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Russland
Putin: "Aufständische hätten Moskau nie erreicht"

Nach der abgebrochen Rebellion der Söldnergruppe Wagner bemüht sich die russische Führung um eine Demonstration von Einheit und Stärke des Landes.

    Putin spricht an einem Rednerpult. Hinter ihm stehen vor einer Treppe drei Soldaten in schwarzen Paradeuniformen. Rechts neben Putin eine russische Flagge.
    Putin bei seiner Rede. (Sergei Guneyev / Pool Sputnik Krem / dpa)
    Präsident Putin erklärte in Moskau, die Aufständischen hätten Moskau nie erreichen können. Das Volk und die Streitkräfte hätten gegen die Rebellion zusammengestanden, sagte er in einer Dankesrede vor rund 2.500 Uniformierten im Kreml. Er wurde dabei von Verteidigungsminister Schoigu begleitet, dessen Ablösung Wagner-Chef Prigoschin gefordert hatte. Kreml-Sprecher Peskow bezeichnete Vermutungen über eine Schwächung Putins als Hysterie.

    Putin: Wagner-Gruppe komplett vom Staat finanziert

    Putin räumte erstmals ein, dass die Söldnergruppe Wagner vom russischen Staat bezahlt wurde. Man habe diese Gruppe komplett finanziert, sagte Putin der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei dem Treffen mit Soldaten. Nach seiner Darstellung erhielt die Gruppe von Mai 2022 bis Mai dieses Jahres umgerechnet rund 930 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt. Offiziell nennt sich die Wagner-Armee ein privates Militärunternehmen.
    Putin kündigte in nächster Zukunft Veränderungen in der Führung der russischen Streitkräfte an. Er äußerte sich nicht dazu, ob er an Verteidigungsminister Schoigu festhält, der seit längerem in der Kritik steht.

    Geheimdienst FSB: Ermittlungen eingestellt

    Der russische Inlandsgeheimdienst FSB gab offiziell die Einstellung der Ermittlungen zu dem bewaffneten Aufstand bekannt. Prigoschin und seine Kämpfer hätten ihre verbrecherischen Aktivitäten aufgegeben, hieß es zur Begründung. Laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA will die Söldnergruppe zudem ihre militärische Ausrüstung an das russische Verteidigungsministerium übergeben.
    Die Straffreiheit für Prigoschin und seine Söldner ist Bestandteil einer Einigung zwischen ihm und dem Kreml vom Samstag. Im Gegenzug hatte der Wagner-Chef seine Rebellion abgebrochen. Nach Angaben aus Minsk ist er bereits in Belarus angekommen.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.