Congas, Steel-Drums und Dub-Grooves: Arcade Fire haben die Welt der karibischen Klänge für sich entdeckt. Das Pathos in ihrer Musik ist einem Pulsieren gewichen. In den bisher veröffentlichten Videos tragen die Bandmitglieder Masken und tanzen ausgelassen durch die Nacht.
Eine Inspiration des Albums war der Karneval von Haiti. Sängerin Régine Chassagnes Eltern stammen von dort. Die Band fühlt sich dem krisengebeutelten Land in der Karibik verbunden und hat sich in zahlreichen Hilfsprojekten engagiert.
"An dem Tag, nachdem wir den Grammy gewonnen hatten, sind wir nach Haiti geflogen und haben dort ein Konzert gespielt. Es war irgendwo in der Bergen. Wir mussten einen Generator mitbringen, weil es keinen Strom gab. Das war sehr aufregend, eine völlig neue Erfahrung."
Arcade Fire mussten in dieser magischen Nacht in Haiti improvisieren und auf die Hilfe einheimischer Musiker zurückgreifen. Diese Erfahrung ist nicht ohne künstlerische Folgen geblieben, wie Schlagzeuger Jermey Gara erklärt:
"Das war ein erhellender Moment. Wir erkannten, dass wir einen Schlüssel für ein neues Album in den Händen hielten. Wir haben dann in haitianischen Musikbibliotheken nach traditionellen Rhythmen gesucht und diese mit Rock’n’Roll und Dance-Elementen kombiniert."
Das Album wurde in Montreal, Haiti, auf Jamaika und in New York aufgenommen. David Bowie hat im legendären Electric Lady Studio in Manhattan einige Lyrics beigesteuert. James Murphy, ehemaliger Chef des LCD-Soundsystems und einer der profiliertesten Produzenten der Club-Szene hat viele der Songs produziert. Beide Stars sind langjährige Freunde der Band:
"Wir arbeiten ausschließlich mit Menschen zusammen, die uns selbst inspirieren, egal ob das jetzt Musiker sind oder Toningenieure oder Grafikdesigner. Wir versuchen diese Leute langfristig an uns zu binden. Sie mögen uns, wir mögen sie. Perfekt."
Reflektor mag über weite Strecken ein tanzlastiges Album geworden sein, ein bisschen gerockt darf dann aber doch werden. Mit "Normal People" findet sich gar eine Hommage an die Rolling Stones und ihren glamourösen Blues-Rock am Album.
Bei Aracde Fire werden die "Sex & Drugs & Rock’n’Roll"-Klischees allerdings nicht gefeiert, sondern verlacht. Überhaupt ist das Album voller Zweifel über die Größe, die man als Grammy-prämierte Rockband mittlerweile erreicht hat. Auf "Reflektor" geht es also auch um Illusion und Selbsttäuschung.
"Überall stehen Spiegel und die Reflexionen können dich blenden. Jeder von uns führt quasi ein Doppelleben. Und wir versuchen, daraus einen Sinn abzuleiten, weil wir immer über Dinge schreiben, die wir selbst erleben."
Mit 76 Minuten Spiellänge bei 13 Songs ist das Doppelalbum Reflektor für manche sicher ein schwerer Brocken. Aber dieser Brocken funkelt und strahlt wie die ewig rotierende Discokugel. Schon jetzt ein Anwärter auf den Titel "Album des Jahres".
Eine Inspiration des Albums war der Karneval von Haiti. Sängerin Régine Chassagnes Eltern stammen von dort. Die Band fühlt sich dem krisengebeutelten Land in der Karibik verbunden und hat sich in zahlreichen Hilfsprojekten engagiert.
"An dem Tag, nachdem wir den Grammy gewonnen hatten, sind wir nach Haiti geflogen und haben dort ein Konzert gespielt. Es war irgendwo in der Bergen. Wir mussten einen Generator mitbringen, weil es keinen Strom gab. Das war sehr aufregend, eine völlig neue Erfahrung."
Arcade Fire mussten in dieser magischen Nacht in Haiti improvisieren und auf die Hilfe einheimischer Musiker zurückgreifen. Diese Erfahrung ist nicht ohne künstlerische Folgen geblieben, wie Schlagzeuger Jermey Gara erklärt:
"Das war ein erhellender Moment. Wir erkannten, dass wir einen Schlüssel für ein neues Album in den Händen hielten. Wir haben dann in haitianischen Musikbibliotheken nach traditionellen Rhythmen gesucht und diese mit Rock’n’Roll und Dance-Elementen kombiniert."
Das Album wurde in Montreal, Haiti, auf Jamaika und in New York aufgenommen. David Bowie hat im legendären Electric Lady Studio in Manhattan einige Lyrics beigesteuert. James Murphy, ehemaliger Chef des LCD-Soundsystems und einer der profiliertesten Produzenten der Club-Szene hat viele der Songs produziert. Beide Stars sind langjährige Freunde der Band:
"Wir arbeiten ausschließlich mit Menschen zusammen, die uns selbst inspirieren, egal ob das jetzt Musiker sind oder Toningenieure oder Grafikdesigner. Wir versuchen diese Leute langfristig an uns zu binden. Sie mögen uns, wir mögen sie. Perfekt."
Reflektor mag über weite Strecken ein tanzlastiges Album geworden sein, ein bisschen gerockt darf dann aber doch werden. Mit "Normal People" findet sich gar eine Hommage an die Rolling Stones und ihren glamourösen Blues-Rock am Album.
Bei Aracde Fire werden die "Sex & Drugs & Rock’n’Roll"-Klischees allerdings nicht gefeiert, sondern verlacht. Überhaupt ist das Album voller Zweifel über die Größe, die man als Grammy-prämierte Rockband mittlerweile erreicht hat. Auf "Reflektor" geht es also auch um Illusion und Selbsttäuschung.
"Überall stehen Spiegel und die Reflexionen können dich blenden. Jeder von uns führt quasi ein Doppelleben. Und wir versuchen, daraus einen Sinn abzuleiten, weil wir immer über Dinge schreiben, die wir selbst erleben."
Mit 76 Minuten Spiellänge bei 13 Songs ist das Doppelalbum Reflektor für manche sicher ein schwerer Brocken. Aber dieser Brocken funkelt und strahlt wie die ewig rotierende Discokugel. Schon jetzt ein Anwärter auf den Titel "Album des Jahres".