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Landgericht Ulm
Prozess nach tödlichem Messerangriff auf Schülerinnen in Illerkirchberg

Rund sechs Monate nach dem tödlichen Messerangriff auf Schülerinnen im baden-württembergischen Illerkirchberg hat vor dem Landgericht Ulm der Prozess begonnen.

    Illerkirchberg: Kerzen und Blumen stehen an einem Tatort, an dem am Tag zuvor zwei Mädchen von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurden.
    Kerzen und Blumen am Tatort in Illerkirchberg - ab heute steht der mutmaßliche Täter vor Gericht (Archivbild). (Bernd Weißbrod / dpa / Bernd Weißbrod)
    Ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea ist wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Bei der Verlesung der Anklageschrift gab die Staatsanwaltschaft neue Details zum Motiv der Tat bekannt. Der Mann soll demnach auf dem Weg zum Landratsamt gewesen sein, um dort mit dem Messer die Herausgabe eines Reisepasses zu erzwingen. Als er den Schülerinnen begegnete, soll er davon ausgegangen sein, dass sie das Messer gesehen hatten. Um zu verhindern, dass die Kinder die Polizei verständigen, soll er anschließend zugestochen haben.
    Die beiden Mädchen waren im vergangenen Dezember auf dem Weg zur Schule, als es zu dem Angriff kam. Eine 14 Jahre alte Schülerin starb im Krankenhaus an ihren Verletzungen, ein 13-jähriges Mädchen überlebte schwer verletzt.
    Diese Nachricht wurde am 02.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.