"Zur Internationalen Funkausstellung 2005 startet die Markteinführung von DRM – Digital Radio Mondiale ... "
So preist ein Video der RTL-Gruppe im Internet den neuen digitalen Standard an - und geht noch einen Schritt weiter.
"RTL-Group hat für die Geräte ein neues Gütesigel entworfen ... "
RTL setzt für seine Hörfunkprogramme offenbar vollkommen auf DRM, die digitale Funktechnik auf Mittel-, Kurz- und Langwelle. Und die könnte Erfolg haben. Denn die Technik hat für private Sender zwei große Vorteile: Zum einen verbessert sie den Klang von Sendungen auf Mittelwelle erheblich.
Zum andern ermöglicht DRM eine große Reichweite. Denn ein Lang-, Mittel- oder Kurzwellensenders strahlt sein Programm deutlich weiter als UKW- oder DAB-Sender. So lässt sich unter Umständen mit nur einem Sender eine Fläche von der Größe der Bundesrepublik versorgen – wofür auf UKW fast 100 notwendig wären. Das ist es, was Dan D’Aversa von der RTL-Group begeistert.
Dan D’Aversa: "Wir sprechen ja heute bei DRM von Digital Radio Mondiale für AM, die Mittelwelle, Kurzwelle, Langwelle. Und das bedeutet, dass man - wie Sie aus früheren Zeiten eben wissen - dass man die AM-Bänder eben nutzen kann für sehr große Ausbreitungsgebiete.
Heute mit DRM heißt es, dass wir dieselben Ausstrahlungsbedingungen wieder zurück gewonnen haben, aber mit einer essentiell besseren Qualität. "
Wie RTL, setzen auch andere Privatradios aus Deutschland und Frankreich auf DRM. Und das könnte die Rundfunklandschaft grundsätzlich verändern, so Mike Friedrichsen, Rundfunkökonom der Universität Flensburg.
Mike Friedrichsen: "... das interessante daran ist ja, dass wir bisher in einer Medienlandschaft lebten, die schön überschaubar war. Die Landesmedienanstalten konnten die Privaten – ... – in einer gewissen Weise kontrollieren, ... , und durch die technischen Entwicklungen der letzten Jahre scheint sich das jetzt umzudrehen, und das Grundproblem, dass man jetzt hat in einer sehr stark regulierten Medienlandschaft, dass diese Regulierungsmechanismen nicht mehr greifen. "
Denn die große Reichweite der DRM-Sender ermöglicht es Anbieten, nicht nur mit wenigen Sendern, sondern auch vom Ausland aus den deutschen Markt zu bedienen – an den deutschen Regulierungsbehörden vorbei, so, wie RTL im Prinzip heute schon sendet.
Mike Friedrichsen: "Und das sehen die privaten Anbieter natürlich, und darin sehen die ja auch eine richtige Chance, dass heißt, im Grunde genommen müsste sich dann die Landschaft des Rundfunks von der Vielfalt her erhöhen, und es müsste eigentlich automatisch zu einem Deregulierungsprozess kommen. "
Die Landesmedienanstalten dagegen planen derzeit, Regelungen für bundesweiten Privatfunk in den nächsten Rundfunkstaatsvertrag aufzunehmen. Doch bis jetzt hadern sie dabei aber offenbar mit der Notwendigkeit, Bundesland- und auch Europaweit grenzüberschreitende Ausbreitung der digitalen Wellen zuzulassen, so Christian Schurig, Leiter der Landesmedienanstalt in Sachsen-Anhalt.
Christian Schurig: "... und zwar einfach aufgrund des Prinzips, wir wollen eigentlich, dass – das sagen jedenfalls die anderen Länder im Föderalismus, nicht mehr unbedingt, dass wir hier von fremder Seite überstrahlt werden, also ich halte das etwas für schwierig, denn – es fragt zum Beispiel keiner, dass der gesamte süddeutsche Raum von österreichischen und Schweizer Programmen überstrahlt wird, ich halt es eher für kleinkariert, eine solche Position, wenn man von Europa spricht und von Globalisierung, aber offensichtlich ist es halt so, dass man hier eben das Territorialprinzip als gegeben ansieht, und das wird die Sache insgesamt etwas erschweren. "
Denn wenn die Länder keine einfache Regelung treffen, die eine schnelle Genehmigung ermöglicht, kann niemand einen Sender daran hindern, sein Netz aus dem Ausland aufzubauen.
Trotzdem, hofft Schurig, werden sich die Länder rasch zusammenraufen und das Thema nach der Bundeswahl auf die Agenda setzen.
Welche Konsequenzen das für den Deutschen Hörfunkmarkt haben wird, ist noch nicht genau abzusehen. Einige Privatsender wie Europe 1 oder das Truck-Radio haben die Chance der digitalen Kurz-, Mittel- und Langwelle erkannt und bauen bereits Senderketten auf. Ob sie Erfolg haben werden, hängt dann von den neuen Geräten ab – und davon, ob die Hörer sie kaufen.
So preist ein Video der RTL-Gruppe im Internet den neuen digitalen Standard an - und geht noch einen Schritt weiter.
"RTL-Group hat für die Geräte ein neues Gütesigel entworfen ... "
RTL setzt für seine Hörfunkprogramme offenbar vollkommen auf DRM, die digitale Funktechnik auf Mittel-, Kurz- und Langwelle. Und die könnte Erfolg haben. Denn die Technik hat für private Sender zwei große Vorteile: Zum einen verbessert sie den Klang von Sendungen auf Mittelwelle erheblich.
Zum andern ermöglicht DRM eine große Reichweite. Denn ein Lang-, Mittel- oder Kurzwellensenders strahlt sein Programm deutlich weiter als UKW- oder DAB-Sender. So lässt sich unter Umständen mit nur einem Sender eine Fläche von der Größe der Bundesrepublik versorgen – wofür auf UKW fast 100 notwendig wären. Das ist es, was Dan D’Aversa von der RTL-Group begeistert.
Dan D’Aversa: "Wir sprechen ja heute bei DRM von Digital Radio Mondiale für AM, die Mittelwelle, Kurzwelle, Langwelle. Und das bedeutet, dass man - wie Sie aus früheren Zeiten eben wissen - dass man die AM-Bänder eben nutzen kann für sehr große Ausbreitungsgebiete.
Heute mit DRM heißt es, dass wir dieselben Ausstrahlungsbedingungen wieder zurück gewonnen haben, aber mit einer essentiell besseren Qualität. "
Wie RTL, setzen auch andere Privatradios aus Deutschland und Frankreich auf DRM. Und das könnte die Rundfunklandschaft grundsätzlich verändern, so Mike Friedrichsen, Rundfunkökonom der Universität Flensburg.
Mike Friedrichsen: "... das interessante daran ist ja, dass wir bisher in einer Medienlandschaft lebten, die schön überschaubar war. Die Landesmedienanstalten konnten die Privaten – ... – in einer gewissen Weise kontrollieren, ... , und durch die technischen Entwicklungen der letzten Jahre scheint sich das jetzt umzudrehen, und das Grundproblem, dass man jetzt hat in einer sehr stark regulierten Medienlandschaft, dass diese Regulierungsmechanismen nicht mehr greifen. "
Denn die große Reichweite der DRM-Sender ermöglicht es Anbieten, nicht nur mit wenigen Sendern, sondern auch vom Ausland aus den deutschen Markt zu bedienen – an den deutschen Regulierungsbehörden vorbei, so, wie RTL im Prinzip heute schon sendet.
Mike Friedrichsen: "Und das sehen die privaten Anbieter natürlich, und darin sehen die ja auch eine richtige Chance, dass heißt, im Grunde genommen müsste sich dann die Landschaft des Rundfunks von der Vielfalt her erhöhen, und es müsste eigentlich automatisch zu einem Deregulierungsprozess kommen. "
Die Landesmedienanstalten dagegen planen derzeit, Regelungen für bundesweiten Privatfunk in den nächsten Rundfunkstaatsvertrag aufzunehmen. Doch bis jetzt hadern sie dabei aber offenbar mit der Notwendigkeit, Bundesland- und auch Europaweit grenzüberschreitende Ausbreitung der digitalen Wellen zuzulassen, so Christian Schurig, Leiter der Landesmedienanstalt in Sachsen-Anhalt.
Christian Schurig: "... und zwar einfach aufgrund des Prinzips, wir wollen eigentlich, dass – das sagen jedenfalls die anderen Länder im Föderalismus, nicht mehr unbedingt, dass wir hier von fremder Seite überstrahlt werden, also ich halte das etwas für schwierig, denn – es fragt zum Beispiel keiner, dass der gesamte süddeutsche Raum von österreichischen und Schweizer Programmen überstrahlt wird, ich halt es eher für kleinkariert, eine solche Position, wenn man von Europa spricht und von Globalisierung, aber offensichtlich ist es halt so, dass man hier eben das Territorialprinzip als gegeben ansieht, und das wird die Sache insgesamt etwas erschweren. "
Denn wenn die Länder keine einfache Regelung treffen, die eine schnelle Genehmigung ermöglicht, kann niemand einen Sender daran hindern, sein Netz aus dem Ausland aufzubauen.
Trotzdem, hofft Schurig, werden sich die Länder rasch zusammenraufen und das Thema nach der Bundeswahl auf die Agenda setzen.
Welche Konsequenzen das für den Deutschen Hörfunkmarkt haben wird, ist noch nicht genau abzusehen. Einige Privatsender wie Europe 1 oder das Truck-Radio haben die Chance der digitalen Kurz-, Mittel- und Langwelle erkannt und bauen bereits Senderketten auf. Ob sie Erfolg haben werden, hängt dann von den neuen Geräten ab – und davon, ob die Hörer sie kaufen.