Lotte Pfeffer-Müller geht voran im Familien-Weinberg im rheinhessischen Dorf Ludwigshöhe, etwa 20 Kilometer südlich von Mainz. Der Boden zwischen den Weinreben ist von einer dichten Wiese bedeckt, selbst unter den Reben wachsen Kräuter - ein Markenzeichen des ökologischen Weinbaus. Sie sollen den Boden lockern. Auf chemische Unkrautvernichtungsmittel wird hier ganz verzichtet.
"Das ist eine vielfältige Begrünung, wir schauen hier hauptsächlich auf Kleearten. Der Rotklee, der Gelbklee blüht jetzt wunderbar. Es ist Wiesenknopf, Schafgarbe, Kräuter, die hier vorkommen, mit ausgesät. Es ist die Fruchtfolge im Weinberg."
Als Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder andere Krankheiten wie Schwarzfäule wird im ökologischen Weinbau weiterhin Kupfer verwendet - das ist nicht unumstritten, wie Winzerin Lotte Pfeffer-Müller einräumt. Da auch der traditionelle Weinbau vor 100 Jahren Kupfersulfat einsetzte, sind heute die Weinberge kupferbelastet. Das gefährdet beispielsweise die Regenwürmer im Boden. Und das Kupfersalz kann auch ins Grundwasser gelangen:
"Der ökologische Weinbau hat von Anfang an, sprich: heute vor 25 Jahren, die Mengen begrenzt, um diesen Kompromiss 'Pflanzenschutz- aber eben auch Bodenschutz' zu bewerkstelligen und ist in den letzten Jahren auch herangegangen, Alternativen zu suchen. Wir arbeiten mit Pflanzenextrakten, mit Tonerden, um die Kupfermengen zu reduzieren auf ein absolut notwendiges Maß."
Lotte Pfeffer-Müller ist zurzeit nicht nur Winzerin. Sie ist auch Vorsitzende des Bundesverbandes ökologischer Weinbau - Ecovin. Die Bundesgeschäftsstelle des größten europäischen Biowein- Verbandes ist im nur wenige Kilometer von ihren Hof entfernten Oppenheim. Lotte Pfeffer-Müller gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes. Die Motive für die Gründung gelten größtenteils auch heute noch, davon ist die Winzerin überzeugt:
"Die Trinkwasserbelastung, Sie brauchen nur mit den Trinkwasserwerken zu reden, Nitrat und auch die Metaboliten der Pflanzenschutzmittel, der Herbizide, finden wir im Wasser wieder, es ist eine große Problematik. Wir müssen uns letztendlich längst von dieser ölgesteuerten Landwirtschaft, sage ich mal, denn mineralischer Stickstoffdünger bedeutet einen hohen Energieeinsatz auch an Erdöl, um ihn zu gewinnen, abwenden, weil wir können mit Pflanzenenergie, mit Sonnenenergie eine Landwirtschaft betrieben, die einfach zukunftsfähiger ist."
"Wir bringen Wasser." - "Okay."
Im Hof des Weingutes werden palettenweise Wasserkästen abgeladen - wer im Sommer Weinberg arbeitet, muss viel trinken. Die Maschinen, die gleich daneben auf dem Hof stehen, sind eigens für die Bodenbearbeitung im ökologischen Weinbau umgebaut worden. Eine klassische Scheibenegge wurde an den Seiten gekürzt und wird nun für eine schone Bodenbearbeitung im Weinberg eingesetzt. Der Bioweinbau hat inzwischen zu einer regelrechten Innovationswelle im Landmaschinenbau geführt, so Lotte Pfeffer-Müller:
"Und das sehen wir immer wieder: Die biologischen Betriebe kriegen Ideen, die sagen, wir wollen das so und so machen, und es gibt ja auch viele kleinere Maschinenbauer in den Orten, in den Weinbauregionen. Die Winzer sind hingegangen und haben gesagt: Wir haben kein Herbizid mehr, wir wollen das anders machen, wie kannst Du uns da helfen. Und gemeinsam entwickelt man neue Maschinen, die heute im ganzen Weinbaubereich eingesetzt werden."
Die Bioweine werden heute meist über den Fachhandel verkauft oder einfach mit der Paket-Post verschickt. Weil sie meist ein paar Euro teurer sind als der Durchschnittswein, findet man die Ecovin- Weine kaum im Supermarktregal. Vor ein paar Jahren war die Nachfrage größer als das Angebot, das hat sich mittlerweile wieder geändert. Ecovin will sich aber mit dem Ausbau der eigenen Anbauflächen nicht zufriedengeben. Dem Verband geht es um die Zukunft des gesamten deutschen Weinbaus:
"Das strahlt in den konventionellen Weinbau aus, wir ökologisieren so ein bisschen den konventionellen Weinbau, aber es ist nicht so, dass wir sagen können: Wir sind am Ende. Die Herausforderungen bleiben und wir haben auch noch die nächsten Jahre nötig, gute Ideen zu finden und es weiter zu entwickeln."
"Das ist eine vielfältige Begrünung, wir schauen hier hauptsächlich auf Kleearten. Der Rotklee, der Gelbklee blüht jetzt wunderbar. Es ist Wiesenknopf, Schafgarbe, Kräuter, die hier vorkommen, mit ausgesät. Es ist die Fruchtfolge im Weinberg."
Als Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder andere Krankheiten wie Schwarzfäule wird im ökologischen Weinbau weiterhin Kupfer verwendet - das ist nicht unumstritten, wie Winzerin Lotte Pfeffer-Müller einräumt. Da auch der traditionelle Weinbau vor 100 Jahren Kupfersulfat einsetzte, sind heute die Weinberge kupferbelastet. Das gefährdet beispielsweise die Regenwürmer im Boden. Und das Kupfersalz kann auch ins Grundwasser gelangen:
"Der ökologische Weinbau hat von Anfang an, sprich: heute vor 25 Jahren, die Mengen begrenzt, um diesen Kompromiss 'Pflanzenschutz- aber eben auch Bodenschutz' zu bewerkstelligen und ist in den letzten Jahren auch herangegangen, Alternativen zu suchen. Wir arbeiten mit Pflanzenextrakten, mit Tonerden, um die Kupfermengen zu reduzieren auf ein absolut notwendiges Maß."
Lotte Pfeffer-Müller ist zurzeit nicht nur Winzerin. Sie ist auch Vorsitzende des Bundesverbandes ökologischer Weinbau - Ecovin. Die Bundesgeschäftsstelle des größten europäischen Biowein- Verbandes ist im nur wenige Kilometer von ihren Hof entfernten Oppenheim. Lotte Pfeffer-Müller gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes. Die Motive für die Gründung gelten größtenteils auch heute noch, davon ist die Winzerin überzeugt:
"Die Trinkwasserbelastung, Sie brauchen nur mit den Trinkwasserwerken zu reden, Nitrat und auch die Metaboliten der Pflanzenschutzmittel, der Herbizide, finden wir im Wasser wieder, es ist eine große Problematik. Wir müssen uns letztendlich längst von dieser ölgesteuerten Landwirtschaft, sage ich mal, denn mineralischer Stickstoffdünger bedeutet einen hohen Energieeinsatz auch an Erdöl, um ihn zu gewinnen, abwenden, weil wir können mit Pflanzenenergie, mit Sonnenenergie eine Landwirtschaft betrieben, die einfach zukunftsfähiger ist."
"Wir bringen Wasser." - "Okay."
Im Hof des Weingutes werden palettenweise Wasserkästen abgeladen - wer im Sommer Weinberg arbeitet, muss viel trinken. Die Maschinen, die gleich daneben auf dem Hof stehen, sind eigens für die Bodenbearbeitung im ökologischen Weinbau umgebaut worden. Eine klassische Scheibenegge wurde an den Seiten gekürzt und wird nun für eine schone Bodenbearbeitung im Weinberg eingesetzt. Der Bioweinbau hat inzwischen zu einer regelrechten Innovationswelle im Landmaschinenbau geführt, so Lotte Pfeffer-Müller:
"Und das sehen wir immer wieder: Die biologischen Betriebe kriegen Ideen, die sagen, wir wollen das so und so machen, und es gibt ja auch viele kleinere Maschinenbauer in den Orten, in den Weinbauregionen. Die Winzer sind hingegangen und haben gesagt: Wir haben kein Herbizid mehr, wir wollen das anders machen, wie kannst Du uns da helfen. Und gemeinsam entwickelt man neue Maschinen, die heute im ganzen Weinbaubereich eingesetzt werden."
Die Bioweine werden heute meist über den Fachhandel verkauft oder einfach mit der Paket-Post verschickt. Weil sie meist ein paar Euro teurer sind als der Durchschnittswein, findet man die Ecovin- Weine kaum im Supermarktregal. Vor ein paar Jahren war die Nachfrage größer als das Angebot, das hat sich mittlerweile wieder geändert. Ecovin will sich aber mit dem Ausbau der eigenen Anbauflächen nicht zufriedengeben. Dem Verband geht es um die Zukunft des gesamten deutschen Weinbaus:
"Das strahlt in den konventionellen Weinbau aus, wir ökologisieren so ein bisschen den konventionellen Weinbau, aber es ist nicht so, dass wir sagen können: Wir sind am Ende. Die Herausforderungen bleiben und wir haben auch noch die nächsten Jahre nötig, gute Ideen zu finden und es weiter zu entwickeln."