Deutschland
Psychiatrischen Einrichtungen: Mehr als die Hälfte verfehlt Personalvorgaben

Mehr als die Hälfte aller psychiatrischen Einrichtungen in Deutschland verfehlt einem Bericht zufolge die geltenden Mindestvorgaben für die Zahl der therapeutischen Fachkräfte.

    Eine Mitarbeiterin steht in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Braunschweig.
    Eine Fachkraft in einer Psychiatrischen Institutsambulanz (dpa / picture alliance / Julian Stratenschulte)
    Das ergibt sich aus Zahlen des zuständigen Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, aus dem das RedaktionsNetzwerk Deutschland zitiert. Demnach haben im letzten Quartal des vergangenen Jahres 387 der insgesamt 755 Einrichtungen der Erwachsenenpsychiatrie die Vorgaben nicht erfüllt, was einem Anteil von 51 Prozent entspreche. Bei den Kinder- und Jugendpsychiatrien seien es sogar 56 Prozent gewesen - oder konkret 165 von 296 Einrichtungen.
    Ziel der 2020 erstellten Vorgaben ist es, eine möglichst gute Patientenversorgung abzusichern. Bei Nichterfüllung sollen zwar grundsätzlich Sanktionen möglich sein. Allerdings gelten derzeit noch Übergangsregelungen.
    Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenhäusern und Kassen hatte beschlossen, dass Kliniken der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychosomatische Abteilungen bei der personellen Besetzung ihrer Stationen konkrete Vorgaben erfüllen müssen.
    Diese Nachricht wurde am 04.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.