210 Uranminen sicherten jahrzehntelang den Anspruch der französischen Republik als Atommacht und Atomkraftbetreiber. Frankreichs letzte Uranmine wurde 2001 dichtgemacht, doch die Hinterlassenschaften der Minen strahlen weiter. Ein Teil der abgebauten Gesteinsmengen enthielt nicht genügend Uran. Diese 166 Millionen Tonnen "Abfall" wurden jahrzehntelang als kostenloses Füllmaterial für Bauarbeiten über das Land verteilt: auf Fußballfeldern, Parkplätzen, Grünanlagen, Bauplätzen, Uferböschungen ... Mit Geigerzählern ausgestattete Bürger und Wissenschaftler konnten an diesen Orten radioaktive Strahlungswerte feststellen, die bis zum 500-fachen über der natürlichen Radioaktivität liegen. Geleitet hat diese Untersuchung Bruno Chareyron, Labor-Leiter des "Zentrums für unabhängige Forschung und Information über Radioaktivität" (CRIIRAD).
"Wenn Sie das Beispiel der Uranmine Bois Noire im Loire-Gebiet hernehmen: Unsere Untersuchungen zeigen, dass es mehrere Dutzend, wenn nicht sogar Hundert Standorte rund um die Mine gibt, wo radioaktiver Abfall der Mine wiederverwendet wurde. Bis heute haben wir erreicht, dass die Betreiber-Firma Areva neun der Standorte dekontaminiert. Davon betroffen sind beispielsweise der Innenhof eines Restaurants, ein Bauernhof, ein Sägewerk, aber es bleiben noch andere verseuchte Plätze übrig – beispielsweise ein Parkplatz, wo die Strahlungswerte über dem 500-fachen der natürlichen Radioaktivität liegen."
Auf der Anklagebank stehen dem CRIIRAD zufolge die Nachlässigkeit der Politiker und der Betreiberfirma AREVA - und bis heute fehlende gesetzliche Vorschriften. Radioaktive Hinterlassenschaften der Uranminen gelten bis heute als normaler Abfall. Die Betreiberfirma Areva hält Absperrungen oder Hinweisschilder für die Bevölkerung für unnötig und verweist darauf, dass zu keinem Zeitpunkt gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen wurde. André-Claude Lacoste, Chef der staatlichen Agentur für nukleare Sicherheit (ASN), erklärt, dass bis heute nirgendwo eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung festgestellt worden sei. Epidemiologische Studien für die Anwohner von Uranminen erscheinen ihm als vollkommen sinnlos.
"Diese Materien sind möglicherweise gefährlich, aber die Untersuchungen, über die wir verfügen, führen uns zu der Annahme, dass keine Gefahr existiert. Es gibt keine epidemiologischen Studien im Niedrigdosis-Bereich, weil diese Studien in diesem Bereich keine Schlussfolgerungen ziehen können ... und deshalb keinen Sinn machen."
Tatsache ist, dass bei ehemaligen Minenarbeitern die Lungenkrebsrate 40 Prozent höher ist als bei der Normalbevölkerung, dass Strassen, Häuser, ganze Dörfer und Freizeitanlagen auf radioaktivem Gestein erbaut, Messungen manipuliert, alarmierende Berichte von Ministern seit Jahrzehnten unter Verschluss gehalten wurden. Zwei Stunden lang listete das Fernseh-Magazin "Pièces à conviction" des staatlichen TV-Senders France 3 die radioaktiven Hinterlassenschaften der jahrzehntelangen Vogel-Strauss-Politik auf und konfrontierte am Ende den französischen Umweltminister mit den Resultaten der Untersuchung. Jean-Louis Borloo versprach als Nummer Zwei der Regierung, das Problem in weniger als einem Jahr aus der Welt zu schaffen, allerdings ohne zu präzisieren, wie er die in halb Frankreich verstreuten Millionen Tonnen radioaktiven "Abfalls" der Uranminen plötzlich so einfach entsorgen will.
"Wenn Sie das Beispiel der Uranmine Bois Noire im Loire-Gebiet hernehmen: Unsere Untersuchungen zeigen, dass es mehrere Dutzend, wenn nicht sogar Hundert Standorte rund um die Mine gibt, wo radioaktiver Abfall der Mine wiederverwendet wurde. Bis heute haben wir erreicht, dass die Betreiber-Firma Areva neun der Standorte dekontaminiert. Davon betroffen sind beispielsweise der Innenhof eines Restaurants, ein Bauernhof, ein Sägewerk, aber es bleiben noch andere verseuchte Plätze übrig – beispielsweise ein Parkplatz, wo die Strahlungswerte über dem 500-fachen der natürlichen Radioaktivität liegen."
Auf der Anklagebank stehen dem CRIIRAD zufolge die Nachlässigkeit der Politiker und der Betreiberfirma AREVA - und bis heute fehlende gesetzliche Vorschriften. Radioaktive Hinterlassenschaften der Uranminen gelten bis heute als normaler Abfall. Die Betreiberfirma Areva hält Absperrungen oder Hinweisschilder für die Bevölkerung für unnötig und verweist darauf, dass zu keinem Zeitpunkt gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen wurde. André-Claude Lacoste, Chef der staatlichen Agentur für nukleare Sicherheit (ASN), erklärt, dass bis heute nirgendwo eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung festgestellt worden sei. Epidemiologische Studien für die Anwohner von Uranminen erscheinen ihm als vollkommen sinnlos.
"Diese Materien sind möglicherweise gefährlich, aber die Untersuchungen, über die wir verfügen, führen uns zu der Annahme, dass keine Gefahr existiert. Es gibt keine epidemiologischen Studien im Niedrigdosis-Bereich, weil diese Studien in diesem Bereich keine Schlussfolgerungen ziehen können ... und deshalb keinen Sinn machen."
Tatsache ist, dass bei ehemaligen Minenarbeitern die Lungenkrebsrate 40 Prozent höher ist als bei der Normalbevölkerung, dass Strassen, Häuser, ganze Dörfer und Freizeitanlagen auf radioaktivem Gestein erbaut, Messungen manipuliert, alarmierende Berichte von Ministern seit Jahrzehnten unter Verschluss gehalten wurden. Zwei Stunden lang listete das Fernseh-Magazin "Pièces à conviction" des staatlichen TV-Senders France 3 die radioaktiven Hinterlassenschaften der jahrzehntelangen Vogel-Strauss-Politik auf und konfrontierte am Ende den französischen Umweltminister mit den Resultaten der Untersuchung. Jean-Louis Borloo versprach als Nummer Zwei der Regierung, das Problem in weniger als einem Jahr aus der Welt zu schaffen, allerdings ohne zu präzisieren, wie er die in halb Frankreich verstreuten Millionen Tonnen radioaktiven "Abfalls" der Uranminen plötzlich so einfach entsorgen will.