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Quark-Sterne

Manchmal klingen astronomische Entdeckungen mehr nach Science-Fiction als nach Wissenschaft. Möglicherweise fanden Forscher eine ganz neue Klasse von Sternen – die sogenannten Quark-Sterne. Wenn es sie wirklich gibt, müssen ihre Atome so stark zusammengequetscht sein, dass sie ihre Identität verlieren.

Damond Benningfield |
    Normale Materie besteht aus Atomen, die einen Kern aus Protonen und Neutronen haben, der von Elektronen umkreist wird. Der größte Teil des Atoms ist leer – also der Raum zwischen dem Kern und den Elektronen.

    In einigen Fällen wird dieser Leerraum durch natürliche Prozesse verringert. Stirbt beispielsweise ein sehr massereicher Stern, wird sein Kern zu einem Ball von nur wenigen Kilometern Durchmesser zusammengedrückt. Der Kern wird praktisch zu einem Neutronenball gepresst, der eine extrem hohe Dichte hat.

    In seltenen Fällen könnte die Schwerkraft auf den Kern soviel Druck ausüben, dass auch die Neutronen noch in ihre Bestandteile zerbrochen werden – in die sogenannten Quarks. Gleichzeitig würden diese Quarks in eine bestimmte Sorte verwandelt werden – in Strange Quarks. Dann entsteht ein Quark-Stern – ein Objekt, das noch dichter und kleiner als der Neutronenstern ist, das sich wie ein Riese verhält und dessen Atomkerne ultradicht zusammengepfercht sind.

    Mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops und des Compton X-Ray Observatory meinen Astronomen, kürzlich Hinweise für zwei solcher Quark-Sterne gefunden zu haben. Um mit Sicherheit sagen zu können, ob Quark-Sterne Realität oder Fiktion sind, benötigen sie allerdings noch mehr Zeit.