarzen Jackett und weißem Hemd hält ein Mikrofon in der Hand. Der Hintergrund ist dunkellila.
    Vor Gericht: Roman Polanski. (Imago/NurPhoto/Beata Zawrzel)
    Im Hintergrund steht der Vorwurf der Schauspielerin, Polanski habe sie als Minderjährige 1982 sexuell missbraucht. Polanski weist die Vorwürfe zurück. Der 90 Jahre alte Filmemacher wird nach Angaben seiner Anwälte bei dem Prozess nicht anwesend sein.
    Lewis ist nicht die einzige Frau, die schwere Vorwürfe gegen Polanski erhoben hat: Schon seit mehr als 40 Jahren läuft gegen Polanski ein Verfahren in den USA. Er bekannte sich schuldig, in den 1970ern eine 13-Jährige mit Drogen gefügig gemacht und vergewaltigt zu haben. Polanski verbrachte 42 Tage in psychiatrischer Verwahrung. Am Tag vor der offiziellen Strafverkündung floh er aus Angst vor einer Haftverlängerung nach Frankreich. Seitdem vermeidet er, Länder zu besuchen, die mit den USA ein Auslieferungsabkommen haben.