
Auch Oppositionsführer Badenoch sowie rund 30 Vertreter der Musikindustrie hatten die Glastonbury-Organisatoren gebeten, Kneecap von der Bandliste zu streichen. Festival-Mitveranstalterin Emily Eavis aber sagte der BBC, Glastonbury sei eine Plattform für Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt; jeder sei willkommen. Mehr als 100 Musikschaffende hatten die Band in einem offenen Brief unterstützt, darunter bekannte Gruppen wie Massive Attack, Pulp oder Paul Weller.
Bei dem Auftritt vor zahlreichen Fans trug Kneecap-Frontmann Mo Chara einen Palästinenserschal. Die Band animierte das Publikum, Starmer zu beschimpfen und würdigte die umstrittene Gruppierung Palestine Action Group, die unter anderem die Rüstungsindustrie in Großbritannien sabotiert.
Mo Chara stand gerade wegen des Vorwurfs einer terroristischen Straftat vor Gericht. Auf einem Konzert im November soll er die Hisbollah-Fahne geschwenkt haben. Das hat ihm die Anklage eingebracht, denn die proiranische Miliz aus dem Libanon ist in Großbritannien verboten. Untersagt ist auch, sie zu unterstützen. Er wurde vorerst gegen Kaution in Freiheit belassen. Die Bandmitglieder bezeichneten die Anklage gegen Mo Chara als Versuch, sie zum Schweigen zu bringen. Kneecap zeigt bei Auftritten regelmäßig pro-palästinensische Botschaften. Die Musiker sind aber auch in anderen politischen Zusammenhängen für provokante Äußerungen bekannt.
Diese Nachricht wurde am 29.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.