Um viertel nach zwölf heute Mittag löste sich die Anspannung im Zentrum für Datenverarbeitung der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität: 50 Studentinnen und Studenten des Instituts für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie beendeten ihre letzte Prüfungsklausur für dieses Semester - und wussten sofort, dass sie alle bestanden hatten. Denn die Prüfung wurde am Computer abgelegt, der sofort nach Ende der Eingabe die Zahl der richtigen Antworten und die Prüfungsnote anzeigt. Unter den Prüflingen heute war auch Barbara Spieß, die die 25.000. elektronische Klausur an der Mainzer Uni geschrieben und bestanden hat.
" Also es ist komisch vor dem Computer zu sitzen, statt vor dem Papier. Das bin ich nicht gewohnt, es ist meine erste E-Klausur, aber das ist schon okay. "
Seit dem Wintersemester 2004/2005 setzt die Mainzer Universität die Prüfungssoftware ILIAS ein, um den Lernerfolg der Studierenden zu messen und zu bewerten. Inzwischen bieten fast alle Fachbereiche die elektronischen Klausuren an, die auch Bild und Ton einsetzen: Bei Sprachprüfungen beispielsweise werden Fragen zu Audiosequenzen gestellt, die über Kopfhörer eingespielt werden. Zehn verschiedene Fragetypen kann ILIAS verarbeiten: Multiple-Choice, das geht am einfachsten, aber auch Lückentexte, Zuordnungs- und Anordnungsfragen. Der Leiter des Zentrums für Datenverarbeitung an der Mainzer Uni, Professor Klaus Merle:
" Freitext ist auch möglich, aber natürlich formuliert man die Fragen besser in einer Form, die dann vom Computer auswertbar ist und sehr schnell auswertbar. "
Tatsächlich wertet ILIAS bis auf die Freitextaufgaben, die nach wie vor vom Dozenten gelesen und bewertet werden, alle Prüfungsmasken selbsttätig und sofort aus. Dem Menschen, der seine Prüfungen noch auf Papier abgelegt hat, erscheint das zumindest seltsam, aber das Vertrauen der Mainzer Studierenden in die elektronische Klausurkorrektur ist groß. Barbara Spieß und ihre Kommilitonin Anja König:
" Da habe ich eigentlich keine Bedenken, weil ich weiß dass dahinter ein Algorithmus steht, der wenn dann alle benachteiligt und korrigiert werden könnte im Nachhinein und nicht einzelne benachteiligt, wie jetzt zum Beispiel wenn jemand aus Versehen eine falsche Antwort angekreuzt bekommt, die eigentlich richtig war. - Ich denke da ist eher die Gefahr, dass der Dozent was übersieht als der Computer. "
Tatsächlich haben sich nach 25.000 E-Klausuren in Mainz nur eine Handvoll Prüfungsteilnehmer über das von ILIAS ermittelte Ergebnis beschwert. Auch deswegen ist Rechenzentrumsleiter Klaus Merle, doch recht stolz auf das System:
" Wir haben das ausgiebig getestet, bevor wir das für diesen Zweck eingesetzt haben, und haben dabei bisher keinerlei Fehler feststellen können. Wir können das auch nachvollziehen, weil gewisse Eingaben also für kurze Zeit aufgehoben, so dass wir anhand der Eingaben gegebenenfalls gewisse Fehler nachvollziehen könnten. Es gab ganz, ganz selten nachträglich eine Beschwerde, in Einzelfällen, wo Leute behauptet haben, das habe ich so nicht geschrieben beziehungsweise das Ergebnis dann angezweifelt haben. "
Aber in allen Fällen konnte die Uni nachweisen, dass nicht ILIAS, sondern die Studierenden Fehler gemacht hatten. Dass der E-Klausur die Zukunft gehört, dass handschriftliche Prüfungen auf Papier aussterben, ist für Klaus Merle eine unverrückbare Tatsache, auch angesichts der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge zum nächsten Wintersemester. Denn damit steigt die Zahl der zu benotenden schriftlichen Prüfungen sprunghaft an: Weil in den neuen Studiengängen nach jedem Modul eine Klausur geschrieben werden muss, rechnet die Mainzer Uni mit bis zu 75.000 schriftlichen Prüfungen pro Semester.
" Also es ist komisch vor dem Computer zu sitzen, statt vor dem Papier. Das bin ich nicht gewohnt, es ist meine erste E-Klausur, aber das ist schon okay. "
Seit dem Wintersemester 2004/2005 setzt die Mainzer Universität die Prüfungssoftware ILIAS ein, um den Lernerfolg der Studierenden zu messen und zu bewerten. Inzwischen bieten fast alle Fachbereiche die elektronischen Klausuren an, die auch Bild und Ton einsetzen: Bei Sprachprüfungen beispielsweise werden Fragen zu Audiosequenzen gestellt, die über Kopfhörer eingespielt werden. Zehn verschiedene Fragetypen kann ILIAS verarbeiten: Multiple-Choice, das geht am einfachsten, aber auch Lückentexte, Zuordnungs- und Anordnungsfragen. Der Leiter des Zentrums für Datenverarbeitung an der Mainzer Uni, Professor Klaus Merle:
" Freitext ist auch möglich, aber natürlich formuliert man die Fragen besser in einer Form, die dann vom Computer auswertbar ist und sehr schnell auswertbar. "
Tatsächlich wertet ILIAS bis auf die Freitextaufgaben, die nach wie vor vom Dozenten gelesen und bewertet werden, alle Prüfungsmasken selbsttätig und sofort aus. Dem Menschen, der seine Prüfungen noch auf Papier abgelegt hat, erscheint das zumindest seltsam, aber das Vertrauen der Mainzer Studierenden in die elektronische Klausurkorrektur ist groß. Barbara Spieß und ihre Kommilitonin Anja König:
" Da habe ich eigentlich keine Bedenken, weil ich weiß dass dahinter ein Algorithmus steht, der wenn dann alle benachteiligt und korrigiert werden könnte im Nachhinein und nicht einzelne benachteiligt, wie jetzt zum Beispiel wenn jemand aus Versehen eine falsche Antwort angekreuzt bekommt, die eigentlich richtig war. - Ich denke da ist eher die Gefahr, dass der Dozent was übersieht als der Computer. "
Tatsächlich haben sich nach 25.000 E-Klausuren in Mainz nur eine Handvoll Prüfungsteilnehmer über das von ILIAS ermittelte Ergebnis beschwert. Auch deswegen ist Rechenzentrumsleiter Klaus Merle, doch recht stolz auf das System:
" Wir haben das ausgiebig getestet, bevor wir das für diesen Zweck eingesetzt haben, und haben dabei bisher keinerlei Fehler feststellen können. Wir können das auch nachvollziehen, weil gewisse Eingaben also für kurze Zeit aufgehoben, so dass wir anhand der Eingaben gegebenenfalls gewisse Fehler nachvollziehen könnten. Es gab ganz, ganz selten nachträglich eine Beschwerde, in Einzelfällen, wo Leute behauptet haben, das habe ich so nicht geschrieben beziehungsweise das Ergebnis dann angezweifelt haben. "
Aber in allen Fällen konnte die Uni nachweisen, dass nicht ILIAS, sondern die Studierenden Fehler gemacht hatten. Dass der E-Klausur die Zukunft gehört, dass handschriftliche Prüfungen auf Papier aussterben, ist für Klaus Merle eine unverrückbare Tatsache, auch angesichts der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge zum nächsten Wintersemester. Denn damit steigt die Zahl der zu benotenden schriftlichen Prüfungen sprunghaft an: Weil in den neuen Studiengängen nach jedem Modul eine Klausur geschrieben werden muss, rechnet die Mainzer Uni mit bis zu 75.000 schriftlichen Prüfungen pro Semester.