Obwohl nicht unumstritten bleibt das Prostata Spezifische Antigen - das sogenannte PSA - der zuverlässige Marker bei der Krebserkennung der Prostata. Nun ist der PSA Wert jedoch lediglich ein organspezifischer aber kein krebsspezifischer Marker. Ist der PSA Wert erhöht, muss das nicht automatisch Krebs bedeuten. Und nicht jedes entdeckte Karzinom muss sofort behandelt werden, meint Professor Hartwig Huland, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf.
" Wir sind uns bewusst, dass mancher Prostatakrebs, den man über den PSA Wert entdeckt, gar nicht behandelt gehört. Wir schätzen, dass das irgendwo in der Größenordnung von 10 Prozent ist. Dort, wo gescreent wird sogar in der Größenordnung von 20 bis 25 Prozent ist. Wir versuchen es dadurch einzugrenzen, dass wir erst einmal versuchen, nur die jungen Männer, die also noch ne Lebenserwartung von 15 oder noch mehr Jahren vor sich haben , einzubinden und dort nach Krebs zu suchen und zu behandeln. Also im Klartext: Einem 80 Jährigen eben nicht und möglicherweise auch den 76 Jährigen nicht, wenn er noch zusätzlich krank ist, aber den 65-Jährigen und den 60-Jährigen doch."
Wann ein Prostatakarzinom behandelt werden muss, das lässt sich nicht so eindeutig sagen. Nach wie vor wird intensiv nach molekularbiologischen Markern gesucht, die Prognosen über das biologische Verhalten eines Tumors erlauben. Trotz weltweiter intensiver Forschung stehen solche Bio Marker heute allerdings noch nicht zur Verfügung. Professor Huland:
" Es gibt keinen einzigen Biomarker, den ich heute bei meinem mir gegenüber sitzenden Patienten anwenden könnte, um zu sagen: Ihr Krebs ist aggressiv und muss behandelt werden und ihrer nicht. Es ist aber so viel in der Pipeline, durch ganz moderne Untersuchungsmethoden auf der molekularen Ebene, dass man, glaube ich, in den nächsten 2,3,4 Jahren durchaus gute Ergebnisse erwarten darf, die uns dann weiterhelfen. "
Die Molekularbiologie ist der große Hoffnungsträger der Mediziner. Man ist dabei, den Stoffwechsel der Zellen und die genetischen Zusammenhänge des Lebens immer genauer zu erforschen. Mit etwa 14 000 Neuerkrankungen zählt das Nierenzellkarzinom zu den eher seltenen Tumorerkrankungen. Etwa 4000 Menschen versterben allerdings jährlich an diesem Tumor, der sehr rasch Metastasen bildet. Professor Michael Stöckle, Direktor am Universitätsklinikum des Saarlandes in Bad Homburg.
" Der Nierentumor war bislang einer der wenigen Tumoren, der nicht auf die herkömmliche Chemotherapie angesprochen hat. Die einzigen Medikamente, die zum Einsatz kamen, aber nur einer verschwindend geringen Zahl von Patienten geholfen hat, 10 Prozent , waren Zytokine. Das sind Stimulanzien des Immunsystems. Nun gibt es erst einmal einen gewissen Durchbruch, das sind so genannte smart molecules, kleine Moleküle, die im Zellinneren den Signalweg unterbrechen können, der zur Zellteilung, Zellvermehrung führt, die zumindest zu einem kleiner werden des Tumors in einem erheblichen Teil der Fälle beitragen können. "
Der Ablauf hat einen komplizierten Namen: Es geht um die sogenannte Rezeptortyrosinkinase. Gemeint sind jene Botenstoffe, die bei der Krebszelle Wachstumssignale auslösen und dafür sorgen, dass sich neue Blutgefäße bilden, sodass die Krebszelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann. Seit wenigen Wochen sind auch ich Deutschland zwei Medikamente zugelassen, die einen Wirkstoff enthalten, der die Tyrosinkinase der Krebszellen blockiert. Während die bisherige Therapie mit immunologischen Substanzen wie Alfa Interferon und Interleukin II lediglich bei 10 Prozent der Patienten eine Wirkung zeigt, ist die Ansprechrate auf den neuen Wirkstoff Sunitinib deutlich höher. Professor Stöckle.
" Sie können Pi mal Daumen kalkulieren, dass es etwa bei 30 maximal 40 Prozent der Patienten zu einer so genannten partiellen Remission kommt, also zu einem kleiner werden des Tumors. Was wir leider, allenfalls in sehr seltenen Ausnahmen damit erreichen können, ist eine komplette Remission, wo der Tumor also vollständig verschwindet, und das ist natürlich die höchste aller Wunschvorstellungen, dass der Tumor nach Absetzen der Behandlung nicht wiederkommt. Das scheinen die neunen Substanzen noch nicht zu ermöglichen. "
" Wir sind uns bewusst, dass mancher Prostatakrebs, den man über den PSA Wert entdeckt, gar nicht behandelt gehört. Wir schätzen, dass das irgendwo in der Größenordnung von 10 Prozent ist. Dort, wo gescreent wird sogar in der Größenordnung von 20 bis 25 Prozent ist. Wir versuchen es dadurch einzugrenzen, dass wir erst einmal versuchen, nur die jungen Männer, die also noch ne Lebenserwartung von 15 oder noch mehr Jahren vor sich haben , einzubinden und dort nach Krebs zu suchen und zu behandeln. Also im Klartext: Einem 80 Jährigen eben nicht und möglicherweise auch den 76 Jährigen nicht, wenn er noch zusätzlich krank ist, aber den 65-Jährigen und den 60-Jährigen doch."
Wann ein Prostatakarzinom behandelt werden muss, das lässt sich nicht so eindeutig sagen. Nach wie vor wird intensiv nach molekularbiologischen Markern gesucht, die Prognosen über das biologische Verhalten eines Tumors erlauben. Trotz weltweiter intensiver Forschung stehen solche Bio Marker heute allerdings noch nicht zur Verfügung. Professor Huland:
" Es gibt keinen einzigen Biomarker, den ich heute bei meinem mir gegenüber sitzenden Patienten anwenden könnte, um zu sagen: Ihr Krebs ist aggressiv und muss behandelt werden und ihrer nicht. Es ist aber so viel in der Pipeline, durch ganz moderne Untersuchungsmethoden auf der molekularen Ebene, dass man, glaube ich, in den nächsten 2,3,4 Jahren durchaus gute Ergebnisse erwarten darf, die uns dann weiterhelfen. "
Die Molekularbiologie ist der große Hoffnungsträger der Mediziner. Man ist dabei, den Stoffwechsel der Zellen und die genetischen Zusammenhänge des Lebens immer genauer zu erforschen. Mit etwa 14 000 Neuerkrankungen zählt das Nierenzellkarzinom zu den eher seltenen Tumorerkrankungen. Etwa 4000 Menschen versterben allerdings jährlich an diesem Tumor, der sehr rasch Metastasen bildet. Professor Michael Stöckle, Direktor am Universitätsklinikum des Saarlandes in Bad Homburg.
" Der Nierentumor war bislang einer der wenigen Tumoren, der nicht auf die herkömmliche Chemotherapie angesprochen hat. Die einzigen Medikamente, die zum Einsatz kamen, aber nur einer verschwindend geringen Zahl von Patienten geholfen hat, 10 Prozent , waren Zytokine. Das sind Stimulanzien des Immunsystems. Nun gibt es erst einmal einen gewissen Durchbruch, das sind so genannte smart molecules, kleine Moleküle, die im Zellinneren den Signalweg unterbrechen können, der zur Zellteilung, Zellvermehrung führt, die zumindest zu einem kleiner werden des Tumors in einem erheblichen Teil der Fälle beitragen können. "
Der Ablauf hat einen komplizierten Namen: Es geht um die sogenannte Rezeptortyrosinkinase. Gemeint sind jene Botenstoffe, die bei der Krebszelle Wachstumssignale auslösen und dafür sorgen, dass sich neue Blutgefäße bilden, sodass die Krebszelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann. Seit wenigen Wochen sind auch ich Deutschland zwei Medikamente zugelassen, die einen Wirkstoff enthalten, der die Tyrosinkinase der Krebszellen blockiert. Während die bisherige Therapie mit immunologischen Substanzen wie Alfa Interferon und Interleukin II lediglich bei 10 Prozent der Patienten eine Wirkung zeigt, ist die Ansprechrate auf den neuen Wirkstoff Sunitinib deutlich höher. Professor Stöckle.
" Sie können Pi mal Daumen kalkulieren, dass es etwa bei 30 maximal 40 Prozent der Patienten zu einer so genannten partiellen Remission kommt, also zu einem kleiner werden des Tumors. Was wir leider, allenfalls in sehr seltenen Ausnahmen damit erreichen können, ist eine komplette Remission, wo der Tumor also vollständig verschwindet, und das ist natürlich die höchste aller Wunschvorstellungen, dass der Tumor nach Absetzen der Behandlung nicht wiederkommt. Das scheinen die neunen Substanzen noch nicht zu ermöglichen. "