1. Raderbergkonzert 2023/24
Kronberg Academy in Köln

Der hochbegabte Streichernachwuchs erhält in der Kronberg Academy den letzten Schliff. In Köln trat ein Ensemble aus Studierenden mit dem Cellisten Gary Hoffman auf, der auch das Programm konzipierte. Dabei gedachte er des "größten Cellisten" aller Zeiten.

Am Mikrofon: Norbert Hornig |
Ein fünfköpfiges Streichensemble spielt auf der Bühne vor Publikum in einem holzgetäfelten Saal, der in bläuliches Licht getaucht ist.
Gestalteten den Auftakt zur neuen Raderbergkonzert-Saison (v.l.): Hans Christian Aavik, Dmytro Udovichenko, Weronika Dziadek, Noga Shaham und Gary Hoffman. (Deutschlandradio / Thomas Kujawinski)
Vor dreißig Jahren wurde die Kronberg Academy gegründet, seither hat sie sich zu einer international bekannten Institution der musikalischen Spitzenförderung entwickelt.
Der Deutschlandfunk unterstützt die Kronberg Academy als Medienpartner und bot im ersten Raderbergkonzert der neuen Saison einem Ensemble von Studierenden die Möglichkeit, sich in einem anspruchsvollen Kammermusik-Programm zu präsentieren.

Pablo Casals als Leitfigur

Das Programm konzipierte der kanadische Cellist Gary Hoffman, der in Kronberg seit vielen Jahren als Gastprofessor und Interpret präsent ist. Bei seiner Musikauswahl ließ er sich von Pablo Casals inspirieren. Im Interview sagte er: "Die Leute fragen mich manchmal, wer der größte Cellist sei. Für mich kann es nur eine Antwort geben, für immer: Es ist Casals." Auch für die Kronberg Academy stellt der katalanische Cellist eine künstlerische und moralische Leitfigur dar. Am 22. Oktober gedachte die Musikwelt seines 50. Todestages, zu seinen Ehren spielte Gary Hoffman zwei von Casals komponierte Stücke für Violoncello und Klavier.
Ein fünfköpfiges Streichensemble spielt auf der Bühne vor Publikum in einem holzgetäfelten Saal, der in bläuliches Licht getaucht ist.
Der Auftakt zur neuen Saison der Raderbergkonzerte vor einem gut besuchten Deutschlandfunk Kammermusiksaal. (Deutschlandradio / Thomas Kujawinski)

"Das beste Kammermusikwerk überhaupt"

Das Klaviertrio von Gabriel Fauré ist eng mit Pablo Casals verknüpft: Gemeinsam mit dem Pianisten Alfred Cortot und dem Geiger Jacques Thibaud machte er das Werk im Konzertsaal bekannt. Eher selten zu hören ist das Streichtrio in B-Dur von Franz Schubert. Ganz im Gegensatz zum ersten Streichquintett von Johannes Brahms: Der Komponist selbst zählt es zu seinen besten Kompositionen für kleine Besetzung. Auch die Bratschistin Weronika Dziadek liebt das Werk, für sie ist es "das beste Kammermusikwerk überhaupt". Nicht zuletzt, weil Brahms für die Bratsche eine wichtige Position vorgesehen hat.
Franz Schubert
Streichtrio B-Dur für Violine, Viola und Violoncello, D 581

Pablo Casals
Zwei Stücke für Violoncello und Klavier

Gabriel Fauré
Trio für Klavier, Violine und Violoncello d-Moll, op.120

Johannes Brahms
Streichquintett Nr. 1 F-Dur, op. 88

Ensemble der Kronberg Academy
Hans Christian Aavik, Violine
Dmytro Udovichenko, Violine
Weronika Dziadek, Violine
Noga Shaham, Viola
Itai Navon, Klavier
Gary Hoffmann, Violoncello