Jan Martin Johansen hat sich auf eine Inspektionsrunde über sein Boot gemacht. Der 46-jährige Fischer aus dem kleinen Örtchen Ramberg bereitet sich auf den Start der Kabeljausaison im Januar vor. Sind alle Tampen an Bord, läuft der Dieselmotor wie er soll und haben die vorbeiziehenden Stürme dem Schiff etwas anhaben können? Johansen klettert die weiße Leiter zum Fahrerhäuschen hoch und schaltet die Monitore ein:
"Hier haben wir das Echolot. Hier können wir sehen, wie tief es ist. Und da sehen wir, dass da unten Fisch ist. Je mehr Farbe, desto mehr Fisch, verschiedene Arten, Kabeljau zum Beispiel. Jetzt liegen wir in Ruhe, aber wenn sich die Möjvik bewegt, verändert sich das Bild auf dem Schirm. Wie viele Tiere das sind, ist nicht auszumachen, aber man kann die Mengen sehen."
Es sind viele Kabeljaus, da unten im Nordatlantik. Doch nicht genug, um sie gnadenlos abzufischen, meinen internationale Umweltorganisationen. Der Bestand der Schellfischart ist seit Jahren gefährdet, auch Fischer Jan Martin Johansen darf nicht so viel rausziehen wie er gerne wollte:
"Wir bekommen eine Quote zugeteilt, das hängt mit der Länge des Bootes zusammen. Mein Boot ist 17,4 Meter lang, das heißt, ich durfte in diesem Jahr 59 Tonnen fangen. Das wird stark überwacht, denn es gibt viele Schwarzfischer. Du kannst große Probleme bekommen, wenn du kein Fangbuch führst. Wenn du erwischt wirst, wird Dein Fang eingezogen und du kannst 1000 Euro und mehr Strafe zahlen. Das ist knallhart."
Die Fischindustrie ist für die Küstengebiete Norwegens eine wichtige Einkommensquelle. Fischereibetriebe, Fischfarmen und das Verarbeitende Gewerbe schaffen im ganzen Land etwa 30.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften pro Jahr einen Umsatz von umgerechnet 3,5 Milliarden Euro. Da sich Norwegen die meisten seiner Fischgründe mit anderen Nationen teilt, gehören Verhandlungen über die Fangquoten zum Alltag der Beamten aus dem Fischereiministerium. Zudem wird die Qualität der Fische vor den Küsten vom staatlichen Meeresforschungsinstitut überwacht. Karl M. Johansen, der früher im Auftrag der Behörde Fischeier des Kabeljau gezählt hat, blickt mit Sorge auf die Entwicklung der vergangenen Jahre:
"Vor 50 Jahren gab es an der norwegischen Küste eine stehende Redewendung, die besagte, dass man das Meer nie vollständig von Fisch leeren kann, egal, um welche Fischart es geht. Heute haben wir eine extrem effektive Flotte mit allem, was man sich an neuster Technik vorstellen kann. Heute ziehen 10 Schiffe mehr Fisch aus dem Wasser als 200 Schiffe vor 50 Jahren. Und deshalb ist die Forschung wichtig. Sie muss Signale an die Politik senden und den Politikern klar machen: Jetzt müssen wir was tun."
In Nordnorwegen sind es nicht nur die großen Trawler, die den traditionellen Fischern das Leben schwer machen. Auch die weit verbreitete Schwarzfischerei von den Kollegen, die aus Russland rüber kommen, bedeutet, dass mehr herausgezogen wird, als die staatliche Quote zulässt. Im kommenden Jahr haben sich Norwegen und die EU auf eine Fangmenge für den Kabeljau geeinigt, die bei knapp 20.000 Tonnen für die Nordsee und den Skagerrak liegt - die niedrigste Quote, die es jemals gab. Karl M. Johansen, dessen Herz auch auf der Seite der Fischer schlägt, sieht darin eine Bedrohung für seine Heimatgemeinde auf den Lofoten:
"In manchen Jahren war die Quote so gering, dass besonders die kleinen Fischer hart getroffen wurden. Und das ist eine Situation, die am Ende uns alle bedroht, die hier geboren und aufgewachsen sind. Denn das Auskommen der vielen kleinen Fischer garantiert, dass die Dörfer nicht aussterben, dass es hier oben auch weiterhin Leben geben wird."
"Hier haben wir das Echolot. Hier können wir sehen, wie tief es ist. Und da sehen wir, dass da unten Fisch ist. Je mehr Farbe, desto mehr Fisch, verschiedene Arten, Kabeljau zum Beispiel. Jetzt liegen wir in Ruhe, aber wenn sich die Möjvik bewegt, verändert sich das Bild auf dem Schirm. Wie viele Tiere das sind, ist nicht auszumachen, aber man kann die Mengen sehen."
Es sind viele Kabeljaus, da unten im Nordatlantik. Doch nicht genug, um sie gnadenlos abzufischen, meinen internationale Umweltorganisationen. Der Bestand der Schellfischart ist seit Jahren gefährdet, auch Fischer Jan Martin Johansen darf nicht so viel rausziehen wie er gerne wollte:
"Wir bekommen eine Quote zugeteilt, das hängt mit der Länge des Bootes zusammen. Mein Boot ist 17,4 Meter lang, das heißt, ich durfte in diesem Jahr 59 Tonnen fangen. Das wird stark überwacht, denn es gibt viele Schwarzfischer. Du kannst große Probleme bekommen, wenn du kein Fangbuch führst. Wenn du erwischt wirst, wird Dein Fang eingezogen und du kannst 1000 Euro und mehr Strafe zahlen. Das ist knallhart."
Die Fischindustrie ist für die Küstengebiete Norwegens eine wichtige Einkommensquelle. Fischereibetriebe, Fischfarmen und das Verarbeitende Gewerbe schaffen im ganzen Land etwa 30.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften pro Jahr einen Umsatz von umgerechnet 3,5 Milliarden Euro. Da sich Norwegen die meisten seiner Fischgründe mit anderen Nationen teilt, gehören Verhandlungen über die Fangquoten zum Alltag der Beamten aus dem Fischereiministerium. Zudem wird die Qualität der Fische vor den Küsten vom staatlichen Meeresforschungsinstitut überwacht. Karl M. Johansen, der früher im Auftrag der Behörde Fischeier des Kabeljau gezählt hat, blickt mit Sorge auf die Entwicklung der vergangenen Jahre:
"Vor 50 Jahren gab es an der norwegischen Küste eine stehende Redewendung, die besagte, dass man das Meer nie vollständig von Fisch leeren kann, egal, um welche Fischart es geht. Heute haben wir eine extrem effektive Flotte mit allem, was man sich an neuster Technik vorstellen kann. Heute ziehen 10 Schiffe mehr Fisch aus dem Wasser als 200 Schiffe vor 50 Jahren. Und deshalb ist die Forschung wichtig. Sie muss Signale an die Politik senden und den Politikern klar machen: Jetzt müssen wir was tun."
In Nordnorwegen sind es nicht nur die großen Trawler, die den traditionellen Fischern das Leben schwer machen. Auch die weit verbreitete Schwarzfischerei von den Kollegen, die aus Russland rüber kommen, bedeutet, dass mehr herausgezogen wird, als die staatliche Quote zulässt. Im kommenden Jahr haben sich Norwegen und die EU auf eine Fangmenge für den Kabeljau geeinigt, die bei knapp 20.000 Tonnen für die Nordsee und den Skagerrak liegt - die niedrigste Quote, die es jemals gab. Karl M. Johansen, dessen Herz auch auf der Seite der Fischer schlägt, sieht darin eine Bedrohung für seine Heimatgemeinde auf den Lofoten:
"In manchen Jahren war die Quote so gering, dass besonders die kleinen Fischer hart getroffen wurden. Und das ist eine Situation, die am Ende uns alle bedroht, die hier geboren und aufgewachsen sind. Denn das Auskommen der vielen kleinen Fischer garantiert, dass die Dörfer nicht aussterben, dass es hier oben auch weiterhin Leben geben wird."