
Die Soldaten bezeichneten sich im Fernsehen selbst als "Militärkomitee für die Neugründung" und verkündeten, Präsident Talon sei seines Amtes enthoben. Nach Angaben der Regierung hat allerdings die Armee die Situation unter Kontrolle. Eine Gruppe abtrünniger Soldaten habe eine Meuterei angezettelt, um den Staat zu destabilisieren, erklärte der beninische Innenminister Seidou. Das Land, die Bevölkerung und der Präsident Talon seien in Sicherheit.
Die französische Botschaft berichtete zwischenzeitlich auf der Plattform X von Schüssen in der Nähe des Wohnsitzes des Präsidenten in der Stadt Cotonou.
Die Afrikanische Union verurteilte den Putschversuch. Er folgt auf eine Reihe von Militärputschen in Westafrika in den vergangenen Jahren. Auch die politische Geschichte Benins ist von mehreren Staatsstreichen und Putschversuchen geprägt. Im Norden des Landes verüben Dschihadisten immer wieder Gewalttaten.
Präsident Talon ist seit 2016 an der Macht und steht in seiner zweiten Amtszeit. Mehr als zwei Amtszeiten sind in der Verfassung Benins nicht vorgesehen. Für die Wahl im kommenden Jahr ist die wichtigste Oppositionspartei jedoch ausgeschlossen. Talon wird zwar für die wirtschaftliche Entwicklung Benins gelobt, aber von seinen Kritikern regelmäßig beschuldigt, in einem Land, das früher für seine dynamische Demokratie gepriesen wurde, einen autoritären Kurs eingeschlagen zu haben.
Diese Nachricht wurde am 07.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
