Polen
Rechtsnationalist Nawrocki als Präsident vereidigt

In Polen ist der neue rechtskonservative Präsident Nawrocki vor beiden Kammern des Parlaments vereidigt worden. In seiner Antrittsrede sagte der 42 Jahre alte Historiker, er werde die Stimme der Bürger sein, die Souveränität und Stabilität wollten. Nawrocki betonte, er sage "Nein zu illegaler Migration, Ja zum Zloty und Nein zum Euro".

    Warschau: Der gewählte polnische Präsident Karol Nawrocki (r) und seine Frau Marta stehen mit ihrer Familie im Plenarsaal.
    Vereidigung von Polens neuen Präsidenten Nawrocki (Pawel Supernak / PAP / dpa / Pawel Supernak)
    Der parteilose Politiker, der von der Oppositionspartei PiS unterstützt wird, war aus der Stichwahl Anfang Juni als Gewinner hervorgegangen. Sein Sieg über den liberalen Warschauer Oberbürgermeister Trzaskowski gilt als schwere politische Niederlage für die proeuropäische Regierung von Ministerpräsident Tusk.

    "Kein Präsident für alle Polen"

    Es wird erwartet, dass Nawrocki sein Amt als Oberbefehlshaber der Armee, sein Mitspracherecht in der Außenpolitik und sein Vetorecht nutzen wird, um Vorhaben der polnischen Regierung zu blockieren.
    Davon geht auch die Politologin Renata Mienkowska-Norkiene von der Universität Warschau aus. Sie erinnerte im Deutschlandfunk daran, dass Nawrocki mehrfach gesagt habe, dass Tusk der schlechteste polnische Ministerpräsident jemals sei. Er werde auch kein Präsident für alle Polen sein, meinte Mienkowska-Norkiene. Stattdessen werde Nawrocki alles daran setzen, dass die Pis-Partei 2027 wieder an die Macht komme.
    Diese Nachricht wurde am 06.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.