
Auch die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS und die Afrikanische Union äußerten sich besorgt. In Washington forderte der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Sullivan, das Militär auf, Bazoum freizulassen und von Gewalt abzusehen. Im nigrischen Fernsehen verlas ein Oberst Abdramane eine Erklärung, nach der Präsident Bazoum abgesetzt sei. Eine Ausgangssperre sei verhängt und die Grenzen geschlossen worden. Als Begründung für den Umsturzversuch gab er die sich verschlechternde Sicherheitslage und schlechte Regierungsführung an.
In der Hauptstadt Niamey gingen am Abend mehrere hundert Menschen aus Protest gegen den Putsch auf die Straße. Nach Korrespondentenberichten zerstreuten sie sich, als aus dem Präsidentenpalast heraus geschossen wurde. Präsident Bazoum war vor zwei Jahren durch den ersten demokratischen Machtwechsel seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 ins Amt gekommen.
Diese Nachricht wurde am 27.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.