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Niger
Putschisten warnen afrikanische Staaten vor Militärintervention

Die Putschisten in Niger haben die afrikanischen Nachbarstaaten vor einer Militärintervention gewarnt.

    Der Chef der Präsidentengarde im Niger, Omar Tchiani, sitzt in Tarnkleidung auf einem Stuhl. Neben und hinter ihm die Flagge des Landes.
    Die Putschisten im Niger warnen die afrikanischen Nachbarstaaten vor einer Militärintervention. (AFP / -)
    Hintergrund ist ein Krisentreffen der Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS und weiterer Staaten der Region. Ein Sprecher der selbsternannten Militärmachthaber in Niger warf den Ländern vor, dass sie einen Angriffsplan beschließen wollten. Man sei fest entschlossen, Niger zu verteidigen, sagte er. In der Hauptstadt Niamey riefen die Putschisten die Bürger zu Protesten gegen die ECOWAS und zu Solidaritätsbekundungen für den Umsturz auf. - An dem Treffen der ECOWAS-Staaten in Nigeria nehmen auch die acht Länder der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion teil. Beide Organisationen könnten Niger ausschließen und das Land für den regionalen Finanzmarkt sperren.
    Der Putsch in Niger war international verurteilt worden. Die Afrikanische Union setzte den Militärmachthabern am Freitag eine Frist von 15 Tagen, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Die EU und die UNO haben bereits ihre Hilfen ausgesetzt. Niger war bislang Partner der früheren Kolonialmacht Frankreich und anderer europäischer Staaten - darunter Deutschland - im Kampf gegen Islamisten in der Sahelzone.
    Diese Nachricht wurde am 30.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.