Samstag, 11. Mai 2024

Antisemitismus
Rapper Kanye West entschuldigt sich bei jüdischer Community

Kanye West hat nach wiederholten antisemitischen Entgleisungen öffentlich um Vergebung gebeten. Zuvor war er wegen rassistischer und antisemitischer Posts zwischenzeitig von den sozialen Netzwerken Twitter und Instagram verbannt worden. Der Sportartikelhersteller Adidas kündigte die Zusammenarbeit mit West.

26.12.2023
    Der Rapper Kanye West schaut kritisch in die Kamera, er steht mit einem schwarzen Oberteil, das an einen Bademantel erinnert, vor einer weißen Wand.
    Kanye West, Aufnahme vom 30.07.2023 (picture alliance / zz / Patricia Schlein / STAR MAX / IPx / zz / Patricia Schlein / STAR MAX / IPx)
    "Ich entschuldige mich aufrichtig bei der jüdischen Gemeinschaft für jeden nicht beabsichtigten Wutausbruch, der durch meine Worte oder meine Taten verursacht wurde", schrieb der Rapper und Unternehmer auf Hebräisch auf der Plattform Instagram. Es sei nicht seine Absicht gewesen, Menschen zu verletzen oder zu entwürdigen und er bedaure jeden Schmerz, den er verursacht habe.
    "Ich bin verpflichtet, bei mir selbst anzufangen und aus dieser Erfahrung Lehren zu ziehen, um in Zukunft größere Sensibilität und Verständnis zu gewährleisten", gab sich der 46-Jährige reumütig und selbstkritisch.

    Wiesenthal-Zentrum: West an der Spitze antisemitischer Vorfälle

    West, der eigenen Angaben zufolge mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen hat, fiel in den vergangenen Jahren immer wieder mit Judenhass auf. Das Wiesenthal-Zentrum, das sich dem Kampf gegen Judenhass verschrieben hat, setzte diese Äußerungen vor einem Jahr sogar an die Spitze der zehn schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2022. West, der sich heute Ye nennt, habe "Hass, Fanatismus und Ignoranz als Waffen eingesetzt", hieß es damals vom Simon Wiesenthal Center in Los Angeles.
    Diese Nachricht wurde am 26.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.