Argentinien
Prozess um Tod von Fußballer Maradona muss neu aufgerollt werden

Der Prozess um den Tod des früheren Fußballers Diego Maradona in Argentinien muss neu aufgerollt werden. Eine Richterin in der dreiköpfigen Kammer zog sich nach Befangenheitsanträgen aus dem Verfahren zurück.

    Der Fußballstar Diego Maradona
    Der Prozess um Diego Maradona muss neu aufgerollt werden. (Sputnik / picture alliance / Grigory Sysoev)
    Der Fernsehsender TN berichtet, die beiden verbliebenen Richter hätten den bisherigen Prozess für nichtig erklärt.
    Hintergrund ist die Teilnahme der Richterin an einem Dokumentarfilm über den Fall. Die Juristin wurde deswegen für 90 Tage vom Dienst suspendiert. Sie hatte offenbar ohne Genehmigung und Wissen ihrer Kollegen an der TV-Doku mitgewirkt. Örtliche Medien veröffentlichten einen Trailer und einen Entwurf für eine erste Episode der Reihe. Die Anwälte der sieben Angeklagten, der Nebenkläger und die Staatswanwaltschaft warfen der Richterin daraufhin Befangenheit vor.

    Ärzte und Pfleger von Maradona angeklagt

    Das Verfahren in San Isidro nördlich von Buenos Aires hatte im März begonnen. Angeklagt sind sieben Ärzte und Pfleger des Fußball-Stars, darunter sein Leibarzt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen fahrlässige Tötung wegen einer mangelhaften Behandlung Maradonas vor. Die Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von acht bis 25 Jahren.
    Maradona war am 25. November 2020 an einem Herzinfarkt gestorben. Er litt an den Folgen seiner jahrzehntelangen Alkohol- und Drogensucht sowie an Depressionen.
    Diese Nachricht wurde am 29.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.