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Frankreich
Rassemblement National profitiert laut Umfragen von Unruhen nach Tod eines 17-Jährigen

Die rechtsgerichtete Partei "Rassemblement National" kann offenbar von den jüngsten Unruhen in Frankreich profitieren. In einer Umfrage gab ein Drittel der befragten Franzosen an, die Partei sowie ihre Vorsitzende Le Pen hätten die Krise nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle besser in den Griff bekommen als die amtierende Regierung.

    Marine Le Pen steht bei einer Kundgebung des Rassemblement National vor zwei französischen Fahnen
    Marine Le Pen, Parteichefin des rechtsnationalen Rassemblement National in Frankreich (Archivbild) (IMAGO/Xinhua/Gao Jing)
    Jeder zweite glaubt demnach, dass Le Pen gestärkt aus der Krise hervorgehe. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts "elabe", Sananès, erklärte, Le Pen habe sich mittlerweile in der öffentlichen Meinung als Garantin für Ordnung und Sicherheit etabliert.
    Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf den 17-Jährigen war es in Frankreich mehrere Nächte in Folge zu schweren Krawallen gekommen. Ein Expertengremium der Vereinten Nationen warf Frankreichs Polizei strukturellen Rassismus vor. Es forderte eine "gründliche und unparteiische" Untersuchung des Falls. Das UNO-Komitee zur Beseitigung von Rassismus kritisiert unter anderem ein "Racial Profiling" in Verbindung mit exzessiver Gewaltanwendung bei der Strafverfolgung.
    Diese Nachricht wurde am 08.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.