Vorschiff frei bewegen. Damit den Jungtieren nicht zu warm wird, haben die Pfleger kleine Ventilatoren aufgestellt. Die Urlauber, die ebenfalls mit an Bord sind, dürfen nicht zu nah kommen: Zwar haben sich die Seehunde mit den braunen Kulleraugen inzwischen an die neugierigen Blicke von Menschen gewöhnt, doch bei Berührung können sie richtig zubeißen, hat Tierpfleger Rabenstein auch selbst schon schmerzhaft festgestellt:
Das Fischeiweiß, das ist sehr gefährlich für Menschen, und wenn man gebissen worden ist, daß braucht nur ein kleiner Ritz zu sein, dann muß man unbedingt ins Krankenhaus, und das wird dann gesäubert, und man muß Antibiotika nehmen, sonst gibt es eine dicke Entzündung.
So süß die Seehunde auch aussehen - sie sind Raubtiere, in freier Wildbahn die größten in Deutschland. Zwei bis drei Monate haben Pfleger und Zivildienstleistende ihre Schützlinge in der Norddeicher Station aufgepäppelt - zunächst mit einer besonders gehaltvollen Spezialmilch, später dann auch mit frischem Fisch. Rund zwei Stunden dauert die Fahrt zu einer Sandbank, die Elmar Hüttenmeister, Kapitän der Wega 2, nun ansteuert - dort sollen die Tiere ausgesetzt werden.
Wir sind jetzt im Turmloch, das ist ein Priel zwischen dem Leuchtturm Hoher Weg und der Insel Mellum, und dieses Turmloch ist recht flach und in der Einfahrt ist eine Barre. Wir sind jetzt über die Barre weggefahren, und jetzt fahren wir ein Stück langsam, damit die Watten weit herauskommen, und dann gehen wir in ungefähr einer halben Meile auf den Strand.
Doch Seehund Hacki dauert die Fahrt offenbar zu lange - kurz vor dem Ziel zwängt er sich durch eine Klüse, durch die normalerweise die Festmacherleinen gezogen werden, und hüpft von Bord zwei Meter tief ins Wasser. So etwas hat auch Kapitän Hüttenmeister noch nicht erlebt:
So, einer ist weg, der ist durch die Klüse gegangen, er hat's geschafft, neben und schwimmt er, der freut sich schon.
Die anderen drei Tiere ziehen es vor, zunächst noch an Bord zu bleiben. An der Sandbank angekommen, werden nacheinander Fahrgäste und Seehunde, letztere wieder in Kisten, mit einem Schlauchboot übergesetzt. Ein paar Minuten müssen die Jungtiere in einem kleinen Käfig aus Maschendraht warten, dann dürfen sie in Richtung Wasser robben. Doch so ganz geheuer scheint Biene, Enno und Krümel die wieder gewonnene Freiheit nicht zu sein - es dauert ein wenig, bis sie im Wasser verschwunden sind. Das ist aber ganz normal, sagt Tierpfleger Rabenstein:
Die Umgebung kennen sie ja auch nicht, das ist ja alles fremd für sie, und jetzt müssen sie erst einmal wieder sehen, dass sie weit schwimmen können, ohne dass hier ein Beckenrand ist. Aber die halten ja jetzt noch ein bisschen zusammen, aber das ist nur die ersten Minuten, weil sie sich fremd fühlen, dann schwimmt jeder seinen Weg.
47 Seehunde sind seit dem Frühsommer in der Norddeicher Station aufgezogen und mit einem Erkennungchip markiert worden, das entspricht etwa ein bis zwei Prozent der Bestände im Nationalpark Niedersächsiches Wattenmeer, die sich nach den beiden großen Seuchenzügen in den Jahren 1989 und 2002 wieder normalisiert haben, so der Tierpfleger:
15 Jahre ist das her, dann kam die neue Seuche, und dann sind ja auch nicht alle erkrankt, aber eben die schwachen. Wir haben jetzt etwa 4000, das ist so ganz normal, wir haben schon 6000 gehabt, vor Jahren, dann kam die Seehundseuche, und jetzt sind es wieder 4000.
Bis November sollen die noch in der Aufzuchtstation verbliebenen Seehunde nach und nach ausgewildert werden - Neuzugänge sind zu dieser Jahreszeit aber eher selten.
Das Fischeiweiß, das ist sehr gefährlich für Menschen, und wenn man gebissen worden ist, daß braucht nur ein kleiner Ritz zu sein, dann muß man unbedingt ins Krankenhaus, und das wird dann gesäubert, und man muß Antibiotika nehmen, sonst gibt es eine dicke Entzündung.
So süß die Seehunde auch aussehen - sie sind Raubtiere, in freier Wildbahn die größten in Deutschland. Zwei bis drei Monate haben Pfleger und Zivildienstleistende ihre Schützlinge in der Norddeicher Station aufgepäppelt - zunächst mit einer besonders gehaltvollen Spezialmilch, später dann auch mit frischem Fisch. Rund zwei Stunden dauert die Fahrt zu einer Sandbank, die Elmar Hüttenmeister, Kapitän der Wega 2, nun ansteuert - dort sollen die Tiere ausgesetzt werden.
Wir sind jetzt im Turmloch, das ist ein Priel zwischen dem Leuchtturm Hoher Weg und der Insel Mellum, und dieses Turmloch ist recht flach und in der Einfahrt ist eine Barre. Wir sind jetzt über die Barre weggefahren, und jetzt fahren wir ein Stück langsam, damit die Watten weit herauskommen, und dann gehen wir in ungefähr einer halben Meile auf den Strand.
Doch Seehund Hacki dauert die Fahrt offenbar zu lange - kurz vor dem Ziel zwängt er sich durch eine Klüse, durch die normalerweise die Festmacherleinen gezogen werden, und hüpft von Bord zwei Meter tief ins Wasser. So etwas hat auch Kapitän Hüttenmeister noch nicht erlebt:
So, einer ist weg, der ist durch die Klüse gegangen, er hat's geschafft, neben und schwimmt er, der freut sich schon.
Die anderen drei Tiere ziehen es vor, zunächst noch an Bord zu bleiben. An der Sandbank angekommen, werden nacheinander Fahrgäste und Seehunde, letztere wieder in Kisten, mit einem Schlauchboot übergesetzt. Ein paar Minuten müssen die Jungtiere in einem kleinen Käfig aus Maschendraht warten, dann dürfen sie in Richtung Wasser robben. Doch so ganz geheuer scheint Biene, Enno und Krümel die wieder gewonnene Freiheit nicht zu sein - es dauert ein wenig, bis sie im Wasser verschwunden sind. Das ist aber ganz normal, sagt Tierpfleger Rabenstein:
Die Umgebung kennen sie ja auch nicht, das ist ja alles fremd für sie, und jetzt müssen sie erst einmal wieder sehen, dass sie weit schwimmen können, ohne dass hier ein Beckenrand ist. Aber die halten ja jetzt noch ein bisschen zusammen, aber das ist nur die ersten Minuten, weil sie sich fremd fühlen, dann schwimmt jeder seinen Weg.
47 Seehunde sind seit dem Frühsommer in der Norddeicher Station aufgezogen und mit einem Erkennungchip markiert worden, das entspricht etwa ein bis zwei Prozent der Bestände im Nationalpark Niedersächsiches Wattenmeer, die sich nach den beiden großen Seuchenzügen in den Jahren 1989 und 2002 wieder normalisiert haben, so der Tierpfleger:
15 Jahre ist das her, dann kam die neue Seuche, und dann sind ja auch nicht alle erkrankt, aber eben die schwachen. Wir haben jetzt etwa 4000, das ist so ganz normal, wir haben schon 6000 gehabt, vor Jahren, dann kam die Seehundseuche, und jetzt sind es wieder 4000.
Bis November sollen die noch in der Aufzuchtstation verbliebenen Seehunde nach und nach ausgewildert werden - Neuzugänge sind zu dieser Jahreszeit aber eher selten.