Provokation
Rechtsextremer israelischer Minister Ben-Gvir löst mit erneutem Gebet auf Tempelberg international Empörung aus

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Ben-Gvir hat mit einem erneuten Gebet auf dem Tempelberg in Ostjerusalem international für Empörung gesorgt.

    Ben Gvir geht lächelnd mit einem Kind an der Hand über einen Platz. Neben ihm Polizisten und Mitstreiter.
    Itamar Ben-Gvir (m.) auf dem Weg zum Tempelberg. (Ohad Zwigenberg / AP / dpa )
    Der europäische Außenbeauftragte Borrell schrieb per X, die EU verurteile die Provokationen des Ministers auf das Schärfste. Das US-Außenamt erklärte in Washington, jede einseitige Maßnahme, die den Status quo Jerusalems gefährde, sei inakzeptabel. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der Vereinten Nationen in New York. Das Außenministerium der palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland sprach von einem "illegalen Eindringen, um eine vollständige israelische Kontrolle" des Tempelbergs zu erreichen. Auch die Türkei und weitere Staaten sowie die israelische Opposition verurteilten das Vorgehen Ben-Gvirs.
    Der Minister hatte gestern anlässlich des jüdischen Trauertags "Tischa Beav" mit mehr als 2.000 Juden auf dem Tempelberg gebetet und dort die israelische Flagge gehisst. Das Gebiet ist sowohl Juden als auch Muslimen heilig. Juden dürfen ihn laut lange bestehenden Vereinbarungen betreten, dort aber nicht offiziell beten.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.