Auf dem Tennisplatz, monoton fliegt der Ball übers Netz, immer begleitet von einem harten "Pong".
"Man braucht bei Tennis Gehör, Augen und das Gefühl in den Händen. Ich habe aber nur zwei Sinne, Augen und Gefühl. Und das ist schon ein Nachteil, das heißt, ich muss immer nach vorne gucken, die anderen, wenn die einen Ball treffen, die können sich kurz umdrehen und wieder in die Mitte laufen, aber ich muss immer nach vorne gucken."
Heike Albrecht lebt in Düren und zählt zu den wichtigsten Talenten im deutschen Frauentennis. Sie habe das Talent zur zweiten Steffi Graf, sagen sogar manche. Ob sie jemals in Flushing Meadows oder Wimbledon Bälle übers Netz drischt, hängt aber nicht nur von Kondition und Spieltechnik ab, entscheidend wird ihr Hörgerät sein. Die 16-jährige ist von Geburt an hochgradig schwerhörig, der Hörverlust liegt bei 110 Dezibel. Probleme hat sie vor allem mit akustischen Signalen aus dem hochfrequenten Bereich,
"wo sich zum Beispiel viele Zischlaute befinden, habe ich Soße, Hose und Dose gesagt, das wird vielleicht gehört, aber nicht verstanden, und hier genau liegt die Forderung, neue Technologie zu finden, das, was der Schwerhörige nicht mehr hören kann, in den hörbaren Bereich zu übertragen","
sagt Birgit Ramin, Audiologin beim Schweizer Hörgeräteentwickler Phonak. Trotz des extremen Hörverlustes liegt das Problem nicht in der Lautstärke. Einfach den Pegel anzuheben, bringe gar nichts, sagt sie, für das Verstehen der Sprache sei das sogar kontraproduktiv. Die Lösung des Problems sieht anders aus. Ramin:
""Man nimmt genau die Sprachbereiche, die das Ohr nicht mehr verarbeiten kann, und komprimiert das in den hörbaren Bereich. Das muss man sich so vorstellen, dass zum Beispiel ein "sch", das im hochfrequenten Bereich wie "Schüsse" wahrgenommen wird, dann in tieferen Frequenzbereich komprimiert abgebildet wird. Und damit haben wir sensationelle Erfolge, dass jemand auch über eine kurze Akklimatisierungszeit zum Beispiel "zig" sagen sollte, erst "rick" antwortet und dann nach zwei Wochen diese Zischlaute auch artikulieren konnte."
Sound Recover heißt das Verfahren, das teilweise noch nie wahrnehmbare Geräusche und Wortanteile hörbar macht. Ramin:
"Wir definieren einen gewissen tieffrequenten Bereich, der eins zu eins übertragen wird und haben dann einen sogenannten Kompressionskniepunkt, und zwischen diesem Kniepunkt und dem nicht mehr hörbaren Bereich, der in einem Audiogramm, also über Hörmessungen festgestellt wird, wird dann einfach das zu Übertragende komprimiert, also zusammengedrückt, und für den Schwerhörigen wahrnehmbar gemacht."
Für hochgradig Schwerhörige hat dieses Verfahren zwei entscheidende Vorteile. Erstens hören sie Geräusche und Töne, die sie teilweise noch nie wahrgenommen haben, Vogelzwitschern etwa, und zweitens lernen sie weit besser als bisher sprechen: Nur was das Gehirn akustisch wahrgenommen hat, kann es auch in gesprochene Sprache umsetzen. Das bei hochgradig Schwerhörigen typische Nuscheln weicht mit der Zeit einer deutlichen Aussprache. Heike Albrecht, der Stern am deutschen Tennishimmel, profitiert davon, mal abgesehen davon, dass sie immer wieder völlig neue Geräusche hört.
"Ich habe früher immer zu meiner Mutter gesagt, was ist das für ein Geräusch hier? Was höre ich hier die ganze Zeit, und meine Mutter, das ist der Fluss, die diese Geräusche macht, und das ich das jetzt hören kann, das finde ich super!"
"Man braucht bei Tennis Gehör, Augen und das Gefühl in den Händen. Ich habe aber nur zwei Sinne, Augen und Gefühl. Und das ist schon ein Nachteil, das heißt, ich muss immer nach vorne gucken, die anderen, wenn die einen Ball treffen, die können sich kurz umdrehen und wieder in die Mitte laufen, aber ich muss immer nach vorne gucken."
Heike Albrecht lebt in Düren und zählt zu den wichtigsten Talenten im deutschen Frauentennis. Sie habe das Talent zur zweiten Steffi Graf, sagen sogar manche. Ob sie jemals in Flushing Meadows oder Wimbledon Bälle übers Netz drischt, hängt aber nicht nur von Kondition und Spieltechnik ab, entscheidend wird ihr Hörgerät sein. Die 16-jährige ist von Geburt an hochgradig schwerhörig, der Hörverlust liegt bei 110 Dezibel. Probleme hat sie vor allem mit akustischen Signalen aus dem hochfrequenten Bereich,
"wo sich zum Beispiel viele Zischlaute befinden, habe ich Soße, Hose und Dose gesagt, das wird vielleicht gehört, aber nicht verstanden, und hier genau liegt die Forderung, neue Technologie zu finden, das, was der Schwerhörige nicht mehr hören kann, in den hörbaren Bereich zu übertragen","
sagt Birgit Ramin, Audiologin beim Schweizer Hörgeräteentwickler Phonak. Trotz des extremen Hörverlustes liegt das Problem nicht in der Lautstärke. Einfach den Pegel anzuheben, bringe gar nichts, sagt sie, für das Verstehen der Sprache sei das sogar kontraproduktiv. Die Lösung des Problems sieht anders aus. Ramin:
""Man nimmt genau die Sprachbereiche, die das Ohr nicht mehr verarbeiten kann, und komprimiert das in den hörbaren Bereich. Das muss man sich so vorstellen, dass zum Beispiel ein "sch", das im hochfrequenten Bereich wie "Schüsse" wahrgenommen wird, dann in tieferen Frequenzbereich komprimiert abgebildet wird. Und damit haben wir sensationelle Erfolge, dass jemand auch über eine kurze Akklimatisierungszeit zum Beispiel "zig" sagen sollte, erst "rick" antwortet und dann nach zwei Wochen diese Zischlaute auch artikulieren konnte."
Sound Recover heißt das Verfahren, das teilweise noch nie wahrnehmbare Geräusche und Wortanteile hörbar macht. Ramin:
"Wir definieren einen gewissen tieffrequenten Bereich, der eins zu eins übertragen wird und haben dann einen sogenannten Kompressionskniepunkt, und zwischen diesem Kniepunkt und dem nicht mehr hörbaren Bereich, der in einem Audiogramm, also über Hörmessungen festgestellt wird, wird dann einfach das zu Übertragende komprimiert, also zusammengedrückt, und für den Schwerhörigen wahrnehmbar gemacht."
Für hochgradig Schwerhörige hat dieses Verfahren zwei entscheidende Vorteile. Erstens hören sie Geräusche und Töne, die sie teilweise noch nie wahrgenommen haben, Vogelzwitschern etwa, und zweitens lernen sie weit besser als bisher sprechen: Nur was das Gehirn akustisch wahrgenommen hat, kann es auch in gesprochene Sprache umsetzen. Das bei hochgradig Schwerhörigen typische Nuscheln weicht mit der Zeit einer deutlichen Aussprache. Heike Albrecht, der Stern am deutschen Tennishimmel, profitiert davon, mal abgesehen davon, dass sie immer wieder völlig neue Geräusche hört.
"Ich habe früher immer zu meiner Mutter gesagt, was ist das für ein Geräusch hier? Was höre ich hier die ganze Zeit, und meine Mutter, das ist der Fluss, die diese Geräusche macht, und das ich das jetzt hören kann, das finde ich super!"