
Zu den ersten Zwischenfällen kam es bereits Stunden von dem Spiel. Im Internet ist auf Videos zu sehen, wie Lazio Anhänger sich mit einem circa 20 Meter langen Spruchband an einer bekannten Straße im Mailänder Zentrum aufstellen. Auf dem Spruchband stand: Ehre für Benito Mussolini. Dazu rufen die Lazio Ultras Parolen für den ehemaligen faschistischen Diktator und zeigen den faschistischen Gruß. Die Polizei schritt nicht ein, der rechte Innenmnister Salvini verurteilte den Zwischenfall anschließend.
Italiens Medien werten das Verhalten der Lazio Anhänger als besonders gravierend, weil sich Vorfall am Vorabend des heutigen Nationalfeiertags ereignete, an dem das Land seine Befreiung vom Faschismus feiert.
Rassistische Sprechchöre gegen Mailands Mittelfeldmann Bakayoko
Die Anhänger von Lazio Rom, die schon häufiger mit rechtsextremistischen Aktionen aufgefallen sind, sorgten auch am Abend im und am Stadion für Zwischenfälle. Zu Beginn des Spiels beleidigten sie mit Sprechchören den Mailänder Mittelfeldmann Bakayoko, einen französischen Nationalspieler mit afrikanischen Wurzeln. Unter anderem riefen die Lazio-Anhänger: Diese Banane ist für Bakayoko, gefolgt von Urwaldlauten. Der Stadionspecher mahnte, nach einem weiteren derartigen Vorfall müsste der Schiedsrichter das Spiel abbrechen. Die Partei konnte zuende gespielt werden.
Lazio Rom gewann 1:0 und zog damit ins Finale des italienischen Pokals ein. Ob die rechtsextremistischen und rassistischen Auftritte der Lazio-Fans Konsequenzen haben werden, ist unklar, bislang war der italienische Fußballverband stets sehr zurückhaltend, wenn es darum ging, ähnliche Vorfälle zu bestrafen.