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James Nnaji vom FC Barcelona
Rassismus-Eklat auch im spanischen Basketball - Kritik an Real Madrid

Ein Rassismus-Skandal hat das Finale der spanischen Basketball-Liga zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona überschattet.

    Barcelona: James Nnaji wirft den Ball auf den Korb beim Spiel FC Barcelona gegen Zalgiris Kaunas im Euroleague.
    Der nigerianische Barcelona-Profi James Nnaji. (picture alliance/NurPhoto/Urbanandsport)
    Der nigerianische Barcelona-Profi James Nnaji wurde in Madrid von einer Menschenmenge rassistisch beschimpft, als er aus dem Mannschaftsbus stieg. Die Äußerungen sind auf Videos zu hören, die von spanischen Medien veröffentlicht wurden.
    Erst kürzlich hatte es im spanischen Fußball einen ähnlichen Fall gegeben. Dabei wurde der brasilianische Spieler Vinicius Junior von Real Madrid während eines Ligaspiels gegen Valencia von der Tribüne aus rassistisch attackiert.
    Der FC Barcelona verurteilte den Vorfall und forderte von der ACB-Liga "eine entschlossene und beispielhafte Reaktion". Bis zuletzt hatten weder die ACB noch Real Madrid eine Stellungnahme abgegeben. Das Spiel, bei dem sich die Katalanen zum Meister kürten, war bereits am Dienstag. Barçelonas Trainer Sarunas Jasikeviciuen warf Real wegen des bisherigen Schweigens vor, einen doppelten Maßstab anzulegen. Das sei bedauernswert. Er höre viel über Vinicius, jetzt müsse man aber über den akutellen Vorfall sprechen. Man sei sehr verärgert.
    Der Fall Vinicius hatte weltweit großes Aufsehen erregt. Nur zwei Tage nach dem Vorfall wurden drei Verdächtige festgenommen. Real Madrid erstattete Anzeige wegen eines Hassverbrechens, die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Teile der Tribüne des Mestalla-Stadions in Valencia wurden für drei Spiele gesperrt.