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Quartalsbilanz von Infineon
Hohe einstellige Zuwachsraten

Sowohl Umsatz als auch Gewinn sind beim Chiphersteller Infineon im ersten Quartal zurückgegangen. Doch die Geschäftsaussichten seien gut, so das Unternehmen: Für das Jahr 2013/14 plant Infineon, eine operative Rendite von bis zu 14 Prozent zu erreichen.

Von Michael Braun | 30.01.2014
    Die Halbleiter von Infineon finden sich überall, wo es ums Steuern, Regeln und Sparen geht: in Motoren, Handys und Fernsehgeräten, in Maschinen, intelligenten Stromnetzen und elektronischen Ausweisen. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres, also zwischen Oktober und Dezember, nehmen wegen der Weihnachtsfeiertage die Umsätze normalerweise deutlich ab. Diesmal nicht, weil die Autoindustrie fröhlich orderte. Fast die Hälfte seiner Umsätze erwirtschaftet Infineon mittlerweile im Automobilgeschäft. Es könnte noch mehr werden, weil Elektroautos auch bei Infineon die Nachfrage steigen lassen.
    Zudem hat der Bereich Power Control, voriges Jahr noch in den roten Zahlen, die Wende geschafft. Ulrich Trabert, Technologieanalyst beim Bankhaus Metzler, erklärt, um was es dabei geht:
    "Bei Power Control geht es unter anderem um elektronische Steuerelemente zur Spannungskontrolle unter anderem von Maschinen, die Industrieanlagen betreiben. Da war die Schwierigkeit in der Vergangenheit schwache Nachfrage, die sich jetzt zumindest mal zu normalisieren scheint. Und ein Problem ist, wenn die Auslastung der Fabriken bei Infineon nicht hoch genug ist, dann wird die Rentabilität deutlich getroffen."
    Infineon bekräftigte seinen Plan, im gesamten Jahr 2013/14 den Umsatz von zuletzt 3,8 Milliarden Euro um bis zu elf Prozent steigern und eine operative Rendite von bis zu 14 Prozent erreichen zu wollen. Der Vorstandsvorsitzende Reinhard Ploss machte heute vor Analysten den Eindruck, als ob er den Kursaufschwung seiner Aktie durchaus angemessen finde:
    "Mit unserer Systemkenntnis liefern wir unseren Kunden einen Mehrwert. Wettbewerbsvorteile, hohe Effizienz und eine gesunde Bilanz sichern uns einen Wettbewerbsvorsprung und hohe einstellige Zuwachsraten beim Gewinn machen es auch möglich, unseren Investoren Geld auszuschütten."
    Analysten und Journalisten hatte Infineon heute zum Zuhören eingeladen. Doch gibt es wohl auch ungebetene Gäste, solche, die eher spionieren. Jedenfalls beantwortete Ploss die Frage, ob ausländische Geheimdienste Wirtschaftsspionage betrieben, vornehm aber eindeutig: "Um es positiv auszudrücken", sagte er, Infineon sehe "ein sehr hohes Interesse an unseren technischen Kompetenzen."