Jungsteinzeit
Rätsel um Herkunft des Stonehenge-Altars gelüftet

Eine massive Sandsteinplatte bildet den Altar des südenglischen Megalith-Bauwerks Stonehenge aus der Jungsteinzeit. Bislang gingen Forschende davon aus, dass der Stein aus Wales stammt. Doch die Analyse des geochemischen Fingerabdrucks zeigt eine andere Herkunft.

    Ruinen des prähistorischen megalithischen Steinmonuments Stonehenge in Wiltshire, England. Gewaltige Steine stehen in einem Kreis auf einer weiten Wiese, Aufnahme vom 26.06.2024.
    Ruinen des prähistorischen megalithischen Steinmonuments Stonehenge (picture alliance / CHROMORANGE / Claudio Divizia)
    Demnach stammt der Stein aus dem Nordosten Schottlands, denn das Grundgestein nördlich von Inverness habe die gleiche geochemische Zusammensetzung wie der Altar, teilten Forschende in einer in der Zeitschrift Nature veröffentlichten Studie mit. Der rund sechs Tonnen schwere Stein musste also zwischen 700 und 750 Kilometer weit transportiert worden sein. Andere große Stonehenge-Komponenten stammen aus der Grafschaft Pembrokeshire in Wales (rund 250 Kilometer von Stonehenge entfernt) und aus der Nähe von Marlborough (circa 25 Kilometer entfernt).

    Transport wohl auf dem Seeweg

    Der Transport über diese große Distanz deutet nach Auffassung der Forschenden auf einen hohen Grad gesellschaftlicher Organisation hin. Richard Bevins, Geologe an der Aberystwyth University und Co-Autor der Studie, vermutet, dass der Seeweg für den Transport gewählt wurde.
    Stonehenge, das in mehreren Phasen über rund 500 Jahre hinweg ab circa 3.000 vor unserer Zeitrechnung erbaut wurde, zieht nicht nur zur Sommersonnenwende zahlreiche Menschen aus aller Welt an.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.