Stefan Fischer trägt eine grüne Wetterjacke, in der Hand hält er ein Fernrohr. Der Biologe arbeitet ehrenamtlich für den Naturschutzbund, führt Interessierte zu den Rastplätzen der Kraniche und Gänse im Linumer Bruch:
"Wir haben richtig Glück. Sie sehen vor uns auf der Wiese die Gänse sitzen. Wir müssen sehr vorsichtig laufen, um die Tiere nicht zu stören. "
Bis zu 60.000 Saat- und Blessgänse rasten hier, dazu kommen seltene Arten wie die Rothalsgans und die Kurzschnabelgans. Tagsüber äsen die Gänse und Kraniche weiter südlich im Havelland, zum Sonnenuntergang fliegen sie dann zurück ins Linumer Bruch, suchen ihre Schlafplätze auf. Warum gerade hier so viele Vögel rasten, wissen wir gar nicht genau, sagt Stefan Fischer:
"Fakt ist, dass hier der Schutz relativ gut gewährleistet ist, die Vögel wollen in knietiefem Wasser schlafen und das wird hier in den Linumer Teichen dadurch geschaffen, dass der Wasserstand reguliert wird, da bekommt der Fischwirt Geld aus dem Vertragsnaturschutz und inzwischen sind auch viele Wiesen wieder schön nass und überstaut und wir sorgen auch dafür, dass in den Teichen nicht gejagt wird. "
Die Vogelschützer haben sich inzwischen mit den Landwirten arrangiert. Sie streuen Mais, Erbsen und anderes Futter aus, damit die Tiere der Wintersaat fernbleiben. Größere Probleme bereiten Jäger und tief fliegende Heißluftballons. In der Zugzeit sind die Vögel sehr gestresst, sie müssen viel fressen und brauchen Ruhe, erklärt Stefan Fischer und beobachtet stirnrunzelnd einen Heißluftballon, der zur Landung über den Rastplätzen der Vögel ansetzt:
"Und wir haben oftmals nach solchen Störereignissen durch die Ballons tagelang noch einzelne Jungkraniche herumfliegen sehen und hören. Und so werden durch solche flachen Ballonfahrten, wie sie hier fast die Regel sind, regelmäßig panikartige Fluchten ausgelöst. "
Die Kraniche sind schon von weitem zu hören. Wie die Gänse kehren sie in der Dämmerung von ihren Äsungsflächen zurück, übernachten in den knietiefen Teichen:
"Der Kranich ist 1,20 groß und hat eine Luftröhre von 1,40 Meter Länge. Die Luftröhre liegt in mehreren Windungen unter dem Brustbein, und das bietet einen hervorragenden Resonanzboden und deshalb ist der Kranichruf so laut und weittragend, und deshalb hören wir die Kraniche, die da hinten bestimmt in ein Kilometer Entfernung heran fliegen. "
Im letzten Herbst haben die Ehrenamtlichen des NABU 70.000 Kraniche gezählt, die gleichzeitig im Linumer Bruch rasteten:
"Das ist ein einmaliges Naturschauspiel, dieses Konzert der Kraniche in den Abendstunden, das hat man woanders nicht. Tausende Kraniche, wenn die trompeten, wo hat man so einen Natureindruck, fantastisch einfach. "
Ökologie und Ökonomie sind im Dorf Linum am alten Postweg zwischen Berlin und Hamburg keine Gegensätze. Vogelbeobachter und Naturschützer beleben den Tourismus, es sind kleine Pensionen und Gaststätten entstanden. Im Sommer locken die Störche immer mehr Besucher an - die Linumer pflegen ihre 26 Storchennester - im Herbst sind es die Gänse und Kraniche. Das einzigartige Naturschauspiel ist noch bis Anfang November zu erleben, dann ziehen die Vögel weiter gen Süden.
"Wir haben richtig Glück. Sie sehen vor uns auf der Wiese die Gänse sitzen. Wir müssen sehr vorsichtig laufen, um die Tiere nicht zu stören. "
Bis zu 60.000 Saat- und Blessgänse rasten hier, dazu kommen seltene Arten wie die Rothalsgans und die Kurzschnabelgans. Tagsüber äsen die Gänse und Kraniche weiter südlich im Havelland, zum Sonnenuntergang fliegen sie dann zurück ins Linumer Bruch, suchen ihre Schlafplätze auf. Warum gerade hier so viele Vögel rasten, wissen wir gar nicht genau, sagt Stefan Fischer:
"Fakt ist, dass hier der Schutz relativ gut gewährleistet ist, die Vögel wollen in knietiefem Wasser schlafen und das wird hier in den Linumer Teichen dadurch geschaffen, dass der Wasserstand reguliert wird, da bekommt der Fischwirt Geld aus dem Vertragsnaturschutz und inzwischen sind auch viele Wiesen wieder schön nass und überstaut und wir sorgen auch dafür, dass in den Teichen nicht gejagt wird. "
Die Vogelschützer haben sich inzwischen mit den Landwirten arrangiert. Sie streuen Mais, Erbsen und anderes Futter aus, damit die Tiere der Wintersaat fernbleiben. Größere Probleme bereiten Jäger und tief fliegende Heißluftballons. In der Zugzeit sind die Vögel sehr gestresst, sie müssen viel fressen und brauchen Ruhe, erklärt Stefan Fischer und beobachtet stirnrunzelnd einen Heißluftballon, der zur Landung über den Rastplätzen der Vögel ansetzt:
"Und wir haben oftmals nach solchen Störereignissen durch die Ballons tagelang noch einzelne Jungkraniche herumfliegen sehen und hören. Und so werden durch solche flachen Ballonfahrten, wie sie hier fast die Regel sind, regelmäßig panikartige Fluchten ausgelöst. "
Die Kraniche sind schon von weitem zu hören. Wie die Gänse kehren sie in der Dämmerung von ihren Äsungsflächen zurück, übernachten in den knietiefen Teichen:
"Der Kranich ist 1,20 groß und hat eine Luftröhre von 1,40 Meter Länge. Die Luftröhre liegt in mehreren Windungen unter dem Brustbein, und das bietet einen hervorragenden Resonanzboden und deshalb ist der Kranichruf so laut und weittragend, und deshalb hören wir die Kraniche, die da hinten bestimmt in ein Kilometer Entfernung heran fliegen. "
Im letzten Herbst haben die Ehrenamtlichen des NABU 70.000 Kraniche gezählt, die gleichzeitig im Linumer Bruch rasteten:
"Das ist ein einmaliges Naturschauspiel, dieses Konzert der Kraniche in den Abendstunden, das hat man woanders nicht. Tausende Kraniche, wenn die trompeten, wo hat man so einen Natureindruck, fantastisch einfach. "
Ökologie und Ökonomie sind im Dorf Linum am alten Postweg zwischen Berlin und Hamburg keine Gegensätze. Vogelbeobachter und Naturschützer beleben den Tourismus, es sind kleine Pensionen und Gaststätten entstanden. Im Sommer locken die Störche immer mehr Besucher an - die Linumer pflegen ihre 26 Storchennester - im Herbst sind es die Gänse und Kraniche. Das einzigartige Naturschauspiel ist noch bis Anfang November zu erleben, dann ziehen die Vögel weiter gen Süden.