Freitag, 10. Mai 2024

Russland
Putin dankt Sicherheitsapparat für Niederschlagung von Wagner-Aufstand

In Russland hat sich Präsident Putin in einer Rede im Staatsfernsehen zum bewaffneten Aufstand der Wagner-Gruppe am Wochenende geäußert. Putin dankte den Soldaten und Mitarbeitern der Geheimdienste, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt hätten. Auf seinen Befehl hin sei alles getan worden, um Blutvergießen zu verhindern.

27.06.2023
    Dieses vom Pressedienst des russischen Präsidenten zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt Wladimir Putin, Präsident von Russland, während einer Ansprache an die Nation.
    Dieses vom Pressedienst des russischen Präsidenten zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt Wladimir Putin, Präsident von Russland, während einer Ansprache an die Nation. (dpa / Uncredited / Russian Presidential)
    Dies habe Zeit gebraucht, betonte Putin. Wenn sich Söldner und reguläre Truppen beschossen hätten, wäre dies vor allem der Ukraine und dem Westen zugutegekommen. Zudem meinte der russische Staatschef, die meisten Wagner-Kämpfer seien auch Patrioten. Sie könnten sich nun entscheiden, ob sie sich der russischen Armee anschließen oder ins Nachbarland Belarus gehen wollten. Anschließend kam Putin nach Angaben von Regierungssprecher Peskow mit den Spitzen der Sicherheitsdienste zusammen, darunter Verteidigungsminister Schoigu.

    Auch Prigoschin äußert sich

    Zuvor hatte Wagner-Chef Prigoschin in einer Audio-Botschaft erneut dementiert, mit dem Marsch seiner Söldner Richtung Moskau einen Machtwechsel angestrebt zu haben. Er wiederholte den Vorwurf gegen das russische Verteidigungsministerium, Militärlager der Wagner-Gruppe beschossen zu haben. Ziel des Aufstandes sei die Wiederherstellung von Gerechtigkeit gewesen. Prigoschin fügte hinzu, man habe gravierende Sicherheitsprobleme in Russland offengelegt.
    Der Wagner-Chef hatte sein Kämpfer am Samstag nach einer vom belarussischen Machthaber Lukaschenko vermittelten Einigung zurückgezogen. Auch er selbst sollte nach Belarus ausreisen dürfen. Wo er sich zur Zeit aufhält, ist nicht bekannt.

    Zurückhaltung in den USA

    Erstmals hat sich auch US-Präsident Biden zu den Ereignissen in Russland geäußert. Er betonte in Washington, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten hätten nichts damit zu tun. Der Aufstand sei Teil eines Kampfes innerhalb des russischen Systems gewesen.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zumKrieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 27.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.