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Rätsel in den Sternen

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Sternlicht noch ein Rätsel. Zwar wussten Astronomen, dass Sterne riesige Bälle aus heißem Gas sind, doch kannten sie nicht die Kraft, die sie scheinen lässt. Sie konnten noch nicht wissen, wie sich Sterne im Laufe ihres Alters verändern.

Damond Benningfield |
    In den 20er Jahren dieses Jahrhunderts begannen Forscher, das Rätsel zu lösen. Sie entschlüsselten die Struktur von Atomen und entwickelten die neuen physikalischen Felder der Relativitätstheorie und Quantenmechanik.

    1926 hatte der britische Astronom Arthur Eddington eine zündende Idee. Verbinden sich vier Wasserstoffatome zu einem Heliumatom, wird in dem Prozess eine große Menge Energie freigesetzt. Schon bald erkannten Astronomen, dass 90% der Atome in einem sonnenähnlichen Stern Wasserstoffatome sind. In den späten 30er Jahren entdeckten sie, wie sich Wasserstoffatome verbinden und Helium entstehen lassen.

    Mit dieser Information konnten sie nachvollziehen, wie Sterne altern. Die massereichsten Sterne explodieren am Ende ihres Lebens. Die kleinsten verschwinden einfach. Und die normalen Sterne - wie unsere Sonne - blähen sich irgendwann auf und schleudern ihre äußeren Schichten in den Weltraum. Dies Schicksal blüht unserer Sonne in ca. fünf Milliarden Jahren.

    Um zu sehen, wie die Sonne nach der langen Zeit aussehen wird, brauchen Sie nur auf Aldebaran zu schauen. Heute abend steht das rote Stierauge links oberhalb des Mondes. Er hat seinen Wasserstoffvorrat im Kern verbraucht und blähte sich auf das Vielfache seiner ursprünglichen Größe auf. Wenn eines Tages seine äußeren Schichten in den Weltraum strömen, werden wir ihn von der Erde aus nicht mehr sehen. Der Stier hat dann sein rotes Auge verloren.