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Raumfahrt
Kometensonde "Rosetta" einsatzbereit

Die erste Landung der europäischen Raumfahrt mit einem Minilabor auf einem Kometen rückt näher. Nach zehn Jahren im All hat das Kontrollzentrum in Darmstadt die Geräte an Bord der Kometensonde eingeschaltet - mehr als 800 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

20.01.2014
    "Hallo, Welt!", twitterte die europäischen Raumfahrtagentur (ESA) in Anspielung auf das von der Sonde "Rosetta" zur Erde gesandte Signal. Nach 957 Tagen in energiesparendem Tiefschlaf hat die die Sonde ihren programmierten Wecker klingeln gehört und ist wieder aktiv. Sie kann nun dem Kometen "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" hinterherjagen, in seine Umlaufbahn einschwenken und im November das Landegerät "Philae" auf dem Vier-Kilometer-Brocken aus Eis, gefrorenem Gas und Staub absetzen. Die Mission soll Daten zur Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren liefern.
    Hallo #Rosetta! Willkommen zurück! RT @ESA_Rosetta: “Hello, world!"— ESA auf Deutsch (@ESA_de) January 20, 2014
    Weltraumforscher vergleichen das Vorhaben mit der Mondlandung 1969. "'Rosetta' gehört zu den herausforderndsten Missionen des Weltraums", sagte der ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb, Thomas Reiter. "Das ist ein neuer Schritt", meinte Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. Von der 2004 gestarteten Mission erwarten die Forscher Aufschlüsse über die Zusammensetzung von Kometen, die als Überbleibsel bei der Entstehung des Sonnensystems gelten.
    "Rosetta" war am 2. März 2004 mit einer Ariane-5-Rakete von der Weltraumstation Kourou in Französisch-Guayana aus ins All gestartet. Bis zum Kometen ist es für sie - für Weltallverhältnisse - mit neun Millionen Kilometern nicht mehr allzu weit.